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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Ecke kamen und auf sie zugingen. »Es ist sinnlos, die Wagen zu holen«, sagte Tweed. »Nehmen wir ein Taxi.«
    Er winkte ein Taxi herbei, das kurz darauf mit quietschenden Reifen neben ihnen anhielt. Der Fahrer bückte stur nach vorn und vermittelte Tweed den Eindruck, als ob Fahrgäste für ihn eine nur schwer zu ertragende Zumutung wären.
    »Zur île de la Cité, bitte. Wir haben es eilig.«
    »Wer hat es heutzutage nicht eilig?«, gab der Fahrer mürrisch zurück.
    »Der Verkehr um diese Zeit ist mörderisch. Wir können froh sein, wenn wir überhaupt hinkommen.«
    »Sieht so aus, als würde uns jemand verfolgen«, sagte Paula nach einem Blick aus dem Rückfenster.
    »Daran sollten wir uns lieber gewöhnen«, sagte Tweed ruhig und flüsterte dann: »Ist es jemand in einem anderen Taxi?«
    »Ja.«
    »Können Sie den Fahrgast sehen?«
    »Leider nein. Aber in La Madeleine habe ich aus den Augenwinkeln gesehen, wie jemand hinter uns ein Taxi angehalten hat. Und dieses Taxi verfolgt uns nun schon die ganze Zeit.«
    »Versuchen Sie zu erkennen, wer drinnen sitzt, sobald es hinter uns halten muss.«
    Obwohl der Fahrer etwas anderes vorhergesagt hatte, war der Verkehr, sobald sie La Madeleine verlassen hatten, ziemlich dünn. Auf Tweeds Anweisungen hin fuhr der Fahrer auf einer Brücke über die Seine auf die île de la Cité und blieb dort vor dem Justizpalast stehen. Paula sprang aus dem Wagen und blickte nach hinten, wo das andere Taxi gerade ebenfalls anhielt. Allerdings schob sich gleich darauf ein großer Lastwagen zwischen die beiden Wagen und versperrte ihr die Sicht.
    »Wir steigen hier aus«, sagte Tweed und gab dem Fahrer das Fahrgeld und zusätzlich so viel Trinkgeld, wie auch ein Franzose gegeben hätte.
    Der Mann hielt die Hand mit dem Geld darin ausgestreckt und schaute Tweed böse an.
    »Ist das alles?«
    »Das ist ein ganz normales Trinkgeld«, sagte Tweed.
    »Das soll ein Trinkgeld sein? Sie sind ein Geizkragen!«
    »Halten Sie den Mund«, fauchte Paula auf Französisch.
    Der Fahrer starrte sie entgeistert an. Offenbar konnte er es nicht glauben, dass eine Frau ihm Kontra gegeben hatte. Schließlich zuckte er mit den Achseln und fuhr davon.
    »Ich konnte nicht erkennen, wer aus dem anderen Taxi ausgestiegen ist«, sagte Paula. »Ein Lastwagen ist mir in die Quere gekommen.«
    »Das macht nichts. So, jetzt spazieren wir erst mal um Notre Dame herum.«
    Während sie sich der Kathedrale näherten, blickte Tweed nach oben.
    Immer, wenn er sie sah, kam sie ihm noch größer und massiver vor als bei vorhergehenden Besuchen. Aufgrund des Wetters und der Jahreszeit waren so gut wie keine Touristen unterwegs. Am Ende der Ile de la Cité angelangt, sahen sie die kleinere Ile St-Louis mitten in der rasch fließenden Seine vor sich liegen.
    Sie kamen zu der schmalen Brücke, die die beiden Inseln miteinander verband. Obwohl sie breit genug war, um mit dem Auto darüber fahren zu können, war sie für den Kraftverkehr gesperrt. Als sie gerade um die Absperrung herum gingen, schloss Marler zu Tweed auf.
    »Auf der anderen Seite der Brücke gehen wir nach rechts den Quai d’Orléans entlang. Vallades Laden ist in einer der schmalen Seitengassen auf der linken Seite.«
    »Ich habe noch immer das Gefühl, als ob uns jemand verfolgt«, meinte Paula.
    »Wir haben aber niemand entdecken können«, sagte Marler. »Sollten Sie Recht haben, Paula, müsste es unser Verfolger schon verdammt geschickt anstellen.«
    »Ich habe Recht«, beharrte Paula. »Verlassen Sie sich drauf. Ich kann es förmlich spüren. Hoffentlich ist es nicht der Gelbe Mann.«
    Zuvor, auf dem Weg durch die île de la Cité, hatte Tweed den anderen berichtet, was Lasalle ihm über den berüchtigten Killer erzählt hatte.
    Dabei hatte er nicht das Gefühl gehabt, sein Lasalle gegebenes Wort zu brechen; sein Versprechen, das Gesagte für sich zu behalten, hatte sich seiner Meinung nach nämlich nur auf den Staatspräsidenten bezogen, und über den hatte Tweed nichts gesagt.
    »Am besten gehen wir zunächst an der Uferpromenade entlang«, sagte Marler. »Ich zeige Ihnen dann unauffällig die Straße, in der Vallades Laden ist. Wir gehen aber erst einmal daran vorbei, damit Newman und Butler sehen können, ob jemand hinter uns ist. Wenn Paulas ominöser Schatten über die Brücke geht, fällt er ihnen bestimmt auf.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, sagte Paula. »Drüben ist nämlich gerade eine Gruppe von Touristen aus dem Bus gestiegen. Sie gehen

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