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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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lächelte abermals. »Jarvis. Wir könnten uns doch beide beim Vornamen nennen.«
    »Ich wüsste nicht, weshalb ich das tun sollte«, sagte Tweed und stand auf.
    »Sie können mich doch nicht einfach so sitzen lassen«, sagte Bäte entrüstet.
    »Ich habe wichtige Dinge zu erledigen. Wo wohnen Sie?«
    »In einem kleinen Hotel in der Rue St-Honore.« Bäte verzog den Mund zu einer höhnischen Grimasse. »Wir verfügen leider nicht über dieselben finanziellen Mittel wie gewisse…«
    Bäte verstummte augenblicklich. Gefolgt von Paula, hatte Tweed bereits raschen Schrittes den Raum verlassen und war jetzt an der Rezeption, um seinen Schlüssel zu holen. In der Halle saß ein kleiner, verschlagen dreinblickender Mann auf einem Stuhl. Er hatte den Blick auf den Teppich gesenkt, um Tweed und Paula nicht in die Augen sehen zu müssen.
    »Haben Sie den kleinen Widerling da drüben gesehen?«, flüsterte Paula.
    »Das ist Mervyn Leek, Bates Gehilfe, den er schon in London dabei gehabt hat. Der hat vermutlich versucht, etwas von unserer Unterhaltung mitzubekommen.«
    »Ja, ich habe ihn gesehen«, antwortete Tweed, während er den Schlüssel in Empfang nahm. »Aber jetzt gehen wir erst mal hinauf in meine Suite.
    Wir haben über einiges nachzudenken…«
    »Jetzt haben wir also noch ein paar Rivalen mehr, auf die wir aufpassen müssen«, sagte Tweed, als sie oben waren. Er trank einen Schluck von dem Kaffee, den Paula vom Zimmerkellner hatte bringen lassen. Dann stellte er die Tasse auf den Tisch und zählte sie an den Fingern ab: »Da hätten wir nach wie vor die Amerikaner, die aber Lasalle möglicherweise schon neutralisiert hat. Dann sind da die französischen Dienste, die wiederum hoffentlich beide Hände voll mit den Yankees zu tun haben.
    Und jetzt rückt uns auch noch Bäte mit seinen Special-Branch-Typen auf den Leib. Ich bin mir sicher, dass er mehr Leute als nur Mervyn Leek mitgebracht hat.«
    »Aber wir brauchen unsere ganze Energie für die Jagd auf Goslar«, sagte Paula.
    »So ist es. Benachrichtigen Sie bitte die anderen davon, dass Jarvis Bäte hier ist. Ich werde unterdessen Lasalle anrufen und ihn bitten, das gelb-blonde Haar aus dem Zimmer von Madame Markov zu untersuchen.
    Newman hat mir im Hinausgehen den Plastikbeutel zugesteckt. Könnten Sie vielleicht Harry Butler sagen, dass er die Probe hier abholen und zu Lasalle bringen soll?«
    Tweed rief seinen französischen Kollegen an, der, als Tweed den Gelben Mann erwähnte, sofort zur Kooperation bereit war. Als Paula mit Butler zurückkam, gab Tweed ihm den Plastikbeutel mit dem Haar, und Butler machte sich sofort auf den Weg.
    Kurz nachdem er gegangen war, klingelte das Telefon. Weil Tweed gerade auf dem Bett saß und nachdachte, ging Paula ran. Sie deckte die Sprechmuschel mit der Hand ab und rief hinüber zu Tweed:
    »Er ist dran.«
    Tweed hob den Apparat neben dem Bett ab, während Paula in der Leitung blieb. Tweed hörte gerade noch die letzten Worte einer Stimme, die kultiviertes Englisch sprach:
    »…eine wichtige Botschaft für Sie. Bitte warten Sie einen Augenblick.«
    Während der Mann am anderen Ende der Leitung – wer immer er auch sein mochte – den Kassettenrecorder einschaltete, dachte Tweed nach.
    Das Nächste, was er hörte, war die verzerrt kreischende Stimme von Dr. Goslar:
    »Sieht nicht so aus, als ob Sie mit Ihrer Mission Erfolg hätten, Tweed. Sie drehen sich im Kreis. Da dachte ich, Sie würden vielleicht gern einen Tipp bekommen. Er lautet: Annecy. Ich wiederhole: Annecy. Viel Glück.«
    Die vorbereitete Botschaft war zu Ende, und Tweed legte auf. Dann drehte er sich zu Paula um.
    »Was halten Sie davon?«, fragte er sie.
    »Annecy war doch der Ort, an den laut Aussage des Wachmannes in La Defense die Möbel aus dem Hochhaus gebracht wurden, in dem man mich festgehalten hat. Aber vielleicht ist dieser Tipp ja auch eine Falle.«
    »Wenn es eine ist, dann gehen wir hinein. Aber nicht, ohne zuvor eine Reihe von Vorsichtsmaßnahmen getroffen zu haben.
    Ich muss das mit Marler besprechen. Gehen Sie ruhig zu Ihrem Essen mit Burgoyne. Morgen früh verlassen wir Paris in Richtung Süden.«
    Tweed verstummte, weil es an der Tür klopfte. Paula öffnete sie erst einen Spalt, dann ganz und ließ schließlich Chance Burgoyne eintreten.
    Er hatte seinen Regenmantel über dem Arm und lächelte.
    »Ich hoffe, ich komme nicht ungelegen? Ich war die ganze Zeit auf den Beinen und habe die Umgebung des Hotels abgesucht, aber jetzt würde ich mich

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