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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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seinerseits auf den noch bestehenden Schirm konzentrieren. Er dachte an Teufeljäger Mark Tate, der diesen furchtbaren Fluch im englischen Pannymoore gebrochen hatte, und das auf eine Entfernung von vielen, vielen Kilometern, nämlich von einem Schiff aus, das auf dem Weg nach Indien gewesen war. Mark Tate war das unmöglich erscheinende gelungen, und dann hatte er seine Reise fortgesetzt. Er hatte geglaubt, die Geister des Fluches ebenfalls ein für allemal vernichtet zu haben. Welch ein Trugschluß... In seiner Vision hatte Katschu deutlich genug gesehen, daß sich eben diese Geister zusammengeschlossen hatten - zu jenem unseligen Dämon, der sich dort vorn irgendwo niedergelassen hatte - jenseits des Schirms. Um von dort seinen Gegenschlag gegen Teufelsjäger Mark Tate und anschließend gegen die ganze Welt vorzubereiten.
    Katschu fühlte sich auf einmal schwach und hilflos. Hatte er sich nicht zuviel vorgenommen? Er gegen dieses übermächtige Wesen? Nein, er war schließlich kein Teufelsjäger Mark Tate... Wenn der ihm jetzt hätte helfen können... Aber er war noch weiter weg als beim ersten Mal, und Katschu sah nicht die geringsten Möglichkeiten, ihn zu benachrichtigen. Und wenn er endlich zurückkehrte aus Indien, dann konnte wirklich alles zu spät sein...
    Er schüttelte die negativen Gedanken ab und machte direkt vor dem unsichtbaren magischen Schirm das Boot fest. Dann griff er nach dem Drudenstein an seiner Brust. Fest packte er ihn, um durch ihn die nötige Kraft zu erhalten. Entschlossen schritt er aus. Furcht hatte er keine. Jetzt nicht mehr. Die konnte er sich nämlich überhaupt nicht leisten.
    Der Schirm war erreicht. Katschu schaute weder nach links, noch nach rechts. Er ging einfach weiter. Es war ihm, als würden seine Füße in eine weiche, nachgiebige Masse treten. Diese Masse stemmte sich ihm entgegen. Plötzlich wurde es stockfinster um Katschu, als hätte jemand die Sonne verschwinden lassen. Doch noch immer ließ der Mann nicht locker. Er schritt gegen das magische Hindernis an. Jetzt raubte es ihm den Atem. Tausend feine Nadeln wollten auf ihn einstechen. Ihn schwindelte. Seine Lunge pumpte wie wild, aber ohne Erfolg: Da war nichts mehr - KEINE LUFT!
    Dennoch: Unbeirrbar ging Luis Alonso, genannt Katschu, weiter. Und dann hatte er es plötzlich geschafft. Das magische Hindernis war überwunden. Erschöpft blieb Katschu stehen. Er hatte den Eindruck, mindestens zwanzig Meter zurückgelegt zu haben, aber als er sich orientierte, mußte er feststellen, daß es nur - ein einziger Schritt gewesen war: Da stand das Boot, sorgsam vertäut. Es wirkte zum Greifen nahe und doch wäre es für die meisten Menschen unerreichbar gewesen, denn wer kannte sich schon mit der Magie aus und wußte ihr zu widerstehen?
    Katschu beschloß, keine weitere Zeit mehr zu verlieren. Das Bündel, das er nicht vergessen hatte, sich vor Verlassen des Bootes unter den Arm zu klemmen, packte er nun ganz fest. Niemand wußte, was sich darin befand, nicht einmal seine eigene Frau. Sie hatte sich gehütet, an den wackeligen Schrank in der Ecke des Schlafzimmers zu gehen. Die Dinge, die sich darin befanden, jagten ihr nämlich stets Furcht ein. Und Katschu konnte diese ihre Haltung nur begrüßen. Es war wichtig, daß niemand über den Inhalt Bescheid wußte, denn dadurch würde es auch der Dämon nicht erfahren, und der Schreckliche überblickte somit auch nicht, auf was er sich einstellen mußte.
    Katschu fiel etwas auf. Er brauchte zwei Minuten, bis er dahinter kam, was es war: Die Insel war unnatürlich ruhig! Hier konnte man nicht einmal mehr die Meeresbrandung hören. Tiere schienen gänzlich ausgestorben zu sein. Katschu erinnerte sich an die Ausgrabungsarbeiten. Er war selbst mit dabei gewesen. Es hatte ihn interessiert, weshalb er sich für ein paar Stunden zum Graben verpflichtet hatte. Außerdem hatten die Doktores und Professores aus Lissabon gut bezahlt. Die Insel war teilweise ein wahres Vogelparadies gewesen. Jetzt war davon nichts mehr zu erkennen. Das natürliche Leben mied den Platz, an dem sich das Unnatürliche eingenistet hatte. Mit Recht!
    Katschu erstieg einen kleinen Felsen, von dem aus er den diesseitigen Teil des Felseneilands recht gut überblicken konnte. Weit hinter ihm das Boot am Strand. Von der Nachbarinsel, der Heimat des Mannes, war nur ein Nebelstreif zu erkennen. Rechts und links von Katschu nur nacktes Gestein, an wenigen Stellen vom Kot der gefiederten Tiere geschwärzt.
    Katschu

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