Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)
meistens sogar um noch mehr! Also waren die Informationen, die ich zu geben bereit war, recht dürftig: „Sie kennen bereits meinen Namen, Mr. Cooper: Ich heiße Mark Tate.“
„Ist das eigentlich Ihr richtiger Name?“
Ich lächelte unergründlich. „Hätte ich denn einen Grund, einen falschen Namen anzunehmen?“ Ich räusperte mich. „Ich bin von Beruf Privatdetektiv. Eines Tages wurde ich mit einem Fall konfrontiert, in dem ich es zum ersten Mal mit okkulten Kräften zu tun bekam. Ich erkannte, daß darin meine zukünftige Aufgabe liegen mußte, und damit wurde ich das, was ich heute bin.“
„Ist das alles?“
Ich grinste breit.
„Und - was sind Sie konkret, Mr. Tate?“
„Ein Reisender in Sachen Geister!“ entgegnete ich trocken.
„Das genügt mir nicht, Mr. Tate.“
Ich stand auf und wurde deutlicher: „Tut mir leid, Mr. Cooper, aber es muß Ihnen genügen. Es geht in diesem Fall nicht um mich, sondern um Sie und das, was Sie erzählt haben!“
Auch er erhob sich. Er machte dabei ein enttäuschtes Gesicht. „Ist gut. Ich respektiere Ihre Haltung, Mr. Tate, und werde nicht weiter in Sie dringen. - Wann treffen wir uns wieder?“
„Falls es nicht vorher erforderlich wird, würde ich vorschlagen am Mittagstisch!“
„Einverstanden. Bevor ich allerdings gehe: Wann werden Sie Schloß Pannymoore einen Besuch abstatten?“
Ich bremste sein Tempo: „Erst einmal werde ich mich um Ihr Wohl kümmern, Mr. Cooper. Wir kennen uns erst seit wenigen Stunden, obwohl es uns erscheinen mag, als sei seit gestern abend eine ganze Ewigkeit verstrichen. Sie müssen verstehen, daß ich mich erst intensiv mit der Sache beschäftigen muß. Vorerst bleiben wir auf dem Schiff. Zu gegebener Zeit werden wir es verlassen, wenn es sich in einem Hafen befindet. Per Flugzeug sind wir sehr schnell wieder in London.“
Don Cooper ging. Ich sah ihm lange Zeit nachdenklich nach. Natürlich legte ich mich nicht sofort ins Bett, obwohl ich schon sehr müde war. Zuvor mußte ich noch etwas erledigen: Es galt, sich vorzubereiten. Wahrscheinlich war die Gefahr für Cooper stärker als er selber ahnte. Obwohl es fast aussichtslos erschien, wollte ich ihm helfen. Dazu waren galt eben Vorbereitungen notwendig.
Ich wandte mich dem schmalen Wandschrank zu, der meine armselige Habe beinhaltete. In einem kleinen Köfferchen hatte ich das Wichtigste. Ich öffnete das Ding und nahm ein paar Dämonenbanner heraus. Dann holte ich Schneiderkreide. Damit zeichnete ich in der Kabine einen magischen Kreis, der zur Tür hin offen blieb, und versah ihn mit ein paar Zeichen aus dem „Buch der Druden“ - Zeichen, die nur einer winzigen Minderheit bekannt waren. Sie würden sich hoffentlich auch diesmal bewähren. Rechts und links der Tür legte ich zwei Dämonenbanner. In den ungeschlossenen magischen Kreis zeichnete ich noch einen Drudenfuß, der ebenfalls in Richtung Tür etwas unvollständig blieb.
Damit war ich mit der Falle für Don Cooper fertig - einer Falle allerdings, die ihm nur helfen sollte...
*
Ich schlief den Schlaf der Gerechten und erwachte erst durch das Telefon. Ich hatte den Decksteward beauftragt, mich zum Mittagessen telefonisch zu wecken.
Diesmal verzichtete ich auf meine täglichen Meditationsübungen, die für mich sehr wichtig waren, denn ich war alles andere als ein Übermensch. Die magischen Kenntnisse, die ich mir in diesem Leben wieder mühselig angeeignet hatte, konnten nur wirkungsvoll eingesetzt werden, wenn man zu starker Konzentration fähig war. Deshalb mußte ich täglich trainieren. Von allein ging das alles nicht. Außerdem nahm ich jede Gelegenheit wahr, auch sportlich fit zu bleiben. Das hatte sich oft genug bewährt.
Wie gesagt, heute mußte ich darauf verzichten - zugunsten von mehr Schlaf, den ich jetzt notwendiger als sonst was brauchte. Deshalb hatte ich mich auch so knapp wecken lassen.
In fliegender Hast machte ich Morgentoilette und kleidete mich an. Wenig später schon trat ich auf den Gang hinaus. Die Vorhänge vor dem Bullauge hatte ich zugezogen. Meine Kabine lag im Dämmerlicht. Außerdem hatte ich das Bullauge mit einem magischen Zeichen gesichert. Um selber geschützt zu sein, hatte ich meinen Schavall angelegt, der rein optisch gesehen aus einem blutroten Stein in der Größe einer geschälten Bohne bestand. Eingefaßt war der Schavall mit einer rostfreien und unglaublich widerstandsfähigen Eisenlegierung, die bereits vor Tausenden von Jahren von Priestern entwickelt
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