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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Grumman in Heathrow gar nicht abfangen, weil der Pilot kurz nach dem Start in Exeter seinen Flugplan geändert hat. Das kann er machen, wenn er der Flugsicherung rechtzeitig Bescheid gibt.«
    »Was war das für eine Änderung?«
    »Das wollte ich Ihnen gerade sagen. Anstatt nach Heathrow wollte er nach Rom fliegen…«
    »Nach Rom?«
    »Richtig.«
    »Kann ich irgendwo herausbekommen, wo die Grumman gerade ist?«
    »Sie könnten es mal bei der Flugsicherung in Paris versuchen. Allerdings weiß ich nicht, ob Sie da so schnell eine Antwort bekommen. Im Augenblick ist am Himmel die Hölle los.«
    »Danke, Jim. Vielen herzlichen Dank.«
    »Ist etwas nicht in Ordnung, Tweed? Sie haben noch nie so angespannt geklungen.«
    »Nein, bei mir ist alles bestens.«
    Tweed legte den Hörer auf die Gabel und erzählte den anderen, was er soeben erfahren hatte. Sie starrten ihn ungläubig an. Marler war der Erste, der sich zu Wort meldete.
    »Wieso sollte man Paula ausgerechnet nach Rom bringen?«
    »Da bin ich überfragt. Monica, stellen Sie mir sofort eine Verbindung mit René Lasalle in Paris her. Sagen Sie, dass es dringend ist.«
    »Wieso rufen Sie den Chef des DST an?«, fragte Marler. »Was hat denn die französische Gegenspionage mit Paulas Verschwinden zu tun?«
    »Wie Sie ja wissen, ist René ein guter Freund von mir. Er kann für mich Erkundigungen bei der französischen Flugsicherung einholen.«
    Während Tweed mit Marler sprach, hatte Monica die Verbindung hergestellt. Sie signalisierte ihm gerade, dass sie Lasalle in der Leitung habe, als an die Tür geklopft wurde und George eintrat. Er brachte ein Bündel Zeitungen, das er auf Tweeds Schreibtisch legte.
    »Entschuldigen Sie die Verspätung, aber die
Daily Nation
ist heute später herausgekommen als sonst. Offenbar wurde in letzter Minute die Titelstory ausgewechselt.«
    »Danke, George«, sagte Tweed und wandte sich dem Telefon zu. »Hallo, René, ich brauche dringend Ihre Hilfe. Sehr dringend sogar. In den frühen Morgenstunden ist hier am Flughafen Exeter ein privater Grumman-Jet gestartet. Der Pilot gab als Flugziel zunächst Heathrow an, änderte es aber während des Fluges in Rom ab. Haben Sie das alles so weit mitbekommen, oder soll ich es noch einmal wiederholen?«
    »Nicht nötig«, sagte Lasalle ruhig.
    »Ich möchte, dass Sie Kontakt mit Ihrer Flugsicherung aufnehmen und herausfinden, wo die Maschine jetzt genau ist. Ich brauche die Antwort in fünf Minuten.«
    »Das könnte schwierig werden«, sagte Lasalle in perfektem Englisch.
    Seine Stimme klang kühl und fast ein wenig ablehnend. »Wir haben hier nämlich gerade ein größeres Problem. Aber ich befasse mich mit Ihrer Anfrage, sobald ich Zeit dafür habe.«
    »Aber es ist wirklich äußerst wichtig.«
    »Das habe ich schon verstanden. Jetzt muss ich aber wirklich auflegen.«
    Tweed starrte ungläubig auf das Telefon. Lasalle hatte die Verbindung einfach gekappt.
    »Was ist bloß in den gefahren?«, sagte er kopfschüttelnd. »Sonst ist er doch immer so hilfsbereit.«
    Nachdem er die anderen von Lasalles Antwort unterrichtet hatte, wandte er sich den Zeitungen auf seinem Schreibtisch zu. Die
Daily Nation,
Londons führende Tageszeitung, wies folgende Schlagzeile auf:
    GIFT IM MEER BEI APPLEDORE
    Ein Korrespondentenbericht von Sam Sneed
    Der Artikel darunter war lang und ausführlich. Tweed überflog ihn und gab dann jedem seiner Mitarbeiter eine Ausgabe der Zeitung. Monica bemerkte, dass Tweed, als er sich daraufhin in seinen Sessel zurücklehnte, etwas entspannter wirkte als zuvor. Sein Gesicht machte einen äußerst konzentrierten Eindruck, und er schien seine übliche, etwas unterkühlte Selbstkontrolle wiedergefunden zu haben. Newman war der Erste, der etwas zu dem Artikel sagte.
    »Was zum Teufel geht hier eigentlich vor? Das ist ein Bericht von Sam Sneed über die Vorfälle in Appledore. Er deutet sogar an, dass Whitehall sich Sorgen wegen der möglichen Erfindung einer neuen Waffe macht, die laut Aussagen aus Regierungskreisen ›noch tödlicher als die Wasserstoffbombe‹ sein soll.«
    »Das hat sich Sneed vermutlich aus den Fingern gesogen«, sagte Tweed.
    »Wahrscheinlich wollte er damit seine Story aufpeppen. Ich schätze, dass man in Washington, Paris, Berlin und weiß Gott wo sonst noch schon Kenntnis von dem Artikel hat. Das gibt eine Krise von internationalen Ausmaßen. Und genau das ist es, was Goslar beabsichtigt.«
    »Goslar?«, sagte Newman.
    »Haben Sie sich die Bilder in dem Artikel

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