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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Moment?«
    »Zuletzt habe ich sie in der Bar gesehen«, sagte Burgoyne. »Aber ich werde mich jetzt am besten mal in den Straßen rings um das Hotel umsehen. Vielleicht kommen ja noch mehr Amerikaner an.«
    »Gute Idee. Und Sie, Nield, halten hier im Hotel die Augen offen.«
    Paula hatte Burgoyne, der entspannt in einem Sessel saß, die ganze Zeit über interessiert betrachtet. Als er ihre Blicke bemerkte, zwinkerte er ihr zu. Paula lächelte zurück.
    Nachdem Nield und Burgoyne die Suite verlassen hatten, klopfte es an der Tür. Newman ging hin und ließ Marler herein, der sich neben eines der Sofas stellte und sich mit dem Rücken an die Wand lehnte.
    »Sie haben vermutlich schon erfahren, dass die Yankees hier sind«, sagte er.
    »Gerade eben«, bestätigte Tweed.
    Das Telefon klingelte. Paula hob ab, sah dann besorgt drein und bedeckte die Sprechmuschel mit der Hand.
    »Lasalle ist im Hotel. Er ruft von der Rezeption aus an und möchte sofort mit Ihnen sprechen. Er sagt, es sei dringend.«
    »Sagen Sie ihm, er soll heraufkommen.«
    »Ich verstecke mich wohl besser im Badezimmer«, sagte Marler. »Sonst fühlt sich Lasalle zu sehr in der Minderzahl.«
    »Gute Idee…«
    Newman öffnete abermals die Tür und ließ Lasalle herein, der von einem weiteren Mann begleitet wurde. Es handelte sich um seinen Assistenten Lapin, einen kleinen, schmächtigen Mann mit einem Schimpansengesicht. Er trug einen Regenmantel von unbestimmter Farbe, Jeans und Schuhe mit dicken Gummisohlen. Newman runzelte die Stirn. Er hatte diesen Mann erst kürzlich irgendwo gesehen.
    »Nehmen Sie doch Platz, Rene«, sagte Tweed zur Begrüßung. »Fühlen Sie sich ganz wie zu Hause.«
    »Es handelt sich um einen offiziellen Besuch«, sagte Lasalle steif.
    »Dann bleiben Sie stehen. Ganz wie es Ihnen beliebt.«
    Die beiden Franzosen setzten sich nebeneinander auf den Rand eines der Sofas. Lapins kleine, wieselflinke Augen huschten zwischen Paula, Tweed und Newman hin und her. Lasalles Assistent hatte eine fahle Gesichtsfarbe und sah so aus, als hätte er vor der Arbeit einen Streit mit seiner Frau gehabt. Tweed schwieg erst mal und wartete.
    »Waren Sie heute Vormittag auf der Ile de la Cité?«, fragte Lasalle.
    »Das waren war tatsächlich. Weshalb fragen Sie?«
    »Und dann auf der Ile St-Louis?«
    »Was soll das, Rene?«, sagte Tweed in mildem Ton. »Ich schätze, dass Ihr Kollege Lapin uns nicht ohne Grund die ganze Zeit über beschattet hat.«
    »Kennen Sie einen Buchhändler namens Vallade?«
    »Wie buchstabiert man das?«
    »Ist dieser Vallade ein Bekannter von Ihnen? Kennen Sie ihn schon lange?«
    »Nein«, antwortete Tweed und bezog sich damit auf die zweite Frage.
    »Warum waren Sie heute Vormittag auf der Ile de la Cité? Und sagen Sie jetzt bitte nicht, Sie wollten dort frische Luft schnappen.«
    »Ich wollte austesten, wohin man uns überall verfolgen würde. Und wir wurden verfolgt. Von Lapin.«
    Der schimpansengesichtige Assistent hatte so viel Anstand, den Blick zu Boden zu senken. Er scharrte peinlich berührt mit den Füßen.
    »Dann wollen Sie mir also nichts verraten«, sagte Lasalle verärgert und stand auf. »Wenn das so ist, gehen wir wieder.« Newman schloss die Tür auf und öffnete sie für die beiden Franzosen. Als Lapin schon im Korridor war, wandte sich Tweed noch einmal an Lasalle.
    »Rene, ich habe doch eine Information für Sie«, sagte er. »Aber die ist streng vertraulich.«
    Lasalle schloss die Tür und ließ Lapin draußen im Gang stehen. Sein vorhin so steifes Benehmen veränderte sich schlagartig und er kam Tweed fast wie früher vor.
    »Ich höre«, sagte er, während er auf Tweed zutrat, sich aber nicht wieder setzte.
    »Es wird Sie vielleicht interessieren, dass es in diesem Hotel von Amerikanern nur so wimmelt. Ich bin mir sicher, dass die dasselbe wollen wie Sie und ich. Soviel ich erfahren habe, handelt es sich um ein Team von ziemlich intelligenten Agenten, die gut angezogen sind und sich durchaus benehmen können. Und jetzt kommt der Clou: Ihr Anführer ist ein gewisser Vance Karnow, der vermutlich im Moment unten in der Hotelbar sitzt.«
    »Karnow soll hier in Paris sein?«, sagte Lasalle erstaunt. »Der Amerikaner, der das Weiße Haus managt? Der dürfte vermutlich doch der zweiteinflussreichste Mann der Welt sein.«
    »Wie ich schon sagte: Vor kurzem war er noch unten in der Bar, zusammen mit einigen knallhart, aber geschniegelt aussehenden Männern. Die Amerikaner haben offenbar eine Menge Geld.

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