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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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entging die Reaktion der schönen Frau nicht. Er betrachtete sie fast lauernd, sagte aber nichts.
    Kathryn versuchte, das Chaos in ihrem Innern zu bewältigen, aber sie wurde nicht Herr darüber. „Hier ist es“, sagte sie brüchig. „Hier wollten wir uns treffen.“
    „Offensichtlich ist noch niemand da, obwohl es schon sieben Uhr ist. Verspätet haben wir uns nicht, aber vielleicht sind wir zu früh dran?“
    Kathryn versuchte ein unbekümmertes Lachen, aber es ging gründlich daneben. Sie öffnete die Beifahrertür und stieg aus. „Naja, die werden schon noch kommen.“
    „Ich könnte ja so lange warten“, schlug Tab vor.
    Sie winkte ab. „Das kommt ja gar nicht in Frage. Ich habe dich lange genug aufgehalten. Du mußt jetzt an die Arbeit zurück.“
    „Es macht mir wirklich nichts aus.“
    Kathryn hatte Angst, von Tab Furlong ausgelacht zu werden. Deshalb sagte sie nichts von dem Haus, das augenscheinlich spurlos verschwunden war. Es war ihr bewußt, daß ihr die Nerven einen Streich gespielt haben mußten. Noch einmal blickte sie sich sorgsam um. Aber sie hatte sich nicht geirrt. Die Stelle stimmte. Die Umgebung war dieselbe. Oder etwa nicht? Fehlten nicht auch noch mehr Häuser? Sie sah die Straße hinunter. Da unten war die Saint Bingfield Street, und das hier war die Ecke Bemerton Street und Stanmore Street. Die ganze Sache war völlig unerklärlich. Trotzdem gab sie sich alle Mühe, sich nichts anmerken zu lassen.
    „Ich wundere mich, daß die sich ausgerechnet hier mit dir treffen wollten“, meinte Tab Furlong. „Warum solltest du nicht direkt zum Maklerbüro kommen?“
    „Keine Ahnung. Die werden schon ihre Gründe haben. - Bitte, gib mir meinen Koffer!“
    Tab Furlong hatte sich nicht von seinem Platz gerührt. Widerwillig stieg er jetzt aus. „Wo ist das Maklerbüro eigentlich? Hast du nicht gesagt, hier in der Bemerton Street?“
    „In der Nähe“, gab Kathryn ausweichend Antwort.
    Tab bewegte sich für ihre Begriffe etwas zu langsam. Offensichtlich wollte er die beiden Herrn Jake Devil und Angel Luzifer kennenlernen. Kathryn dagegen wollte, daß er so schnell wie möglich wieder verschwand. In ihrer Brust war ein unruhiges Gefühl. Ihr Herz pochte ein paar Takte zu schnell. Vielleicht hatte sie Angst, die Blamierte zu sein, wenn keiner der beiden Herren auftauchte? Sie konnte Tab unmöglich erzählen, was sie erlebt hatte. Möglicherweise hatte sich ohnehin alles nur in ihrer Phantasie abgespielt? Sie mochte gar nicht mehr daran denken.
    Tab Furlong öffnete die Kofferraumhaube und wuchtete den Koffer heraus. Ein Wagen fuhr vorbei und bog ab. Die Insassen waren Kathryn unbekannt und achteten auch gar nicht auf sie.
    „Wohin mit dem Ding?“ erkundigte sich der Inspektor und deutete auf den Koffer.
    In der Nähe stürmten Kinder aus einem Haus und begannen Ball zu spielen. Ein älterer Mann auf einem nicht minder alten Fahrrad fuhr mit rasselnder Kette die Bemerton Street entlang. Kathryn runzelte die Stirn. Auf einmal herrschte hier reger Betrieb. Der Verkehr wuchs. Immer mehr Fahrzeuge und immer mehr Passanten tauchten auf. Niemand achtete auf sie beide. Es war nichts Ungewöhnliches bei allem, aber Kathryn spürte eine eiskalte Hand an ihrer Kehle. Das Ganze erschien ihr fast wie eine Inszenierung, die nur ihrer Person galt.
    Sie betrachtete Tab Furlong. Es war nicht derselbe Furlong, den sie von früher kannte. Der Mann war gereift, war viel ruhiger und ernster geworden. Er hatte sich verändert. Es ging etwas von ihm aus, das Ruhe und Geborgenheit signalisierte. Kathryn hatte auf einmal den sehnlichen Wunsch, in seine Arme zu flüchten, sich von ihm mitnehmen zu lassen - vielleicht sogar für immer. Aber sie kämpfte gegen dieses Gefühl an. Nein, das konnte sie nicht haben. Tab Furlong hatte sein eigenes Leben. Er war ein Freund, aber in all den Jahren war viel geschehen, und seine Freundschaft hatte Grenzen.
    Kathryn fühlte sich den Tränen nahe, aber sie beherrschte sich und erschien äußerlich kühl. „Stell den Koffer drüben hin. Ich will dort warten“, beantwortete sie endlich die Frage des Mannes vom Yard.
    Achselzuckend schleppte Tab das Ding hin und kehrte zurück. Zum Abschied reichten sie sich die Hände. „Mach es gut, Kathryn“, sagte er mit weicher Stimme. „Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.“
    „Das hoffe ich auch“, erwiderte Kathryn ehrlich. Das Lächeln gelang ihr.
    Tab wandte sich ab und klemmte sich hinter das Steuer seines Wagens. Kathryn winkte

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