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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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der Sache überrumpelt? Warum haben Sie nicht vorher alles erklärt?“
    „Ihre Konsterniertheit zu Beginn war mit ein wichtiger Faktor in der Beschwörung.“
    „Das müssen Sie mir näher erläutern. Das verstehe ich nicht.“
    „Es ist ganz einfach, Mr. Cooper. Wären Sie informiert gewesen, hätten Sie mit Ihren Gedanken und Ihren Erwartungen das Ganze stören können.“
    „Das kann ich einfach nicht glauben. Ich besitze keinerlei magische Kräfte.“
    „Vergessen Sie nicht die beiden Nächte, die Sie auf Pannymoore zugebracht haben! Es hat sich in dieser Zeit etwas für Sie geändert.“
    „Meinen Sie wirklich?“
    „Natürlich, sonst wären Sie nicht erst hernach so gefährdet gewesen wie Sie es jetzt noch sind. Die Geister hatten Gelegenheit, eine magische Brücke zu bauen.“
    „Und was geschieht jetzt?“
    „Ich mußte mit der Beschwörung vor Sonnenuntergang fertig sein. Die Zeit wurde von mir bewußt so gewählt. Bei Abschluß des Vorganges setzte die positive Einwirkung des Dämmerungseinfalles ein.“
    „Das ist mir zu hoch.“
    „Also gut, lassen wir das. Auf jeden Fall ist die Kraft vorerst voll da, wenn die Dunkelheit endgültig hereingebrochen ist.“ Ich schaute auf die Uhr. „In den nächsten Sekunden ist die gesamte Wirkung entfaltet. Wir werden es zu spüren bekommen.“
    Kaum hatte ich ausgesprochen, traten die ersten Phänomene auf: Das gesamte Gebilde begann zu pulsieren. Ein unirdisches Singen entstand dabei. Und dann begann es sich zu drehen. Da ich unmittelbar am Rand stand, konnte ich mich dem nicht entziehen: Ich wurde mit herumgewirbelt. Schwindel traten auf. Aber bevor sie lästig werden konnten, stoppte die Bewegung abrupt. Dafür begann die Luft intensiv zu flimmern. Blitze zuckten im Innern des Gebildes auf und ab. Don Cooper fuhr jedesmal erschrocken zusammen, wurde aber kein einziges Mal getroffen. Schließlich gab es einen gewaltigen Donnerhall, bei dem alles erzitterte, und im Innern, direkt neben Don Cooper, entstand ein glühendes Auge.
    Ich schaute benommen darauf. Nein, das gehörte nicht zu den erwarteten Phänomenen: Deutlich erkannte ich nämlich meinen Schavall, der sich nach dem Gespräch mit dem weiblichen Geist selbständig gemacht hatte. Hier schwebte er regungslos. Jetzt erschien er wie ein richtiges Geisterauge, das mich unverwandt anstierte.
    Damit erschien das ganze Unternehmen zum Scheitern verurteilt. Ich wußte nicht, was ich machen sollte. Der Schavall störte alles, und ich hatte keine Möglichkeit, ihn in meinen Besitz zu bringen, um ihn zu manipulieren. Die Barriere, die ich selbst geschaffen hatte, war für mich unüberwindlich. Und das Auge starrte und starrte. Auf mich wirkte es höhnisch: Wußte das Ding denn, daß es alles zum Scheitern verurteilt hatte?
     
    *
     
    Minutenlang herrschte Schweigen. Ich war zu sehr mit meinen Gedanken beschäftigt, um etwas sagen zu können.
    Don Cooper betrachtete den strahlenden Schavall eingehend. Das Gluten bewies, daß das Ding in Tätigkeit war. Es benahm sich im Moment nicht magisch neutral. Don Cooper, der von allem keine Ahnung hatte, beendete sein Studium und langte vorsichtig nach dem Schavall. In gebührendem Abstand prüfte er zunächst, ob das Ding Hitze ausströmte. Er wurde sofort mutiger, denn die Hitze fehlte anscheinend. Don Cooper wollte den Schavall sogar in die Hand nehmen - einfach so!
    Ich erwachte schlagartig aus meiner Erstarrung: Ich mußte es unter allen Umständen verhindern, denn es war unabsehbar, was eine Berührung für Folgen haben könnte. „Nicht!“ brüllte ich.
    Erschrocken zog Cooper seine Rechte wieder zurück. Verständnislos blickte er in meine Richtung. „Was ist damit?“
    Sollte ich es ihm verraten? Ich entschied mich dagegen. Die Geister sollten nicht wissen, was der Schavall bedeutete. Vielleicht war dadurch doch noch etwas zu retten? „Das ist jetzt unwichtig!“ entgegnete ich hart. „Sie dürfen es auf keinen Fall anrühren. Ignorieren sie es einfach.“
    „Ignorieren?“
    „Ja“, erwiderte ich mit leichtem Anflug von Ärger, den ich allerdings sofort wieder bekämpfte. Ich mußte jetzt Ruhe bewahren, wollte ich keinen Fehler begehen.
    Ein Gedanke kam mir. Ich schloß die Augen und stellte mir den Schavall vor. Dann gab ich ihm den Befehl, zu mir zu kommen. Als ich die Augen wieder öffnete, hatte sich allerdings nicht das Geringste verändert. Es blieb mir nichts anderes übrig, als den Schavall ebenfalls zu ignorieren, so schwer es mir auch fallen

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