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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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abhalte.“
    „Dazu gehören immer zwei: einer, der abhält und einer, der sich abhalten läßt. Ich muß sagen, ich finde es nicht unangenehm. Außerdem sind die Vorfälle bei den Filmaufnahmen kein absolutes Geheimnis. Morgen werden sämtliche Zeitungen davon voll sein. Der Hauptdarsteller des Films wurde in der Schlußszene Opfer der schwarzen Magie!“
    Er hatte den letzten Satz sehr akzentuiert gesprochen und Kathryn dabei genau beobachtet. Deshalb entging es ihm nicht, daß sie erschrocken zusammenzuckte. Ihr Gesicht wurde um eine Nuance blasser.
    „Du hast mir noch gar nicht erzählt, was in all den Jahren passiert ist, in denen wir uns nicht mehr gesehen haben“, lenkte Furlong rasch ab. „Ich glaube, beim letztenmal warst du neunzehn.“
    „Ja“, sagte sie versonnen. „Du hast Jura studiert.“ Sie sah auf. „Was ist eigentlich aus deinem Studium geworden?“
    Er zuckte die Achseln. „Ich habe es aufgegeben. Es ging einfach nicht mehr. Nachdem du weg warst, habe ich mein ganzes Leben geändert. Ich trat in die Polizei ein. Drei Jahre später lernte ich meine Frau kennen, die ich weitere drei Jahre danach heiratete. Eine seltsame Sache. Wir paßten gar nicht zueinander. Aufgrund meines Berufes konnte ich mich nur sehr wenig um sie kümmern. Daran scheiterte die Ehe schließlich.“
    „Dann sind fünfzehn Jahre seit unserem letzten Beisammensein vergangen, denn ich bin jetzt vierunddreißig“, sagte Kathryn ein wenig bitter
    Er hob erstaunt die Augenbrauen. „Du bist die erste Frau, die ihr wahres Alter zugibt, aber das kannst du dir ja leisten. Du siehst aus wie höchstens dreiundzwanzig. Wie kommt das? Bist du eine Hexe?“
    Es hatte ein Scherz sein sollen, aber es ging völlig daneben. In die Augen Kathryns trat ein eigenartiges Flackern. Sie wurde noch blasser.
    „Bitte, Tab, sage so etwas nie wieder, hörst du?“ murmelte sie mit brüchiger Stimme.
    Das Mißtrauen in der Brust des Inspektors wuchs. Was war mit Kathryn los? Was hatte sie erlebt? Und er mußte zugeben, daß ihre jugendliche Erscheinung tatsächlich höchst merkwürdig war. Sie war ohne Zweifel nicht allein ein Verdienst der modernen Kosmetika, denn mit der war Kathryn augenscheinlich recht sparsam umgegangen.
    „Warst du wirklich auch verheiratet?“ fragte Tab aufs Geratewohl.
    Sie erschrak. „Ich - ich möchte über die vergangenen Jahre nicht sprechen, Tab - vielleicht später einmal, wenn wir uns wieder näher kennen. Es ist nicht so, daß ich kein Vertrauen zu dir hätte, aber wenn ich davon erzähle, werden Erinnerungen wach, die ich lieber vergessen möchte. Ich - ich kam erst heute mittag hier in London an, um ein neues Leben zu beginnen. Wenn ich diesen Beginn einmal geschafft habe, geht es besser. Dann werden wir uns zusammensetzen und über alles reden, ja?“
    „Kathryn, ich will nichts von dir hören, was du nicht freiwillig sagen willst.“
    Die ehemalige Tänzerin erhob sich. „Vielleicht werde ich froh sein, einen guten Zuhörer zu finden?“ meinte sie etwas geheimnisvoll. Sie blickte auf ihre Armbanduhr. „Jetzt ist es höchste Zeit, glaube ich, daß wir uns auf den Weg machen. Es geht schon auf sieben Uhr zu.“
    Auch Tab Furlong erhob sich. Als Kathryn Warner ihre Rechnung selbst bezahlen wollte, lehnte er rigoros ab und übernahm es. Dann gingen sie. Zwischen ihnen war eine Mauer des Schweigens entstanden. Tab Furlong wußte mit Sicherheit, daß Kathryn schlimme Probleme mit sich herumschleppte, aber sie mußte von sich aus damit herausrücken. Wenn er sie drängte, konnte das alles nur verderben.
    Tab Furlong war immer noch ihr Freund, und er würde alles tun, um Kathryn zu helfen. Außerdem bestand für ihn auch echtes berufliches Interesse. Was hatte Kathryn mit den schwarzen Mächten zu tun? Warum war sie erschrocken, als er den geheimnisvollen Mord an dem Darsteller von Doug Blondin erwähnt hatte? Das waren Fragen, die auf Antwort drängten, aber damit mußte sich Tab Furlong vorerst noch gedulden. Hoffentlich wartete Kathryn nicht, bis es zu spät war.
     
     
     
     
    38. Kapitel
     
    Die ehemalige Primaballerina wußte die Adresse noch ganz genau. Wie erstaunt war sie daher, als sie hielten. Da war weder ein Haus, noch eine Ruine, sondern lediglich ein kleiner Wiesengrund, den jemand eingezäunt hatte. Dort, wo eigentlich die Haustür sich hätte befinden müssen, war nur ein hölzernes Tor ohne Schloß. Verwirrt faßte sich Kathryn an die Stirn. Sie konnte es nicht begreifen.
    Furlong

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