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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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Kali-Jünger und Legionäre im Zeichen der Kali sah. Sie besetzten das Hotel. Ich blieb auf dem Posten. Mehr aus Neugierde. Auch wenn es für mich nicht ganz ungefährlich war. Immerhin hätten sie mich dabei ja entdecken können. Es entging mir kaum etwas - nicht einmal Ihre Kletterpartie vom sechsten in den fünften Stock. Alle Achtung, muß ich dazu sagen, obwohl der Mensch ja bekanntlich über sich selbst hinauswächst, wenn es ihm an den Kragen zu gehen droht. Sie haben es jedenfalls geschafft - das, was eigentlich völlig unmöglich erscheinen muß. Sie sind denen erwischt. Und als Sie dann letztlich doch noch den Bullen in die Hände zu fallen drohten, hat es mir sozusagen in den Fingern gejuckt.“ Er zuckte die Achseln. „Und jetzt sind Sie hier, bei mir, und stellen dämliche Fragen.“
    „Dieses ist uns ein Bedürfnis“, konterte Don trocken. „Ich möchte gleich auch noch eines hinzufügen, Mr. Millair...“
    „Sie können getrost Stephen zu mir sagen“, meinte der Mann gönnerhaft.
    Don winkte ab. „Also gut, Stephen, was mich wundert, ist die Tatsache, daß Sie sich so selbstlos geben.“
    Millairs Gesicht wurde schlagartig zu einer starren Maske. „Selbstlos? Ich? Nein, glauben Sie mir das eine: Ich bin alles andere als das! Aber wissen Sie, jeder wird automatisch mein Freund, wenn er die Polizei gegen sich hat. Außerdem habe ich schon erwähnt, daß Leute, die im Hotel absteigen, die Taschen voller Geld haben. Und in letzter Zeit stiegen dort ja kaum noch Ausländer ab. Die Geschäfte gehen denkbar schlecht.“ Sein Blick wurde begierig. Er packte sein Gewehr fester.
    „Leider komme ich im Moment nicht an mein Geld heran - aus verständlichen Gründen“, log Don Cooper. „Aber das wird sich ändern. - Was wissen Sie über den Kali-Kult?“ Blitzschnell hatte er das Thema gewechselt.
    Stephen Millair musterte ihn mißtrauisch. Er zögerte. Und dann stellte er einfach das Gewehr weg. Er zeigte mit dem Daumen darauf. „Ich hoffe, Sie sind vernünftig genug, mir keine Dummheiten zu machen. Hier haben Sie keine Chance - in meiner Welt!“ Er atmete tief durch. „Wie ich sehe, brauchen Sie auch weiterhin dringend meine Hilfe. Möglicherweise beherrschen Sie nicht einmal den hiesigen Dialekt? Nun, ich bin durchaus bereit, mit Ihnen zusammenzugehen. Dafür habe ich meine Gründe, die nicht allein darin bestehen, daß ich von Ihnen eine angemessene Entlohnung erwarte: Auch mir ist dieser Kali-Kult ein Dorn im Auge. Er ist längst zu mächtig. Schreckliches bahnt sich in dieser Stadt an. Und anscheinend nicht nur in dieser Stadt. Es breitet sich aus wie ein Flächenbrand. Letzten Endes wird es jedem an den Kragen gehen, der nicht dazu gehört. Das will ich verhindern, so lange es vielleicht noch möglich ist. Aber bevor ich das sage, was ich davon weiß, möchte ich mehr über Sie erfahren. Was macht Sie für die so wichtig?“
    Don schaute mich von der Seite an. Ich räusperte mich. Sollte ich wirklich bei der Wahrheit bleiben? „Nun, ich bin nicht zum ersten Mal hier in Nagarpur“, antwortete ich mit deutlichem Zaudern in der Stimme. „Es gab einen Freund mit Namen Signir.“ Ich beobachtete Stephen Millair ganz genau. In seinen Augen blitzte es. „Sie kennen oder kannten Signir?“ hakte ich sofort nach.
    Millair nickte nur.
    Ich fuhr fort: „Nun, was soll ich sagen: Er rief mich um Hilfe. Leider kam ich viel zu spät. Er ist nicht mehr am Leben. Der Gegner war stärker. Und meine diesbezüglichen Nachforschungen blieben leider nicht unbeobachtet. Deswegen ist man hinter uns her.“
    Stephen Millair legte den Kopf schief. „Signir war eine Art Magier. Das weiß ich. Früher lachte ich über solche Dinge. Inzwischen bin ich längst eines besseren belehrt. Keine Ahnung, ob Signir Freunde hatte, und wenn, dann könnten Sie durchaus dazugehören. Aber was verschaffte Ihnen eigentlich eine solche - Ehre?“ Ich blieb ihm die Antwort schuldig. Er begann indessen, laut nachzudenken: „Sie sind ebenfalls ein Engländer, so wie ich. Sie sind mir unbekannt. Es gibt etwas, was Sie zum erklärten Gegner des Kali-Kultes macht. Sind es magische Fähigkeiten? Ist es das, was Sie mit Signir gemeinsam haben?“
    Ich antwortete ihm noch immer nicht. Dieser Millair war eine mehr als zwielichtige Figur. Ich wußte nicht, was ich ihm glauben konnte. Aber wie es im Moment aussah, waren wir zwingend auf ihn angewiesen. Das machte ihn allerdings noch lange nicht zu einem Freund und Vertrauten. Ich verabscheute

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