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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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deutlich: „So darfst du nicht denken, Don Cooper: Hals brechen und so! Nicht hier, in diesem Labyrinth. Wenn du in den unterirdischen Geheimgängen stirbst, wirst du ein Gefangener auf ewig! Es sei denn, es gelingt jemandem, deine verdammte Seele irgendwann zu befreien, was sehr unwahrscheinlich ist. Wer hofft also schon darauf? -Don Cooper, du mußt u n b e d i n g t überleben!“
    „Du hast gut reden!“ keuchte ich. Die Treppe schien endlos zu sein. Die Fackel knatterte und hinterließ schwarze Wolken. Eine Taschenlampe wäre mir lieber gewesen.
    Lady Ann belehrte mich: „Taschenlampen funktionieren hier nicht. Wenn man erst einmal im Labyrinth ist, versagt alles Moderne. Dann ist man verloren. Deshalb verläßt sich Frank auch lieber auf die Fackeln. Außerdem: Geister fürchten das Feuer!“
    „Du anscheinend nicht?“
    Lauschend hob ich den Kopf. Ich hörte keinen der Verfolger mehr. Doch: den Riesen! Die anderen Geister waren offenbar zurückgeblieben, sonst hätten sie mich schon eingeholt. Sie waren nämlich wesentlich schneller als der Riese mit seiner großen Körpermasse.
    Lady Ann beantwortete endlich meine Frage: „Das stimmt, Don Cooper: Feuer schreckt m i c h nicht. Ich bin sozusagen ein Geist besonderer Art.“
    „Ich habe dein Gespräch mit James heute mittag übrigens belauscht!“ gab ich zu.
    „Dann weißt du auch, daß ich schon vor meinem Tode magische Fähigkeiten hatte.“
    Die Augen! dachte ich. „Die Augen haben dich verraten, Lady Ann. Aber wer denkt schon an Magie, wenn man sie sieht?“ Girrendes Lachen, das mir durch und durch ging. „Dazu gehört wohl auch die Fähigkeit, gegen Feuer gefeit zu sein - zu den magischen Kräften, meine ich?“ fügte ich hinzu.
    „Stimmt! Kennst du Voodoo? Das Feuer spielt dort eine wichtige Rolle.“
    Die Treppe war endlich zuende. Fernes Grollen, wie Gewitter. Zittern. Wie ein Erdbeben! Der Riese: Er war mir wieder dichter auf den Fersen! Ich rannte unwillkürlich schneller. Wenn das Monster wirklich aufgeholt hatte... Gänge öffneten sich im flackernden Fackellicht, beidseitig des Hauptganges. Eine Kreuzung. Ich spürte ein deutliches Zupfen an meinem Ärmel und wandte mich nach rechts.
    „Wohin führst du mich eigentlich?“ fragte ich atemlos.
    „Du wirst es sehen!“
    „In eine Falle?“
    „Warum sollte ich denn, Don Cooper? Du wärst dem Verfolger ohnehin sicher!“ Eine eiserne Klaue schien nach meinem Herzen zu greifen. Alles sträubte sich in mir auf einmal dagegen, doch ich rannte trotzdem weiter. Die Flammen der Fackel wiesen mir den Weg. „Ich meine es nur gut mir dir, Don Cooper!“ behauptete der Geist, der mich begleitete. „Ich gebe dir eine Chance, obwohl du an den gegenwärtigen Umständen selber Schuld trägst. Nutze die Chance, auch wenn sie noch so gering erscheint.“
    „Wo sind die a n d e r e n Geister? Ist denn wirklich nur der Riese hinter mir her?“
    „Nach links! Ja, nur der Riese. Laufe schneller, wenn du kannst, und rede nicht so viel. Es verbraucht Kräfte.“
    „Aber ich muß mehr wissen, mehr über alles. Beantwortest du meine Fragen?“
    „Nicht alle, aber du brauchst sie doch nicht laut zu stellen. Vergiß nicht, daß ich deine Gedanken lesen kann, Sterblicher.“
    Ich hatte das Gefühl, nicht mehr weiterlaufen zu können. Unsportlich war ich weiß Gott nicht, aber es gibt für jeden eine äußerste Grenze, und meine hatte ich nicht nur erreicht, sondern sogar ÜBERSCHRITTEN! Doch meine Beine bewegten sich wie von alleine, als würden sie überhaupt nicht mehr zu mir gehören. Ich lief sozusagen wie ein Uhrwerk, obwohl jeden Augenblick das Ende kommen konnte. Die Todesfurcht und vor allem die Angst vor viel Schlimmerem als der Tod sein konnte: Das verlieh meinen Füßen sozusagen Flügel.
    „Du schaffst es, Don Cooper. Halte bloß durch! Es ist nicht mehr allzu weit!“
    Wieso hilfst du mir?
    „Wenn du wirklich heute mittag gelauscht hast, weißt du es bereits: Ich will nicht, daß Unschuldige mit hineingezogen werden. Mir selber ist nicht mehr zu helfen, und auf Frank habe ich keinen Einfluß. Ich habe ihm geschrieben, ihm alles erklärt. Ich liebe ihn, und diese Liebe geht weit über den Tod hinaus. Ich glaube, daß er meine Liebe erwidert, auch wenn ich keine Möglichkeit habe, etwas von ihm zu erfahren.“
    Ich dachte, daß dich die furchtbaren Kräfte in diesem Hause um Mitternacht beherrschen?
    „Diesmal ist eine Ausnahme - dank dir! Sie konzentrieren sich nur auf dich, wollen mit dir

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