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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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zwar nur schwer zu erwischen, aber ich bin mir sicher, dass sie irgendwie in dieses Puzzle passt.«
    Als sie an der Straße anlangten, die zur Oper führte, gingen Newman und Burgoyne wieder neben ihnen. Newman blickte auf einmal zurück und blieb sofort stehen. Er griff in die Tasche seines Regenmantels, in der die Smith & Wesson steckte. Burgoyne, der Newmans Reaktion mitbekommen hatte, hielt ebenfalls an und sah sich um.
    Etwa zweihundert Meter hinter ihnen kam ein riesiger Mann in einem dunklen Mantel auf sie zu. Auf seinem gewaltigen Schädel waren kurze braune Stoppelhaare zu sehen. Der Mann passte genau auf Paulas Beschreibung des Affen, der sie im Dartmoor gekidnappt hatte. Der Affe blieb stehen, winkte ein Taxi herbei, das in Richtung Oper fuhr, und stieg ein. Das Taxi fuhr weg.
    »Wer war denn dieser Fleischberg?«, fragte Burgoyne.
    »Das erzähle ich Ihnen später. Jetzt müssen wir erst einmal Tweed und Paula hinterher.«
    Als sie alle zusammen schon fast den Eingang des Ritz erreicht hatten, erschien ein Mann am Ende der Rue Castiglione, von der aus man quer über die Rue St-Honoré einen guten Bück auf das Hotel und die Place dahinter hatte. Er trug einen dunklen Mantel und hatte sich einen Schal um den Hals gewickelt. Sein Haar war dicht und schwarz. Er stand am Randstein und trat von einem Bein aufs andere, als würde er auf eine Lücke zwischen den Autos warten, um die Straße überqueren zu können. Der Mann hatte die Hände in den Taschen und beobachtete Paula, wie sie zusammen mit Tweed auf den Eingang des Hotels zuging.
    »Zumindest haben wir niemanden gesehen, der eine Bedrohung für uns darstellt«, sagte Paula.
    »Vielleicht haben wir es bloß nicht bemerkt.«

17
    Vance Karnow saß auf der einen Seite des langen Tisches in seiner Suite im Hotel Crillon. Die einzige andere Person, die im Raum war, hatte ihm gegenüber Platz genommen. Es war Bancroft, der wie üblich hämisch grinste und seine fetten Hände auf der Tischplatte gefaltet hatte.
    »Was gibt s, Chef?«, fragte er. »Haben Sie einen Job für mich?«
    »Ja. Tweed ist zurück im Ritz und wartet vermutlich darauf, dass etwas passiert. Ich glaube keineswegs, dass dieser Goslar noch in Paris ist, also sollten wir Tweed aufscheuchen, damit er uns zu ihm führt.«
    »Und wie sollen wir das anstellen?«
    »Ich möchte, dass Sie Paula Grey einen gehörigen Schrecken einjagen.
    Das könnte vielleicht schon genügen. Das Problem ist bloß, dass sie Sie ziemlich schnell erkennen dürfte, weil sie Sie in der Bar im Ritz gesehen hat.«
    »Dürfte ich mal kurz aufs Klo gehen?«, sagte Bancroft.
    »Ja, aber beeilen Sie sich.«
    Karnow hatte die Lippen fest aufeinander gepresst und machte ein düsteres Gesicht. Er war gerade in der amerikanischen Botschaft gewesen und hatte dort einen Anruf aus dem Weißen Haus erhalten.
    Sein Stellvertreter hatte ihn darüber informiert, dass der Präsident wissen wolle, welche Fortschritte er, Karnow, in Europa mache. Karnow hatte seinem Stellvertreter geantwortet, dass sich demnächst etwas Entscheidendes tun werde, und gehofft, dass er sich damit das Oval Office zumindest für eine Weile vom Hals geschafft hatte. Jetzt dachte er noch immer mit einem unguten Gefühl an dieses Telefonat zurück, als Bancroft, der zuvor eine große Einkaufstüte mitgenommen hatte, von der Toilette zurückkam. Karnow starrte ihn erstaunt an.
    Bancroft trug jetzt einen dunkelblauen französischen Regenmantel und eine große Hornbrille mit Fensterglas. Nachdem er sich wieder Karnow gegenüber an den Tisch gesetzt hatte, zündete er sich eine dicke Zigarre an und sog so stark daran, dass seine zuvor so feisten Backen richtiggehend eingefallen wirkten.
    »Nicht schlecht. Wirklich nicht schlecht«, sagte Karnow anerkennend, was bei ihm eher eine Seltenheit war.
    Tatsächlich hätte er Bancroft, wenn er ihm in diesem Aufzug auf der Straße begegnet wäre, nicht erkannt. Karnow saß kerzengerade auf seinem Stuhl und blickte seinen Mitarbeiter an.
    »Verfolgen Sie sie«, sagte er schließlich. »Und wenn sich eine günstige Gelegenheit ergibt, dann machen Sie ihr Angst. Sie können Sie ruhig ein bisschen rannehmen.«
    »Meinen Sie etwa…«, sagte Bancroft und beugte sich mit einem lüsternen Grinsen über den Tisch, »… dass ich
al es
mit ihr anstehen kann?«
    »Nein, verdammt noch mal!«, polterte Karnow los. »Und schlagen Sie sie mir bloß nicht krankenhausreif. Wenn Sie das tun, werde ich diesen Tweed mein Lebtag lang nicht mehr

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