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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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magischer Verbindung?
    Bevor die Bewaffneten bei uns sein konnten, schloß sich der Lift und sank mit uns abwärts. Er hielt erst wieder im ersten Stock. Der Flur hier unten war leer. Auf den ersten Blick gesehen jedenfalls. Man konnte noch deutlich die Spuren sehen, die das magische Feuer hinterlassen hatte. Daß es weiter unten immer noch Nahrung fand, hörte man an dem Schreien und Toben, das aus der Halle heraufdrang.
    Wir rannten zur Treppe und stiegen vorsichtig hinunter. Nein, es erschien sinnlos, in dieser Richtung die Flucht noch fortzusetzen. Ich hatte die unbeeinflußten Diener der Göttin Kali gewaltig unterschätzt. Die Bewaffneten brachen angesichts des magischen Feuers keineswegs in Panik aus, und sie flüchteten auch nicht davor. Inzwischen hatten sie längst erkannt, daß es sie nicht gefährdete, und bemühten sich deshalb nach Kräften, das Chaos wieder einzudämmen.
    Schleunigst zogen wir uns wieder nach oben zurück, ehe man noch auf uns aufmerksam wurde. Die erste Etage schien die einzige zu sein, die im Moment noch ruhig war. Überall sonst fahndete man fieberhaft nach uns. Ich erinnerte mich an das Zimmer, von dem aus der Angriff gekommen war. Die Tür stand immer noch offen. Welch ein Glück. Wir liefen hin und drangen in das Zimmer ein. Die Tür warfen wir hinter uns zu. Wir öffneten die Fensterverriegelung und spähten hinaus.
    Wir befanden uns an der Seite des Hotels, wo ein Park mit wildwuchernden tropischen Pflanzen entstanden war. Dieser Park lag mindesten zwölf Fuß tiefer. Wir mußten den Absprung trotzdem wagen. Zu sehen war dort unten im Moment jedenfalls niemand. War es denn wirklich möglich, daß das Hotel dort unten nicht bewacht wurde? Das war eigentlich recht unwahrscheinlich, aber uns blieb keine andere Wahl, als dieses Risiko einzugehen. Nacheinander sprangen wir. Die weiche Erde nahm uns auf. In der Manier von Fallschirmspringern rollten wir uns ab und sprangen wieder auf die Beine.
    Wir schauten nach oben und wollten es nicht glauben, daß uns doch tatsächlich die Flucht gelungen sein sollte. Schleunigst liefen wir in Richtung Ausgang aus dem Park. In diesem Augenblick raschelte es um uns herum. Der Uniformierte, der als erster sichtbar wurde, grinste schief. Er hatte die Augen eines Besessenen. Dennoch gab es keine Hoffnung, ihn mit dem Schavall wirkungsvoll zu bekämpfen, denn die anderen Polizisten, die noch auftauchten, waren offenbar größtenteils unbeeinflußt. Sie hatten sich freiwillig in die Dienste der Göttin Kali gestellt. Beeinflußt wurden anscheinend nur diejenigen, die sich dagegen wehren wollten.
    Gegen eine solche Übermacht war jeder Widerstand zwecklos. Wir ließen unsere Waffen fallen und hoben zähneknirschend die Arme über den Kopf. Die Übermacht der Uniformierten trieb uns zusammen. Sie bildeten einen undurchdringlichen Ring um uns herum.
     
    *
     
    Es gibt im Leben von Menschen immer wieder Situationen, die ausweglos erscheinen. Manchmal aber übt das Schicksal noch einmal Nachsicht und zögert das scheinbar unvermeidbare Ende doch noch hinaus. So, wie in unserem Fall. Aus eigener Kraft gab es wahrlich keine Möglichkeit mehr, der Notlage zu entkommen. An die Hilfe des alten Inders durften wir ebenfalls nicht denken. Es wäre vermessen gewesen. Der Alte hatte viel zuviel Angst um seine eigene Haut. Sein ganzes Verhalten hatte das deutlich genug gezeigt. Dennoch kam die entscheidende Wende. Denn wir hatten mindest einen Sympathisanten, der auf unserer Seite stand, auch wenn wir uns das nicht einmal mehr hätten träumen lassen.
    Ein Schuß krachte, wie aus dem Nichts. Ehe es uns noch möglich war, herauszufinden, woher er gekommen war, sah ich den Anführer der Polizeitruppe tödlich getroffen zu Boden sinken. Die Polizisten, die allesamt auf der Seite des Bösen standen, waren zunächst unfähig, zu reagieren. Und genau das wurde für ein paar von ihnen zum tödlichen Verhängnis. Unser zu diesem Zeitpunkt noch unbekannter Verteidiger hatte nämlich nicht nur einen guten Platz, von dem aus er alles gut überschauen konnte, sondern er war darüber hinaus ein ausgezeichneter Schütze. Drei weitere Männer mußten ihr Leben lassen, ehe die anderen endlich die einzig möglichen Konsequenzen daraus zogen und in Deckung sprangen.
    Don und ich standen stocksteif da und wagten es nicht, uns von der Stelle zu rühren. Bis uns mit aller Macht klar wurde, daß wir damit eigentlich die einzige Chance verpaßten, die der fremde Schütze uns eröffnet

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