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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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wand sich peitschend im meinem Griff. Ihr Schwanz schlug auf mich ein. Bevor er Halt fand und die Schlange sich um meinen Arm legte, schleuderte ich sie wieder von mir. Etwas anderes blieb mir nicht übrig. Es war mehr Zufall, daß ich sie ausgerechnet in Richtung des Kali-Jüngers zurückwarf, der vergeblich bemüht war, seine magischen Kräfte mit denen des Schavalls zu messen. Die Schlange biß blindlings zu. Sie merkte anscheinend gar nicht, daß sie ihre Giftzähne in den Leib des Falschen schlug. Der Kali-Jünger stockte in der Bewegung. Mit ungläubigem Gesichtsausdruck schaute er an sich hinab.
    Es geschah etwas Unglaubliches: Die Schlange hatte ihn in die Brust gebissen. Dort zischte und brodelte es. Aber die Wunde, die entstanden war, schloß sich wieder, und die Schlange fiel leblos zu Boden.
    Ich streifte unterdessen die Silberkette vom Hals, an der mein Schavall hing. Als hätte das Dämonenauge nur darauf gewartet, schoß es auf den Kali-Jünger zu. Dabei wuchs es auf die Größe eines Fußballs heran. So erreichte es den Kopf des Kali-Jüngers und - schloß sich darum! Mir stockte unwillkürlich der Atem. Es entstand ein schnalzendes Geräusch, das an meinen Nerven zerrte. Begleitet wurde es von einem unmenschlichen Schrei, der wie aus weiter Ferne klang, seltsam verzerrt. Ja, er hatte seinen Ursprung in dem Schavall! Dieser befand sich jetzt genau anstelle des Kopfes. Ein Schrei, der erwidert wurde, wie aus vielen Kehlen. Ich konnte mir dieses Phänomen nicht erklären und hatte auch wenig Zeit, darüber zu grübeln, denn der Schavall begann bereits, den übrigen Körper des Kali-Jüngers zu absorbieren. Die Luft darum herum begann regelrecht zu kochen. Hier tobten unbeschreibliche Energien. Sie stammten aus einer anderen Welt und aus einer anderen Zeit. Hier hatten sie Zugang zum Diesseits bekommen. Die Haut des Kali-Jüngers schrumpfte in Sekunden, als wäre die magische Hitze dafür verantwortlich, indem sie sie austrocknete. Der ganze Körper schrumpfte, als würde der Schavall ihn leersaugen. Dabei knisterte es, als würde man Pergamentpapier zerknüllen.
    Ein aggressives Brausen klang auf. Wie ein Schwarm wütender Hornissen. Es schwoll an und endete schließlich mit einem eigenartigen Knacken. Die freigelegte Energie kreiste in Gestalt von Lichtbündeln um das Dämonenauge herum und wurde von diesem wieder aufgesaugt. Mir war, als würde ich aus dem Nichts ein wütendes Schnauben hören, und damit war der ganze Spuk auch schon wieder zu Ende. Der Schavall fiel zu Boden. Als ich mich vorsichtig danach bückte, sah er beinahe unschuldig aus. Der Kali-Jünger und auch seine Schlange... Sie waren verschwunden. Ich nahm den Schavall zögernd wieder auf.
    Es war der Zeitpunkt, als Don Cooper sich gerade aufrappelte. Er hatte durch den Angriff des Kali-Jüngers vorübergehend das Bewußtsein verloren und nichts von alledem mitbekommen, was sich in den letzten Sekunden ereignet hatte. Ja, Sekunden, länger hatte es wahrscheinlich gar nicht gedauert, obwohl es mir viel länger vorgekommen war.
    Wir schauten uns um. Da man dem Kali-Jünger nicht zu Hilfe kam, brauchten wir offenbar nicht mit weiteren Wachen zu rechnen. Und was war aus Millair inzwischen geworden? Was waren das denn überhaupt für Kampfgeräusche vorhin gewesen? Hatte man ihn überwältigt und anschließend abtransportiert? Alles sprach dafür.
    Wir gingen zögernd weiter, in Richtung Treppe.
     
    *
     
    Ein paar Ästchen waren geknickt, das Gestrüpp niedergedrückt. Das war eigentlich schon alles, was auf einen Kampf hinwies, der sich hier, in der Nähe der Treppe, abgespielt haben mußte. Jedenfalls hatten wir ja die Kampfgeräusche von hier gehört. Wir gingen weiter. Die Treppe hatte auf der untersten Stufe eine Breite von mindestens vierzig Schritten. Das sahen wir jetzt erst. Jemand hatte das Unkraut soweit entfernt, daß man die Treppe ohne Probleme wieder benutzen konnte. Sie lief nach oben hin spitz zu. Wir konnten von unserem jetzigen Standort aus bis ganz hinauf schauen. Dort oben war sie höchstens noch drei Schritte breit. Wir stiegen hinauf, vorsichtig nach allen Seiten sichernd. Nichts jedoch geschah. Oben zögerten wir zunächst, einfach so das Plateau zu betreten, auf dem sich in dieser Nacht soviel Scheußlichkeiten abgespielt hatten.
    Ich brauchte nicht den Schavall zu bemühen, um herauszufinden, daß hier immer noch ein letzter Rest von magischen Energien herrschte. Ich spürte es körperlich. Es trieb mich

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