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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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nahe gegangen«, sagte Paula. »Aber Sie hätten ihn nie verhindern können.«
    »Doch, das hätte ich, wenn ich nur richtig nachgedacht hätte. Ich hätte Lasalle bitten können, sie unter Polizeischutz zu stellen.«
    »Was Madame Markov vermutlich strikt abgelehnt hätte.«
    »Aber Lasalle hätte immerhin einen Beamten in Zivil vor ihrem Haus postieren können.«
    »Hören Sie auf, sich Vorwürfe zu machen, Tweed. Sie haben niemanden auf dem Gewissen.«
    »Und was ist mit Vallade, dem armen Teufel?«
    »Den hätte Goslar so oder so umgebracht, auch wenn wir ihn nicht in seinem Laden besucht hätten. Sie haben es doch selbst gesagt: Vallade musste sterben, weil er Goslars Namen von der Bestellung des Schildkrötenbuchs her kannte.«
    »Mir fällt gerade noch jemand ein, an den ich hätte denken müssen«, rief Tweed plötzlich aus. »Gebe Gott, dass es noch nicht zu spät ist.«
    Er setzte sich auf die Bettkante und griff nach dem Telefon auf dem Nachttisch. Aus dem Gedächtnis wählte er die Nummer von Roy Buchanan bei Scotland Yard. Paula sah ihm aufgeregt zu.
    »Roy? Gott sei Dank sind Sie da. Ich bin’s, Tweed. Ich rufe aus dem Ritz in Paris an. Ich fürchte, dass Miss Sneed, die Schwester von Sam Sneed, sich in großer Gefahr befindet. Es besteht die Möglichkeit, dass sie ermordet wird. Könnten Sie diesen Inspector in Appledore anrufen – Crake war sein Name, wenn ich mich nicht irre – und ihn bitten, sofort nach ihr zu sehen? Sollte sie noch am Leben sein, muss er sie auf der Stelle aus Appledore wegbringen. Vielleicht hat sie ja irgendwo anders Verwandte oder Freunde. Auf keinen Fall darf sie noch länger in ihrem Haus bleiben. Würden Sie mich zurückrufen, wenn Sie wissen, was mit ihr los ist? Ich gebe Ihnen die Nummer meiner Suite…«
    »Ich kümmere mich sofort darum und rufe Sie so bald wie möglich zurück«, versprach Buchanan.
    Tweed legte auf. Paula, der schon eine ganze Weile ein bestimmter Gedanke im Kopf herumgegangen war, beschloss, ihn Tweed jetzt mitzuteilen. Vielleicht lenkte ihn das ja von seinen trüben Gedanken etwas ab.
    »Vielleicht halten Sie mich für verrückt, aber ich habe mir in letzter Zeit eine Menge Gedanken über ein bestimmtes Thema gemacht. Ich schätze, es ist an der Zeit, mit Ihnen darüber zu reden.« Sie hielt kurz inne. »Was wissen Sie über den Hintergrund und das Vorleben von Jarvis Bäte?«
    »Nicht viel. Nur das, was Howard mir über ihn erzählt hat. Bäte ist erst seit zwei Jahren bei der Special Branch und hat dort einen kometenhaften Aufstieg gemacht, bei dem er allerdings über Leichen gegangen sein soll.
    Letztere Information stammt natürlich nicht von Howard. Davor war Bäte für einen international arbeitenden Sicherheitsdienst tätig. Da hat er sich vermutlich das Know-how und die Rücksichtslosigkeit geholt, die er gebraucht hat, um Pardoe, den Chef der Special Branch, von sich zu überzeugen. Soviel ich weiß, hat Bäte ziemlich lange in den Vereinigten Staaten gearbeitet. Wenn er nicht im Hauptquartier der Special Branch ist, reist er viel herum. Das war’s.«
    »Nicht viel«, bemerkte Paula. »Bäte«, sagte sie und dann noch einmal: »Bäte.«
    Ein paar Minuten später rief Cord Dillon aus Amerika an.
    »Ich bin in meinem Hotelzimmer«, warnte ihn Tweed. »Schön, von Ihnen zu hören. Wie haben Sie meine Nummer herausbekommen?«
    »Über Howard. Ich muss Ihnen etwas zu dem Thema sagen, das Sie momentan am meisten interessiert. Ich habe mir gerade ein paar alte Akten angesehen. Aus denen geht hervor, dass unsere Zielperson etliche Jahre in England gelebt hat. Ich dachte, das würde Sie Interessieren.«
    »Verstehe. Und was hat sie dort gemacht? Wissen Sie das?«
    »Ja, das weiß ich. Die Zielperson hat damals aus steuerlichen Gründen offenbar einen sehr profitablen Sicherheitsdienst in Deutschland geleitet, aber in England gelebt. Mehr konnte ich darüber nicht herausfinden.«
    »Wann war das?«
    »Das geht aus meinen Unterlagen nicht hervor.«
    »Cord, ich hätte noch eine ganz andere Frage an Sie. Haben Sie schon einmal etwas von einem gewissen Jarvis Bäte gehört?«
    »Ja. Ein ekelhafter Kerl. Ich habe ihn einmal getroffen. Er hat den Leuten hier bei uns Honig ums Maul geschmiert. ‹Ihr Amerikaner seid so ein wundervolles Volk. Mit eurer Dynamik, eurem Know-how und eurer Effizienz habt ihr es verdient, die Welt zu beherrschend So hat er stundenlang dahergeredet. Viele wichtige Leute bei uns haben sich dadurch gebauchpinselt gefühlt und

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