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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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jetzt auf die Brücke zu. Unser Verfolger könnte sich unauffällig darunter mischen…«
    Langsam gingen sie den Quai entlang. Rechter Hand floss hinter einer etwa einen Meter hohen Steinmauer die dunkelgrüne Seine vorbei, während zu ihrer linken Seite gepflegte, fünf Stockwerke hohe Gebäude aus Naturstein aufragten, die so aussahen, als würden dort ziemlich wohlhabende Leute wohnen.
    Während sie daran vorbeischlenderten, bemerkte Tweed, wie ringsum die Spannung immer weiter stieg. Inzwischen hatten sie alle das Gefühl, verfolgt zu werden, und mussten der Versuchung widerstehen, sich ständig umzudrehen. Dabei war es besser, wenn sie die Entdeckung ihres Schattens Newman und Butler überließen, die irgendwo hinter ihnen sein mussten. Auf diese Weise kamen sie zu der ersten Querstraße auf der linken Seite. Tweed blickte hinein.
    »Die nicht«, flüsterte Marler.
    »Wenn wir wirklich verfolgt werden, ich aber in jede Straße hineinblicke, dann ist unser Schatten hinterher so schlau wie zuvor.«
    »Wie konnte ich das vergessen.«
    Sie gingen weiter. Der Wind wurde stärker.
    Als sie zur nächsten Seitenstraße kamen, in die Tweed ebenso wie in alle anderen hineinschaute, zischte Marler: »Die ist es.«
    Wie alle kleinen Straßen auf der Ile St-Louis war die Straße schmal und düster. Einige der Häuser hatten kleine Läden im Erdgeschoss, über denen sich vermutlich Wohnungen befanden. Ein kurzes Stück hinter der Straße machte der Quai eine scharfe Biegung. In der Ufermauer befand sich hier eine breite Lücke, von der aus eine steinerne Rampe hinunter zum Wasser führte. Tweed blieb stehen.
    »Was ist das?«, fragte Paula.
    »Eine Anlegestelle, an der ein hochmodernes Motorboot liegt. Aber weit und breit ist niemand zu sehen. Interessant.«
    »Warum?«
    »Keine Zeit für Erklärungen. Wir sollten so schnell wie möglich Vallade aufsuchen, um herauszufinden, was er mir zu sagen hat.«
    »Ich hoffe nur, dass er noch am Leben ist«, sagte Paula.

13
    In seiner Suite im Hotel Crillon in Paris saß Vance Karnow, die rechte Hand des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, auf einem geschnitzten Stuhl und sah seine Besucher mit harten Augen an. Er war ein großer, hagerer Mann mit einem länglichen Gesicht und hervorstehenden Wangenknochen. Unter seinem breiten, etwas schiefen Mund ragte ein spitzes Kinn hervor.
    »So, alle sind rechtzeitig eingetroffen«, stellte er mit rauer Stimme fest.
    »Sie wissen ja, ich verlange äußerste Pünktlichkeit, wenn ich ein Treffen einberufe.«
    Außer Karnow befanden sich noch zehn andere Personen in dem luxuriös ausgestatteten Raum, alle gehörten sie zur Unit Four. Zehn Männer und eine Frau, die auf Sofas und Lehnsesseln Platz genommen hatten. Nur die Frau saß ebenfalls auf einem geschnitzten Stuhl direkt neben Karnow.
    »Dank Trudy«, fuhr Karnow fort, »wissen wir jetzt, dass Tweed in Paris ist und im Ritz wohnt.« Er wandte sich an die Frau. »Zeigen Sie Ihnen das Foto von Tweed, Trudy.«
    Trudy Warnowski war eine gut aussehende Frau Ende dreißig. Ihr dichter roter Haarschopf war sorgfältig frisiert; das Make-up auf dem fröhlich wirkenden Gesicht war dezent, aber wirkungsvoll. Sie hatte eine gute Figur, die sie mit einem modischen und sündteuer aussehenden schwarzen Kostüm noch unterstrich.
    Sie entnahm einer Mappe ein Foto und ging mit eleganten Schritten hinüber zu einem der Männer.
    »Lassen Sie es herumgehen, Brad«, sagte sie. »Und prägen Sie sich Tweeds Gesicht gut ein. Das ist sehr wichtig.«
    Als Trudy wieder auf ihrem Stuhl saß, nickte Karnow ihr wohlwollend zu.
    »Sie alle sollten wissen, dass Trudy Tweed schon auf seinem Flug von London nach Paris gestern Nacht verfolgt hat. Danach ist sie ihm vom Flughafen aus in einem Mietwagen hinterhergefahren. Noch im Flugzeug hat sie gesehen, wie Tweed mit einem anderen Mann sprach, der ein paar Reihen hinter ihm saß. In La Madeleine musste sie sich dann rasch entscheiden, wem sie folgen sollte, da der Mann, mit dem Tweed gesprochen hatte, in einen anderen Wagen stieg. Trudy hat sich für den zweiten Mann entschieden, weil sie annahm, dass er sie zur Unterkunft der Engländer führen würde. Weil sie nicht wollte, dass man ihren Wagen bemerkte, ließ sie ihn an einer Parkuhr stehen und nahm ein Taxi.
    Trudy folgte dem Mann ins Ritz und wartete so lange in der Halle, bis auch Tweed kam und eincheckte. Ich finde, sie hat ihre Sache hervorragend gemacht.«
    »Ach, das war nicht weiter schwer«, sagte

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