Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)
„Berichten Sie!“ forderte er schroff.
„Wir haben den Mörder!“ platzte Furlong heraus. Er erntete einen fassungslosen Blick seines Assistenten.
„Und wer ist es? Warum haben Sie den Mann noch nicht festgenommen?“
„Das ist einfach zu erklären, Sir. Wir haben zwar den Mörder, aber noch nicht dessen Hintermänner. Ich glaube, daß diese von äußerster Wichtigkeit sind. Wir haben alle unaufgeklärten Fälle der letzten Jahre nur diesen zu verdanken.“
Superintendent Kroog atmete tief ein und ließ die Luft pfeifend wieder entweichen. „Dann wünsche ich Ihnen viel Glück, Inspektor!“ sagte er, machte auf dem Absatz kehrt und ging hinaus.
Furlong blickte ihm verwirrt nach.
„Das sieht dem Alten ähnlich“, sagte Pete Davis kopfschüttelnd. „Erst will er mächtig Wirbel machen und dann dampft er einfach ab, als sei alles in bester Butter. - Ist es denn das?“
Tab wandte sich ihm zu. „Paß auf, Pete, ich will dir jetzt ehrlich alles erzählen, was ich heute erlebt habe. Du kannst mich danach meinetwegen als reif für die Klapsmühle halten, aber es ist wohl unumgänglich, daß ich dich informiere.“ Pete Davis lauschte mit Augen, die proportional zur Länge der Erzählung größer wurden. Als Tab endlich am Ende angelangt war, bot er ein Bild zum Schreien. Aber der Inspektor blieb ernst. In seiner Situation gab es keinen Grund zur Fröhlichkeit. „Was sagst du dazu?“ schloß er.
Pete schüttelte heftig den Kopf, um den Alpdruck loszuwerden, der ihn gefangenhielt. „Ich weiß nicht recht“, meinte er schließlich vorsichtig.
Tab hieb in einem plötzlichen Wutanfall auf den Schreibtisch, daß es nur so krachte. „Verdammt, sage entweder, daß du es akzeptierst, oder halte mich für verrückt! Nichts anderes. Es gibt kein Zwischending!“
„Also gut, bei allem, was ich bisher erlebt habe, kann auch ich nicht mehr das Vorhandensein gewisser Kräfte ausschließen, die sich jenseits unseres Begriffsvermögens befinden.“
„Sehr gut formuliert“, lobte Tab Furlong. „Da wir uns also in diesen Punkten einig sind, habe ich noch einen weiteren Brocken für dich. Daran wirst du dich vielleicht verschlucken: Alles dies ist kein Zufall. Kathryn Warner ist eine begehrte Person, und sie steht mit den magischen Kräften in enger Beziehung. Allerdings ist es auch kaum als Zufall zu bezeichnen, daß sie ausgerechnet mich getroffen hat.“
„Wie meinst du das?“ entfuhr es Pete Davis.
Tab Furlong registrierte zufrieden, daß sein Mitarbeiter und Freund nicht an seinen Worten zweifelte. „Alles, was ich bisher tat, war beabsichtigt gewesen. Ich gehe sogar so weit, zu behaupten, daß man mich zu einer Art Marionette gemacht hat. Ich spiele eine Rolle in diesem Spiel. Der Förster kam, damit ich rechtzeitig von der Bildfläche verschwand und hierher zurückkehrte, um dich mit diesem Taylor anzutreffen. „
„Jetzt gehst du, glaube ich, zu weit. Die Sache hätte durchaus auch ins Auge gehen können.“
„Also gut, schätzen wir die steuernde Macht des oder der Unbekannten geringer ein. Die Tatsache ihrer Existenz bleibt damit aber unangetastet.“
„Aber warum sollten sie dich mit ins Spiel bringen? Du könntest sie doch bei dem, was sie mit Kathryn Warner vorhaben, stören“, begehrte Pete Davis auf.
„Irrtum, mein Lieber. Es handelt sich hier um konkurrierende Kräfte. Ich bin das Werkzeug des Gegners.“
„Das ist verrückt!“
„Alles ist verrückt, aber wir müssen es dennoch akzeptieren.“
„Dann kämpfen also schwarze Mächte gegen schwarze Mächte, wie?“
„Ein weiterer Irrtum.“
„Wer denn sonst? Warum greift 'man' ausgerechnet auf dich zurück? Was macht dich denn so wichtig für die Unbekannten?“
„Zweierlei wahrscheinlich: Ich bin der einzige, der Kathryn hier in London in irgendeiner Weise nahesteht. Zweiter Punkt: dies hier!“ Tab Furlong begann, sein Hemd aufzuknöpfen. Pete Davis sah ihm stumm zu. Tab entblößte seine Brust.
Erst konnte Pete nichts Ungewöhnliches entdecken. Er blickte genauer hin, und da gewahrte er eine winzige Tätowierung. „Was ist das?“
„Ein Drudenfuß!“ gab Furlong Auskunft.
„Wieso hast du so ein Ding auf deiner Brust, und was soll es bewirken?“
„Mein Vater war Pfarrer, wie du weißt. Er war sehr religiös. Dazu gehörte auch sein Glaube an Dämonen. Die Tätowierung hat er mir schon als kleines Kind verpassen lassen. Ich kann mich so gut daran erinnern, als wäre es gestern gewesen. Es war wie ein
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