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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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hätte sein sollen.“
    Vielleicht wollten Sie nicht mit Tab Furlong zusammentreffen? hatte Kathryn auf der Zunge zu fragen, aber sie verkniff sich diese Frage, löste endlich ihren Blick von dem scheinbar wieder aus dem Nichts entstandenen Haus und sagte tonlos: „Aber, das macht doch nichts, Mr. Luzifer. Das Wichtigste ist, glaube ich, schon besprochen. Ich sollte lediglich herkommen, damit Sie mir die Wohnlaube zeigen können.“
    Angel Luzifer gab sich erleichtert. Er rieb die Handflächen aneinander. „Ich freue mich, daß wir uns einig sind. Ich versichere Ihnen, meine Liebe, Sie werden wahrhaft begeistert sein.“ Er deutete auf einen Bentley, der schwarz wie die Nacht war. „Wenn ich Sie zu meinem Wagen bitten dürfte? Wir fahren sofort hin. Leider schaffen wir es nicht mehr vor Anbruch der Dunkelheit, aber das macht fast gar nichts. Schließlich ist alles gut ausgeleuchtet - auch der Park.“
    „Man hat mir noch immer nicht gesagt, wo sich die Laube überhaupt befindet.“
    Er lächelte geheimnisvoll. „Mr. Devil hat Ihnen eine Überraschung versprochen, und ich - nun, ich will diese Überraschung nicht vorwegnehmen.“
    „Welcherart soll die Überraschung sein?“
    „Es tut mir leid, Miß Warner“, sagte er ausweichend, „aber ich will noch nicht einmal eine Andeutung machen. Das würde alles verderben.“
    „Und wenn ich jetzt den Wunsch äußere, gar nicht mitzukommen?“
    Das Lächeln in seinem Gesicht gefror. In seinen Augen entstand ein seltsames Feuer. „Das werden Sie nicht tun, Miß Warner“, entgegnete er eisig. „Nein, Sie werden es nicht tun!“ Abrupt wandte er sich ab und öffnete die Beifahrertür seines Wagens.
    Kathryn hatte sein Humpeln bemerkt. Unbändige Neugierde packte sie. Der Mann machte keinerlei Anstalten, sich ihres Koffers anzunehmen. Sie nahm ihn selber auf und schleppte ihn zu dem Bentley. Ganz dicht ging sie an Luzifer vorbei. Sie betrachtete seine Füße. Und sie sah ihre Befürchtung bestätigt: Angel Luzifers einer Fuß war eine Bocksklaue!
    Ihr Inneres war leer und ausgehöhlt, als sie den Koffer am Kofferraum des Wagens abstellte. Am liebsten hätte sie die Beine in die Hand genommen und wäre davongerannt, aber Luzifer hatte recht. Sie konnte es nicht. Es gab keinen Ausweg mehr für sie. Sie hatte keine Ahnung, in welchen Teufelskreis sie da geraten war, aber allein konnte sie den Ausbruch unmöglich schaffen.
    Luzifer ließ die Tür los, die er offengehalten hatte, und hinkte nach hinten. Um Kathryns Koffer machte er deutlich einen Bogen. Da war etwas, was ihm offenbar äußerst unangenehm war.
    Kathryn wunderte sich nicht darüber. Sie wunderte sich über gar nichts mehr. Sie fühlte sich wie in Trance und war nicht fähig, einen einzigen klaren Gedanken zu fassen. Es war wie im Traum. Sie war unbeteiligter Beobachter. Sie stand da neben dem Wagen. Angel Luzifer schloß den Kofferraum auf. Automatisch bückte sich Kathryn und verstaute ihr schweres Gepäckstück. Luzifer half ihr nicht dabei. Er klappte den Deckel zu und kehrte zur Beifahrerseite zurück. Er ließ Kathryn einsteigen, umrundete den Bentley und klemmte sich hinter das Steuer. Kathryn legte den automatischen Sicherheitsgurt an, Angel Luzifer verzichtete darauf. Ein Teufel braucht so etwas eh nicht, dachte die ehemalige Primaballerina in einem Anflug von Galgenhumor.
    Der schwere Bentley setzte sich fast geräuschlos in Bewegung. Es schien fast so, als laufe außerhalb des Wagens ein Film ab. Wie unbeteiligt blickte Kathryn hinaus. Sie gewahrte, daß sie in Richtung Stadtmitte fuhren. Es war ihr egal. Sie war plötzlich so schläfrig. Ihre Lider wurden schwer. Die lange Reise von Schottland hierher und all diese verwirrenden Ereignisse forderten ihren Tribut. Der Schlaf übermannte sie. Aber er brachte keine Erholung. Kathryn Warner hatte das Gefühl, in einem absoluten Nichts zu schweben. Zeit und Raum galten nicht mehr. Um sie herum war Schwerelosigkeit und undurchdringbare Finsternis. Sie glaubte sich allein, mußte aber bald einsehen, daß sie sich darin irrte. In weiter, unbestimmbarer Ferne tanzten kleine Lichter auf und ab und hin und her. Kathryn trieb direkt darauf zu. Da waren leise Stimmen. Aber sie waren nicht wirklich leise, sondern klangen nur von weit entfernt zu ihr hin. Je näher sie den Lichtern kam, desto deutlicher wurden die Stimmen. Aus der Finsternis schälten sich mehr und mehr kleine Flammen, als die sich die Lichter entpuppten. Die Flammen wuchsen zu einem wahren Meer

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