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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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dann löste er sich scheinbar in Nichts auf.
    Tab Furlong brauchte Minuten, um wieder zu sich selber zu finden. Er parkte seinen Wagen und stieg aus. Er mußte der Sache auf den Grund gehen. Zu Fuß erreichte er die Stelle, an der der Bentley die Straße verlassen hatte. Es gab keinerlei Spuren. Die Erde am Straßenrand war locker. Kein Reifenprofil hatte sie berührt.
    Tab hatte noch genau die Richtung im Gedächtnis, die der Bentley genommen hatte. Er machte sich auf den Weg, zu allem entschlossen. Ein eigenartiges Ziehen entstand in seinem Nacken. Ein eiskalter Hauch schien sein Gesicht zu streifen. Da war die Stelle, an der er das transparente Leuchtschild gesehen zu haben glaubte. Das Gefühl wurde stärker. Schweiß brach dem Mann aus. Er mußte sich dazu zwingen, weiterzugehen. Nach drei weiteren Schritten überkamen ihn Schwindelgefühle, die ihn fast zu Boden schleuderten. Die Landschaft vor ihm hatte sich in keiner Weise verändert. Alles erschien normal.
    Normal? War da nicht eine breite Asphaltstraße - dort, wo der Bentley gefahren war? Tab blinzelte, und der Spuk verschwand. Noch einen Schritt. Links, ein Schatten. Glühende Augen fixierten den Inspektor in der Dunkelheit. Er tapste darauf zu, erreichte den Schatten, griff mit beiden Händen danach. Aber seine Finger berührten nur dorniges Gestrüpp, das ihm die Haut aufriß. Da war nichts.
    Gellendes Gelächter ließ ihn herumfahren. Mehrere Schatten. Wieder diese glühenden Augen. Die Schatten bewegten sich. Sie wirkten geduckt. Jetzt sammelten sie sich. Tab war unfähig, sich zu bewegen. Er starrte auf die Erscheinung. Die Gestalten waren gesichtslose Schemen. Nur die Augen waren erkennbar. Sie glichen kleinen, bösartig funkelnden Lichtern. Erst jetzt gewahrte Tab Furlong, daß sie etwas mit sich schleppten. Es war etwas Helles. Ein Mädchen! „Kathryn Warner“, murmelte Tab Furlong fassungslos. Ja, sie war es. Sie war nur leicht bekleidet. Die Gestalten trugen sie dahin. Sie bewegte sich nicht. Offenbar war sie ohne Bewußtsein.
    Tab blickte zum Himmel empor. Da hing die volle Scheibe des Mondes. Sein silbriges Licht beleuchtete die gespenstische Szene. Es gab Tab Furlong irgendwie Kraft. Er konnte sich wieder bewegen. Das Schlimme an den ganzen Vorgängen war, daß sie sich völlig geräuschlos abspielten. Die Bäume und Büsche erschienen plötzlich anders als zuvor. Die Bäume wirkten verkrüppelt. Das Buschwerk war trotz der Jahreszeit entlaubt.
    Tab tastete nach seiner Pistole. Normalerweise durften englische Polizisten keine Waffe tragen, aber die Vorkommnisse der letzten Zeit hatten den Yard veranlaßt, dennoch welche an bestimmte Personen auszuhändigen. Tab Furlong gehörte gottlob zu diesem Personenkreis. Er riß die Pistole aus der Tasche und warf sich den gesichtslosen Schemen entgegen.
    Eine Wolke schob sich vor den Mond und warf Schatten. Im nächsten Moment konnte Tab Furlong nicht mehr die Hand vor den Augen sehen. Als es endlich wieder etwas heller wurde, war er allein. Er schaute in die Runde. Alles erschien normal. Konnte er sich so sehr geirrt haben? Er mochte es nicht glauben. Auch das eigenartige Ziehen im Nacken und all die anderen Symptome waren wie weggeblasen. Als wäre es nur ein Traum gewesen.
    Unschlüssig stand Tab Furlong, Inspektor bei New Scotland Yard, da. Ihm wurde bewußt, daß er noch immer die Waffe in der Hand hielt, und kam sich dabei reichlich lächerlich vor. Rasch steckte er das Ding weg. Er versuchte, sich ins Gedächtnis zurückzurufen, in welche Richtung der Bentley verschwunden war. Deutlich erkannte er die hohen Silhouetten der Bäume, die der Wagen durchfahren hatte, als wären sie gar nicht vorhanden. Tab ging darauf zu. Seine Hand tastete über harte, rauhe Rinde. Er konnte nicht fassen, was er gesehen hatte, und begann, an seinem Verstand zu zweifeln.
    Weiter bewegte er sich auf der Route, die ihm genau im Gedächtnis haften geblieben war. Nichts änderte sich in seiner unmittelbaren Umgebung. Er war allein. Weit hinter ihm war gedämpfter Motorenlärm. Er kam von der Straße, wo Tabs Wagen geparkt stand. Von Norden her näherte sich ein Fahrzeug. Die Straße beschrieb eine sanfte Kurve. Die Scheinwerfer des Wagens tasteten über das Gelände, erfaßten für Sekundenbruchteile den einsamen Mann und strichen weiter, ein hohes Gebäude beleuchtend.
    Ehe sich Tab von seinem Schrecken erholt hatte, war der Wagen schon weitergefahren und das Gebäude wieder verschwunden. Der Inspektor ging zu der

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