Teufelsherz (German Edition)
lieb war, wandte er seinen Blick ab und sprang auf.
»So«, sagte er fröhlich, sah mit zusammengezogenen Augenbrauen zu ihr herunter und zog sie an ihrem Arm hoch. »Was machen wir jetzt? Wieder vereint. Das alte Team. Schutzengel und Sterbliche. Sterbliche und Schutzengel.«
Emily brauchte einen Moment, um sich zu sammeln. »Ich … weiß nicht. Wir sitzen hier wie immer fest.« Sie folgte ihm, immer noch etwas verwirrt, während er schwungvoll über die Schaukel sprang, sich umdrehte und schließlich auf das Brett klopfte.
»Bitte Platz zu nehmen«, sagte er und verbeugte sich mit einer galanten Handbewegung. »Was gibt es Neues in deiner Welt?«
»Bist du nicht mehr auf dem Laufenden?« Emily setzte sich so auf das Brett, dass sie ihn ansehen konnte, und begann unbewusst hin- und herzuschaukeln. »Du musst ja echt beschäftigt gewesen sein. Schade eigentlich. Ich hatte gehofft, du erntest, was du gesät hast – und verschluckst dich daran.«
»Und damit meinst du …?«
»Mein Vergnügen, neben einem notorischen Raser in einem viel zu schnellen Auto zu sitzen, während mir ein Funkgerät um die Ohren fliegt.«
»Ah … Das! Keine Sorge. Ich war da.«
»Wirklich? Wie schön für dich. Ich hoffe, du hast dich gut amüsiert.«
»Wer, glaubst du, hat dafür gesorgt, dass dein Freund einen Gang zurückschalten musste? Der Glatzkopf war leicht zu beeinflussen.«
»Hey, du wirst als Schutzengel ja immer besser.«
»Jup.« Er ging auf sie zu und hielt die Schaukel an. »Aber da ich ein Gentleman bin, sage ich, dass wir beide uns gebessert haben. Wir arbeiten wirklich gut zusammen, findest du nicht? Keine zerstörten Autos mehr, keine gefährlichen Schwimmversuche.«
Emily sah zu ihm auf. Es machte sie leicht nervös, wie er so dicht bei ihr stand, ein klein wenig über sie gebeugt, die Hände an den Schnüren rechts und links von ihr. »Der Schleuderkurs war ein Rückschritt, würde ich sagen, aber dir sei verziehen, da du verhindert warst – in einer wirklich …« Er machte sie noch wahnsinnig! Konnte er nicht einen Schritt zurückgehen? »… liebevollen, selbstlosen und ritterlichen Mission.«
»Ritterlich?« Lachend warf er die Arme in die Höhe. »Vom Schutzengel zum Ritter, was für ein Aufstieg.«
Die nun etwas größere Distanz zwischen ihnen ließ sie zum Glück wieder ruhiger atmen. Sie musste über seine ausgelassene Art, die sie so vermisst hatte, lachen, verstummte jedoch abrupt, als sie den intensiven Blick bemerkte, mit dem er sie bedachte.
»Ist …?« Sie strich sich mit der Hand über das Gesicht und durch die Haare. »Habe ich irgendein ekliges Tier auf meinem Kopf sitzen?«
»Es ist dein Lachen«, antwortete er zu ihrer Überraschung. »Es ist seltsam.«
»Oh … danke.«
Noch bevor sie es richtig begriff, ging er plötzlich vor ihr in die Hocke, wodurch er auf Augenhöhe mit ihr war und außerdem so nah, dass sie nicht mehr klar denken konnte.
»Ich meine, es ist ungewohnt«, fuhr er mit leiser Stimme fort. »Für mich. So ein Lachen, ohne jede Hinterlist oder Boshaftigkeit.« Er beugte sich noch mehr vor. Emily lehnte sich unwillkürlich weiter zurück. »Einfach nur ehrlich.«
»Ist das so außergewöhnlich?« Ihre Stimme war nur noch ein Flüstern, als er die Schaukel – und damit sie selbst – etwas zu sich zog.
»Deswegen bin ich zurückgekommen.« Er richtete sich auf und kam noch näher.
Emily hielt den Atem an, doch plötzlich verlor sie das Gleichgewicht und fiel mit einem erstickten Aufschrei nach hinten. Im letzten Moment wurden ihre Arme gepackt, sie spürte einen Ruck und saß wieder aufrecht. Die Peinlichkeit, von der Schaukel zu fallen, war ihr gerade noch erspart geblieben.
»Habe ich dich erschreckt?« Damian richtete sich auf und ging mit schiefem Lächeln und hochgezogener Augenbraue einen Schritt zurück.
»Nein, ich …« Sie strich ihren Pyjama glatt. Na toll! Das hatte ihr noch gefehlt. Wie sollte sie sich auch jemals selbstbewusst verhalten, wenn sie ihm immer nur im Pyjama gegenübertrat?
»Du solltest besser aufstehen.«
»Wie bitte?« Emily sah wieder zu ihm hoch. Der kleine Schreck war überwunden, und trotzdem musste sie sich immer noch krampfhaft festklammern. »Wieso …?«
Damian reichte ihr seine Hand. »Weil ich dich jetzt küssen werde. Und da ich dein Schutzengel bin, will ich keine weiteren Unfälle riskieren.«
»Ach so.« Emily schnappte nach Luft und wich so schnell zurück, dass sie beinahe wieder heruntergefallen wäre. Sie
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