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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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schmerzverzerrt. Undeutlich schimmerte Coopers Gesicht hindurch. Es hatte eine wächserne Farbe, und die Augen waren geschlossen. Der Mann war nicht mehr bei Sinnen.
    Auch die Augen der Frau waren geschlossen. Jetzt riß sie die Augen auf. Ich spürte ihren hypnotisierenden Blick, der mich allerdings nicht beeinflussen konnte. Sie bewegte die Lippen, und ich hörte ihre gesprochenen Worte, aber nicht mit den Ohren, sondern sie entstanden direkt in meinem Kopf: „Was ist das für ein gräßliches Ding, Fremder?“ stöhnte sie. „Es erfüllt mich mit Kraft und ermöglicht es mir, über diese Distanz hinweg mit dir in Verbindung zu treten und sogar teilweise zu materialisieren. Das ist phantastisch. Und doch schmerzt es mich furchtbar. Es droht mich von innen heraus zu verbrennen. Nein, es hilft mir eigentlich nicht, sondern... es zwingt mich! Und - und ich beginne zu begreifen...“ Ihre Augen wurden größer, als wollten sie mich verschlingen. Der Blick wurde noch rätselhafter. „Wir alle, die wir auf Schloß Pannymoore herumgeistern, stehen mit Cooper in magischer Verbindung. Aber nur mir gelingt es, bei Tageslicht in Aktion zu treten. Deshalb hat das gräßliche Ding auch Macht über mich...“
    Endlich sagte auch ich etwas: „Du bist also Lady Ann - im Leben eine Voodoo-Hexe gewesen!“
    Sie erschrak. „Es - es schmerzt so sehr. Bitte, Fremder, befreie mich davon! Befiel dem Ding, mich zu lassen!“
    „Warum weichst du mir aus? Du bist doch eine Voodoo-Hexe gewesen, eine Priesterin sogar? Habe ich recht?“
    „Ja!“ stöhnte sie herzerweichend.
    Ich ließ nicht locker: „Schön hast du dir das ausgedacht, das mit Lord Burgess. Du hast ihn in deinen Bann geschlagen, weil er reich war. Es war deine Chance, dem Voodoo zu entfliehen. Aber dabei bist du sozusagen vom Regen in die Traufe gekommen!“
    „Das ist nicht wahr, nein!“ schrie der Geist. „Du lügst! Ich habe den Lord nicht beeinflußt, obwohl ich es gekonnt hätte. Er hat mich befreit, aus reiner Liebe! Und auch ich habe ihn geliebt - und liebe ihn noch immer! Diese Liebe war und ist - echt und ehrlich! - Und was weißt du denn schon über die Gesetze des Voodoo - über jene, die sich einmal darin verstrickt haben - gegen ihren freien Willen?“
    „Genug!“ Ich winkte ab. „Es bleibt dahingestellt, ob es echte Liebe oder nur deine Manipulation war. Auf jeden Fall hast du dich auf diese Weise von Voodoo losgesagt. Das zeigt mir, wie gefährlich du bist. Deine Macht muß sehr groß gewesen sein, sonst wäre dir die Flucht von Voodoo nie gelungen. Du mußtest sicher gewesen sein, daß dich die Rache von Voodoo nicht treffen kann, daß du gegen sie gefeit bist. Welchen Rang hast du denn eigentlich bekleidet - den einer Mamaloi? Nein, du mußt sogar mehr gewesen sein, vielleicht viel, viel mehr?“
    „Bitte, höre auf damit! Hab Erbarmen! Quäle mich nicht länger so. Das habe ich nicht verdient!“
    „Darüber zu entscheiden, steht mir nicht zu. Dafür weiß ich noch zu wenig.“ Ich ließ mich nicht erweichen und fuhr fort: „Kommen wir auf deine Person zurück: Es muß ein böses Erwachen für dich gewesen sein, als du merktest, auf was du dich da eingelassen hast. Du bist den Kräften auf Schloß Pannymoore nicht gewachsen, meine Liebe. Sie haben dich gewissermaßen überrannt. Du konntest nicht mehr fort von dem Schloß und mußtest sogar sterben.“
    „Nicht gewachsen, sagst du?“ Sie funkelte mich zornig an. „Was weißt du denn schon, elender Sterblicher? Ich bin stärker als sie alle, aber ich konnte dennoch nichts gegen den Fluch tun. Er muß erfüllt werden und wird noch immer erfüllt.“
    „Wie ist er entstanden und wie lautet er?“ bohrte ich.
    „Laß mich frei, bitte, laß mich frei!“ bettelte sie. „Befreie mich aus der Gewalt dieses gräßlichen Dinges, das du an deiner Brust verborgen hältst.“ Ihr Abbild wurde leicht milchig. Dann stabilisierte es sich wieder. Der Geist wand sich wie unter Schlägen.
    Ich hatte keinerlei Mitleid - weil ich es mir nicht leisten konnte. „Beantworte meine Fragen! Ich muß mehr erfahren.“
    „Narr!“ fauchte sie mich an. „Don Cooper hat dir doch die ganze Geschichte haarklein erzählt. Merkst du denn nicht, daß ich auf seiner Seite stehe? Wo stehst du denn eigentlich? Bist du denn gegen ihn?“
    „Nein, er ist mein Auftraggeber, und mein Auftrag ist recht klar umrissen.“
    „Dann hör mir mal gut zu, Sterblicher: Der Fluch ist uralt. Der schwachsinnige Riese, von dem dir Don

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