Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
das?«, fragte ein schlanker Mann Ende dreißig. Seine Stimme hatte einen blasierten Oberklassenakzent.
    »Clive«, sagte Bäte und hielt inne, um den Mann aus eisblauen Augen böse anzuschauen. »Wenn Sie so freundlich wären, mich aussprechen zu lassen, dann könnten Sie möglicherweise noch etwas lernen.«
    Clive Marsh, fast ebenso groß gewachsen wie Bäte, war der Neuling im Team. Er rückte seine Krawatte zurecht und sah seinen Chef mit gerunzelter Stirn an. Auch wenn er sein Vorgesetzter war, glaubte Marsh ihn jederzeit unterbrechen zu dürfen.
    »Wir werden Tweed unsere Anwesenheit spüren lassen«, fuhr Bäte fort.
    »Und zwar, indem wir ihn unter Druck setzen. Leek und Prendergast sind zur Zeit im Ritz und beobachten Tweed und seine Leute. Sie haben Handys dabei, über die sie mich jederzeit über sämtliche Bewegungen informieren können.«
    »Und dann?«, fragte Clive.
    »Wir haben sechs Leihwagen, sodass wir alle mobil sind«, donnerte Bäte weiter, als hätte er die Frage überhaupt nicht gehört. Ich habe mir ausgerechnet, dass Tweed als Nächstes entweder nach Deutschland oder in die Provence gehen wird. Vielleicht sogar noch weiter weg von Paris.
    Wenn er sich bewegt, werden wir ihm hinterherfahren und ihn nacheinander immer wieder überholen. Auf diese Weise merkt er nicht, dass er verfolgt wird. Haben Sie das alle kapiert?«
    »Ja«, antwortete Wilbur Jansen, ein kleiner, dicklicher Mann mit einem Schnurrbart, der wie eine Zahnbürste aussah. »Ja, natürlich«, wiederholte er ölig.
    »Leek wird Sie mit Waffen versorgen, die er hier in Paris für uns besorgt hat. Aber fangen Sie mir bloß keine Schießerei an, solange sie sich vermeiden lässt.«
    »Und wann lässt sich eine Schießerei nicht mehr vermeiden?«, fragte Clive und unterdrückte ein Gähnen.
    »Großer Gott! Manchmal denke ich fast, dass Sie ein Volltrottel sind. Eine Schießerei lässt sich nicht mehr vermeiden, wenn die anderen als Erste auf uns schießen.«
    »Es ist immer gut, wenn man weiß, was man zu tun hat«, sagte Clive.
    »Aber stehen die Behörden in England auch hinter uns? Wenn wir auf Tweeds Leute schießen, meine ich.«
    »Noch eine solche Unterbrechung, und ich schicke Sie auf der Stelle nach Hause«, fauchte Bäte, der sich zusammennehmen musste, um nicht laut loszuschreien.
    Er wusste, dass er das niemals tun würde, leider war Clive Marsh nämlich sein bester und zuverlässigster Mann. Trotzdem warf er dem Störenfried einen bösen Blick zu, bevor er sich wieder an alle wandte.
    Clive war abermals mit seiner Krawatte beschäftigt. Er trug wie alle anderen im Raum einen grauen Anzug und glänzend geputzte schwarze Schuhe.
    »Ich selbst werde in ein paar Minuten von hier verschwinden«, sagte Bäte. »In meiner Abwesenheit leitet Mervyn Leek die Gruppe. Er hat die Befehlsgewalt, aber er wird in engem Kontakt mit mir stehen. Bis Sie wieder etwas von mir hören, ist Mervyn Leek also Ihr Boss. Sie essen und schlafen im Hotel und halten sich ständig abrufbereit. Verstanden?«
    »Ja«, meldete sich der dicke Wilbur Jansen. »Alles verstanden.«
    »Dann gehen Sie jetzt auf Ihre Zimmer«, sagte Bäte barsch. Er stand auf und zog sich seinen Kamelhaarmantel an.
    Als er wieder allein war, nahm Bäte aus einem der Schränke seine bereits gepackte Tasche und ging dann nach unten zur Rezeption. Dort schrieb er einen Scheck aus und gab ihn zusammen mit seiner Scheckkarte dem Hotelangestellten.
    »Das dürfte unsere Ausgaben fürs Erste abdecken. Sollte noch mehr auflaufen, wird mein Mitarbeiter Mervyn Leek dafür aufkommen. Und jetzt möchte ich, dass mein Renault vorgefahren wird, wo immer Sie ihn versteckt haben…«
    Nachdem Paula kurz an der Tür zu Tweeds Suite geklopft hatte, sperrte sie mit ihrem Schlüssel auf und war nicht allzu erstaunt, dass Tweed vollständig angezogen am Fenster stand. Paula kannte ihren Chef:
    Bereits nach kurzem Ausruhen war er wieder voller Energie und Tatendrang.
    »Newman kann jeden Augenblick hier sein«, sagte er mit hellwacher Stimme.
    Kaum hatte er das ausgesprochen, klopfte es auch schon an der Tür.
    Paula öffnete und ließ Newman herein.
    »Sind eigentlich die beiden Schnüffler von Bäte noch im Hotel?«, fragte Tweed.
    »Ja. Sie sitzen unten in der Halle, wo sie den Ausgang und den Aufzug Im Blick haben.«
    »Ich möchte, dass die beiden von hier verschwinden. Ist Pete Nield in der Nähe? Gut. Gehen Sie beide hinunter und setzen Sie sich den Kerlen gegenüber. Dann starren Sie ihnen

Weitere Kostenlose Bücher