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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Braun war, der Amerikaner, der die Suite gemietet hatte. Der Vierte im Bunde war ein kleiner, breitschultriger Mann, der über das ganze Gesicht grinste. Ein ekelhafter Fettsack, dachte Paula.
    Könnte dieser Bancroft sein.
    Tweed wählte einen Tisch nicht allzu nahe an dem der Amerikaner, von dem aus er seine Gegner seitlich im Blick hatte. Als er an ihnen vorbeiging, bemerkte er aus den Augenwinkeln, wie Karnow ihn anstarrte. Nachdem er sich gesetzt hatte, sah er, dass Karnow die Rothaarige mit dem Ellenbogen anstieß, die gleich darauf ebenfalls in seine Richtung blickte.
    Nachdem sie ihre Drinks bestellt hatten, schaute auch Braun zu ihnen herüber, und kurz darauf war Bancroft dran, sie zu begutachten. Tweed nahm einen Schluck von seinem Wein und schaute ganz offen hinüber zu den Amerikanern. Karnow starrte mit harten Augen zurück, hielt aber Tweeds Blick nicht lange stand.
    »Die wissen, wer ich bin«, sagte Tweed leise. »Und sehen Sie nur, wer da links in der Ecke sitzt.«
    An einem Tisch im hinteren Teil der Bar saß ganz allein Lapin und tat so, als läse er den
Figaro.
In diesem Augenblick kam ein zweiter Franzose herein, der um einiges größer war als Lapin. Er ging auf Lapin zu, schüttelte ihm die Hand und setzte sich. Sobald der Neuankömmling sein Getränk erhalten hatte, begannen sie sich angeregt zu unterhalten.
    »Lasalle verliert keine Zeit«, sagte Paula.
    »Stimmt«, meinte Tweed. »Vermutlich hat er seine Männer inzwischen an allen Ausgängen des Hotels postiert, und auf der Straße warten bestimmt weitere mit Motorrädern, falls es einem Amerikaner doch gelingen sollte, in einem Wagen oder Taxi zu entkommen. Aufgepasst, jetzt spricht Lapin in sein Handy.
    Wahrscheinlich gibt er die Beschreibung der Männer und der Frau durch.«
    »Ich finde, sie sieht recht gut aus«, bemerkte Newman nach einem Schluck von seinem doppelten Scotch. »Auf wie alt schätzen Sie sie?«
    »Ende dreißig, Anfang vierzig«, sagte Paula.
    »Leider scheint sie sich nicht für mich zu interessieren. Sie hat wohl schon einen anderen im Visier«, sagte Newman.
    Während Karnow in ein Gespräch mit Braun vertieft war, schaute die Frau unverwandt zu Tweed herüber. Als er ihr in die Augen sah, hielt sie seinem Blick stand. Tweed hatte das Gefühl, dass sie versuchte, ihn einzuschätzen. Zum Schluss vergewisserte sie sich mit einem raschen Blick hinüber zu Karnow, dass er noch immer mit Braun beschäftigt war, und schenkte Tweed dann ein angedeutetes Lächeln.
    »Sie Glücklicher!«, neckte Paula ihn. »Ich verstehe nicht, was so eine nette, gut aussehende Frau mit diesen Typen zu schaffen hat. Die sehen doch aus, als würden sie einem Bettler seinen letzten Dollar aus der Hand reißen.«
    »Wenn es Sie interessiert, dann werde ich versuchen, das herauszufinden«, flachste Tweed zurück.
    »Sie sollten sich lieber auf das konzentrieren, weshalb wir hier sind«, zog Paula ihn weiter auf.
    »Was meinen Sie denn, dass ich tue?«
    »Ob es wirklich eine gute Idee war, hierher in die Bar zu gehen?«, sagte Paula dann. »Damit geben wir Karnow und seinen Leuten doch nur die Gelegenheit, sich unsere Gesichter einzuprägen.«
    »Aber das funktioniert auch umgekehrt«, antwortete Tweed. »Es ist immer gut, wenn man seine Gegner kennt. Aber jetzt, wo wir alle ausgetrunken haben, sollten wir tatsächlich gehen…«
    Nachdem Tweed die Rechnung mit der Nummer seiner Suite abgezeichnet hatte, verließen die drei die Bar. Draußen trafen sie auf Marler, der auf einem Stuhl saß und eine Zeitschrift in der Hand hatte.
    »Ich habe vorhin mal einen Blick in die Bar geworfen«, berichtete Marler.
    »Sind ja reizende Zeitgenossen, die Amerikaner. Ich habe sie mir gut angesehen.«
    »Der Fettsack sieht richtig fröhlich aus«, sagte Paula. »Er hat so ein nettes Lächeln.«
    »Das ist Bancroft«, sagte Newman. »Und von seinem Lächeln waren sie zunächst alle begeistert, bis sie festgestellt haben, dass es mit seiner Fröhlichkeit nicht allzu weit her war. Ich spreche von seinen Opfern, wohlgemerkt. Der Mann ist der gefährlichste von allen. So, ich werde jetzt mal einen Rundgang ums Hotel machen.«
    »Ich schließe mich an«, sagte Marler. »Mal sehen, ob wir etwas Neues finden. Oder jemanden Neuen.«
    »Und ich versuche mal, ob ich Cord Dillon erreichen kann«, sagte Tweed.
    Tweed und Paula waren gerade in seiner Suite angelangt, als das Telefon klingelte. Tweed, der dem Apparat am nächsten saß, hob ab.
    »Ja?«
    »Mr. Tweed?«, fragte

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