Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)
nie.“
„Aber wie willst du denn hier den Koffer finden, Tab? Er befindet sich doch in dem schwarzen Bentley von diesem Angel Luzifer.“
Tab Furlong nickte traurig. „Das ist ja gerade das Schlimme. Du hast ihn mir weggenommen. Jetzt kann ich lange suchen, bis ich ihn finde. Ich erklettere Düne für Düne und hoffe stets, ich finde ihn direkt dahinter, aber diese Wüste hat ja kein Ende. Besinne dich, Darling, Sweetheart. Du darfst den Koffer nicht verlieren. Er ist unsere einzige Chance, wollen wir den Kampf gewinnen. Nimm ihn wieder an dich. Dann werden meine Strapazen nicht umsonst gewesen sein.“
„Ich verstehe das alles nicht. Es ist so unwirklich.“
„Kein Wunder, denn du träumst.“
„Aber sage mir doch endlich, warum der Koffer so wichtig ist!“ Noch während sie das sagte, machte sie die erschreckende Entdeckung, daß sie gar nicht Tab Furlong vor sich hatte, sondern ihren toten Mann.
„Schluß jetzt!“ grollte eine mächtige Stimme. Sie war so mächtig, daß überall der Sand aufwirbelte. „Ihr wißt doch, daß ihr nicht miteinander sprechen dürft. Ihr seid verfeindet, denn nur das kann den Plan retten. Kathryn muß tanzen, weil die Dämonen zum Tanz gebeten haben. Es ist wichtig.“
Ihr Mann reckte verzweifelt die Arme nach ihr und rief etwas, doch kein Laut drang zu Kathryn.
„Was ist mit dem Koffer? Warum ist er so wichtig?“ weinte die Frau, aber die Antwort war für sie unhörbar.
Die Wüste entfernte sich rasend schnell, wurde zu einem winzigen Punkt fern in der Unendlichkeit. Kathryn Warner schwamm herum. Da waren die beiden unheimlichen Männer. Sie lachten wieder und hielten sich die Bäuche dabei.
„Du wirst das Geheimnis nie ergründen“, gluckste Devil.
Luzifer fügte hinzu: „Und wenn schon, wird es viel zu spät sein. Der Plan der Dämonen ist nicht mehr aufzuhalten, und die Hölle wird zu einem Vorort Londons - hahaha!“ Die beiden Männer näherten sich einander und verschmolzen schließlich zu einer Einheit. Sie wurden zu einem einzigen Mann - zu Jake Devil, der ernst auf Kathryn herabsah.
Bald löste sich wieder das Schemen von ihm, sickerte regelrecht aus seinem Körper, verfestigte sich und wurde zu Angel Luzifer, der gemeinsam mit Devil lachte.
Der Vorgang wiederholte sich mehrmals, dann ließen die beiden Kathryn Warner allein. Die ehemalige Tänzerin erwachte.
„Was ist los mit Ihnen, meine Liebe? Haben Sie schlecht geträumt? Sie sollten so was nicht träumen. Ist doch alles Unsinn.“ Sie fuhren gerade über die Theobald Road und bogen schließlich in die 0ld North Street in Richtung Red Lion Square ein.
„Ja, ich habe nur geträumt“, murmelte Kathryn Warner. Sie begegnete dem ausdruckslosen Blick des unheimlichen Mannes, der neben ihr saß. „Nur geträumt“, murmelte sie wieder. „Nur geträumt - geträumt - geträumt...“ Dann war sie wieder eingeschlafen. Der Wagen rollte weiter. Er fuhr kreuz und quer. Es schien fast so, als habe der Fahrer gar kein richtiges Ziel. Es konnte allerdings auch sein, daß er einen Verfolger abschütteln wollte.
39. Kapitel
Tab Furlong hatte ein schlechtes Gewissen. Schließlich hatte er einen Mordfall zu bearbeiten. Aber er gehörte nicht zu der Sorte Menschen, die sich so leicht abwimmeln ließen. Wenn einmal sein kriminalistischer Instinkt geweckt war, vermochte ihn nichts mehr zu beruhigen. Er ging nur scheinbar auf Kathryn ein. Er fuhr die Bemerton Street weiter und bog in die Copenhagen Street ab. Dort fand er einen Parkplatz und rief per Handy im Yard an. Er hatte richtig vermutet: Pete Davis war nicht mehr am Tatort.
„Mensch, wo steckst du denn?“ rief Pete. „Wenn dich der Chef erwischt, reißt er dir jedes Haar einzeln aus.“
„Was hast du ihm gesagt?“
„Nicht viel. „
„Das ist keine Antwort auf meine Frage.“
„Naja, ich deutete an, daß du vielleicht eine heiße Spur hast. Er wollte dich gleich über Handy erreichen, aber du hattest abgeschaltet. Der hat vielleicht getobt...“
„Die Frau hast du nicht erwähnt, oder?“
„Natürlich nicht. Wofür hältst du mich eigentlich? Bist du bei dem Girl? Mann, die sieht ja gut aus. Kein Wunder, wenn du da alles stehen und liegen läßt. Ich kann dich verstehen.“
„Nichts kannst du, mein Junge. Es ist alles ganz anders als du dir das so ausmalst.“
„Ist ja schon gut.“ Leises Lachen. Pete wurde sofort wieder ernst. „Ich würde mich an deiner Stelle trotzdem losreißen. Wenn es noch lange dauert,
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