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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Paula ihm zu. »Aber Sie sehen so aus, als könnten Sie noch ein paar Stunden weitermachen. Wie schaffen Sie das bloß?«
    »Ich führe eben ein gesundes Leben«, antwortete Burgoyne grinsend.
    »Das ist zumindest der offizielle Teil der Geschichte. Wer im Wüstenkrieg überleben will, braucht eine Menge Durchhaltevermögen.«
    »Chance«, sagte Tweed und beugte sich zu Burgoyne hinüber. »Ich werde mich morgen mit jemandem treffen. Während ich weg bin, bleiben Sie zusammen mit Nield als Reserve im Hotel. Verlassen Sie es den ganzen Tag lang nicht. Es gibt dort übrigens mehrere Restaurants.«
    »Was sollen wir denn in der Zwischenzeit tun, Nield und ich?«
    »Sie halten Ausschau nach verdächtigen Gestalten – Männern oder Frauen. Ich will wissen, wann jemand anfängt, Erkundigungen über mich einzuholen. Paula und ich werden Pete Nield die Schlüssel zu unseren Zimmern geben.«
    »Und warum?«
    »Damit Sie sie in regelmäßigen Abständen überprüfen können. Ich habe keine Lust, in die Luft zu fliegen, bloß weil ich eine Schranktür öffne.«

12
    Am nächsten Morgen rief Tweed nach dem Frühstück René Lasalle an.
    Er tat das von einem öffentlichen Fernsprecher in der Rue St-Honoré aus, vor dem sich Paula, Newman, Butler und Marler verteilt hatten und unauffällig die Straße beobachteten.
    Der morgendliche Stoßverkehr war vorbei, und die Rue St-Honoré lag still da. Erst später würden die wohlhabenden Damen kommen, die hier gern einen Einkaufsbummel in den exklusiven Modegeschäften machten, vor denen die peniblen Ladenbesitzer das Straßenpflaster mit einem Schlauch abgespritzt hatten. Obwohl die späte Märzsonne aus einem wolkenlos blauen Himmel schien, wehte ein kalter Wind. Ein paar optimistische Cafebetreiber hatten bereits die gestreiften Markisen heruntergekurbelt, allerdings noch keine Tische ins Freie gestellt.
    »Hallo, René. Hier Tweed. Ich bin in Paris.«
    »Dann fahren Sie schleunigst wieder heim nach London.«
    »Danke für den freundlichen Empfang. Ich muss Sie unbedingt sprechen.
    Möglicherweise arbeiten wir an derselben Sache. Ein Informationsaustausch könnte für uns beide von Vorteil sein. Außerdem schulden Sie mir noch einen Gefallen.«
    »Ich wusste, dass Sie das sagen würden.« Lasalle hielt kurz inne und seufzte leise. »Wahrscheinlich haben Sie damit sogar Recht. Wo sind Sie jetzt?«
    »In der Rue St-Honoré.«
    «Ich könnte Sie in einer halben Stunde treffen. Gegenüber von La Madeleine gibt es eine Brasserie mit Bar. Le Colibrì. Nur Sie und ich. Ohne Ihre Leute, die Sie bestimmt mit nach Paris gebracht haben.«
    Lasalle hatte aufgelegt, ohne sich zu verabschieden, woran Tweed erkannte, dass er unter enormem Druck stehen musste. In bestimmten Kreisen hier in Paris war die Lage offenbar sehr angespannt. Als er aus der Telefonzelle trat, kamen Paula und Newman von der anderen Straßenseite auf ihn zu und nahmen ihn in die Mitte.
    »Marler und Butler halten uns den Rücken frei«, sagte Paula.
    »Ist das überhaupt nötig?«, brummte Tweed.
    »Es ist nicht nötig, sondern lebenswichtig«, erwiderte Newman düster.
    »Oder haben Sie Sam Sneed schon vergessen? Oder Coral Langley, der der halbe Kopf weggeschossen wurde, als Marler sie in Rydford traf? Und was ist mit den Bomben in Paulas Wohnung und hier in La Defense?«
    »Sie haben ja Recht«, sagte Tweed achselzuckend.
    Er ging langsam die Straße entlang und schaute in die Schaufenster der Geschäfte. Einmal drehte er sich abrupt um, konnte aber weder Marler noch Butler entdecken. Trotzdem wusste er, dass die beiden da waren.
    Wenn es um das unbemerkte Verfolgen von Personen ging, machte ihnen so leicht niemand etwas vor. Tweed erzählte Paula und Newman, wie die Unterhaltung mit Lasalle verlaufen war.
    »Das klingt so gar nicht nach ihm«, bemerkte Paula.
    »Goslar versteht es meisterhaft, Anspannung und Unsicherheit zu verbreiten. Bei René ist es ihm offenbar gelungen.«
    »Warum tut er das?«
    »Um die Gebote in Schwindel erregende Höhen zu treiben.«
    »Was für Gebote?«
    »Die Gebote für seine neue Waffe. Früher oder später werden die Amerikaner und Franzosen ihm riesige Summen dafür anbieten. Ich persönlich glaube jedoch, dass Goslar wild entschlossen ist, das Agens an arabische Fundamentalisten zu verkaufen, die jetzt über jede Menge Geld verfügen. Er wird die Gebote der anderen Länder lediglich dazu verwenden, um aus den Arabern eine noch größere Summe herauszuschlagen.«
    »Wird England auch ein

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