Teufelsherz (German Edition)
konnte sich gerade noch rechtzeitig fangen und sah kreidebleich zu ihm auf.
»Siehst du.« Damian nahm ihre Hand und zog sie hoch, sodass sie ihm hilflos in die Arme stolperte. »Viel zu gefährlich.« Er legte seine Hand an ihren Rücken und zog sie näher zu sich heran, während er ihr mit der anderen die Haare zurückstrich und sie mit diesem konzentrierten Ausdruck betrachtete, der sie schwindlig werden ließ. »Jetzt bist du in Sicherheit«, flüsterte er und gab ihr einen Kuss auf die Wange, wo er kurz mit seinen Lippen verharrte. Sein Atem strich über ihren Hals, und ihr Herz begann zu rasen. »Ich halte dich«, flüsterte er. »Ich lasse dich nicht los.«
Emily konnte sich nicht bewegen. War das ein Traum? Also ein richtiger Traum und grausamer Streich ihrer Sehnsucht, oder war er tatsächlich hier?
»Sprechen wir noch über die Schaukel?«, hauchte sie, als sich Damian wieder aufrichtete und ihren Blick suchte.
»Nein.« Sein zaghaftes, wehmütiges Lächeln ließ sie in seinen Armen dahinschmelzen, während er sie festhielt. Er legte seine Hand an ihre Wange und ließ sie dann in ihren Nacken unter ihr Haar gleiten. Ihr blieb fast das Herz stehen, als er sich nach vorn beugte – und erschrocken innehielt. » Nein! Nicht! «
Emily riss die Augen auf. Wieso verschwamm sein Gesicht plötzlich vor ihren Augen? Was war hier los?
Sie spürte noch, wie er sie am Handgelenk packte, und beobachtete dann fassungslos, wie sie sich unter seinen Händen auflöste.
»Geh nicht!«, rief er aufgeregt, beinahe flehend, und versuchte sie festzuhalten. »Nein, nein, nein.«
Im Himmel
E mily starrte in die nächtliche Dunkelheit ihres Zimmers. Damians Stimme hallte immer noch in ihrem Kopf wider. »Geh nicht.«
Doch es war zu spät. Sie war wach.
Das durfte nicht wahr sein! Wieso ausgerechnet jetzt? War es vielleicht wirklich nur ein gewöhnlicher Traum gewesen? Bekanntlich wachte man ja immer genau dann auf, wenn es gerade spannend wurde.
Nein, es war Wirklichkeit gewesen – sofern man die Begegnungen mit Damian als wirklich bezeichnen konnte.
Du meine Güte, er hatte sie küssen wollen! Er war ihretwegen zurückgekommen! Er hatte sie gern. Sogar mehr als das.
Emily drehte sich seufzend um und tastete nach dem Handy. Na großartig! Es war erst fünf Uhr dreißig. Sie bezweifelte, noch einmal einschlafen zu können, aber einen Versuch war es wert. Sie würde jetzt schlafen und zu ihm zurückgehen. Jetzt! Jeden Moment würde sie einschlafen.
Doch nie zuvor war sie so wach gewesen. Sie war so aufgekratzt, dass sie einen Marathon hätte laufen können.
Bis acht Uhr blieb sie im Bett liegen und weigerte sich aufzugeben. Sie hoffte so sehr, wenigstens noch ein paar Minuten mit ihrem Engel zu ergattern, doch daraus wurde natürlich nichts. Der Tag begann nun offiziell, und obwohl sie auf sich selbst wütend war, fühlte sie sich, als wäre die Sonne in ihrem Inneren wieder aufgegangen. Als sie im Flur auch noch die Stimme ihres Vaters vernahm, war sie sicher, dass nichts diesen Tag verderben konnte. Vor lauter Selbstmitleid und Grübeleien hatte sie völlig vergessen, dass er heute zurückkommen wollte. Dafür war die Freude jetzt umso größer.
Gut gelaunt hopste sie zur Treppe, hielt jedoch inne, als sie ihren Namen hörte.
»Ich weiß auch nicht, woran es liegt«, hörte sie ihre Mutter sagen. »Sie isst noch weniger als sonst, ist kaum ansprechbar und … nun ja, du kennst sie ja. Irgendetwas nimmt sie fürchterlich mit, aber sie will mir nicht sagen, was es ist.«
»Liebeskummer?«, fragte ihr Vater mit leichter Belustigung in der Stimme, was Emily automatisch schmunzeln ließ.
Wenn die beiden wüssten!
»Gut möglich«, kam die überraschende Antwort ihrer Mutter. »Weißt du, William hat jetzt eine Freundin. Vielleicht liegt es daran.«
»Wäre ja nicht die erste.«
»Aber er ist schon fast erwachsen. Es könnte etwas Ernstes sein. Vielleicht spürt Emily das auch.«
»Ich hätte nicht gedacht, dass der Gordon-Junge ihr eines Tages das Herz bricht. Ich dachte immer, es würde andersherum sein. Insgeheim hatte ich immer etwas Mitleid mit dem armen Jungen.«
Emily konnte nur den Kopf schütteln. Die Gedanken ihrer Eltern waren echt nicht von dieser Welt.
»Papa!«, rief sie laut, um das Gespräch ihrer Eltern zu unterbrechen, und lief die Treppe herunter. Der hochgewachsene, brünette Mann drehte sich zu ihr um.
»So früh schon wach?« Er nahm sie in den Arm, um ihr einen Kuss auf die Wange zu
Weitere Kostenlose Bücher