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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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eigentlich zur Flucht, aber ich blieb. Erst als ich nach dem Schavall griff, nahm er mir dieses Gefühl.
    Ein Seitenblick auf Don zeigte mir, daß auch er deutlich unter den Energien hier litt. Ich hielt ihm den Schavall hin. Es war mehr ein Experiment, basierend auf die sprichwörtliche Unberechenbarkeit des Amuletts. Das Wunder geschah: Der Schavall schützte jetzt auch Don. Er bildete um uns herum eine Art Schutzschild, der uns sicherlich auch unsichtbar gegenüber schwarzmagischer Kräfte machte, die diese Kultstätte hier neben den menschlichen Wächtern bewachten. Das hieß aber nicht, daß wir jetzt unvorsichtig werden durften. Denn wir durften nicht vergessen, daß es auch unbeeinflußte und von den magischen Energien weitgehend unabhängige Kali-Anhänger gab.
    Wir traten auf das Plateau hinauf und gingen in Richtung des Götzen. Aus der Nähe wirkte er noch viel scheußlicher. Unwillkürlich suchte ich nach Spuren der Opferrituale, die wir selbst beobachtet hatten. Es gab keine Spuren! Als sei überhaupt nichts dergleichen geschehen.
    Als wir die Felsspalte erreichten, atmete ich fast erleichtert auf, denn die inzwischen wieder toten Augen des Götzen folgten uns nicht bis hierher. Das Innere des Felsspaltes lag in vollkommener Dunkelheit. Ich drang trotzdem ein. Don hielt sich dicht hinter mir. Ich ließ den Schavall nicht mehr aus dem Griff. Er war das einzige, was uns hier schützen konnte. Hoffentlich reichte es auch!
    Beim Betreten des Felsspaltes hatte ich irgendwie das dumpfe Gefühl, als würde ich einen Höllenschlund betreten. Im nächsten Augenblick entstand ein Knistern um uns herum. Funken sprühten und produzierten Lichtkaskaden. Sie erreichten uns nicht. Der unsichtbare Schutzschirm des Schavalls hielt mühelos dem Angriff stand. Ohne ihn wären wir verloren gewesen. Hinter uns schloß sich der magische Vorhang wieder. Er blieb auf den Eingang begrenzt und wirkte im Innern der sich um uns öffnenden Höhle nicht mehr.
    Es gab kein Licht, und doch konnten wir unsere Umgebung schemenhaft erkennen. Als würde der Felsen leicht von innen heraus glühen. Es gab einen zweiten Ausgang aus der Höhle. Wie ein schmaler Schlauch, der abwärts führte. Bevor wir dorthin gingen, schauten wir uns in der Höhle um. In einer tiefen Nische war eine Art Altar aufgebaut. Er erinnerte an die Hausaltäre frommer Hindu, mit dem Unterschied, daß in diesem Fall eine Gottheit angebetet wurde, die Tod und Verderben verbreitete. Eine Schatulle erregte meine Aufmerksamkeit. Sie war mit allerlei Ornamenten verziert und erschien mir sehr wertvoll. Ich spürte unwillkürlich den Drang in mir, sie zu öffnen. Don Cooper hielt mich am Arm auf. „Laß es besser!“ riet er leise. „Wer weiß, wie sie gesichert ist?“
    Er hatte recht. Ich zog die Hand wieder weg. „Ob darin der Stein des Oberpriesters liegt?“ überlegte ich halblaut.
    Wir zogen uns von dem Schrein wieder zurück und gingen zu dem Ausgang, der abwärts führte. Es war ein Gang, der rasch so eng wurde, daß er nur noch für einen Mann Platz bot. Don blieb hinter mir. Inzwischen war es mehr als nur eine Vermutung, daß Millair wirkungsvoll überwältigt worden war. Hatte man ihn hier entlanggebracht? War er dafür vorgesehen, eines der nächsten Opfer zu werden?
    Nach einer Weile verbreiterte sich der enge Felsengang wieder. Der Boden war die ganze Zeit ziemlich steil abwärts gegangen. Hier unten wurde er wieder flacher, fast waagerecht. Wir befanden uns jetzt tief unter der Erde. Ein wenig unschlüssig verhielten wir. Weiter vorn verbreiterte sich der Gang noch mehr und bog um die Ecke. Wir gingen hinüber. Hinter der Kurve gab es drei Abzweigungen. Welche sollten wir benutzen?
    Die Entscheidung wurde uns abgenommen, denn wir hörten auf einmal leise Stimmen und näherkommende Schritte. Sie drangen aus dem mittleren Gang. Wir liefen nach rechts und tauchten in der Abzweigung unter. Nach wenigen Schritten gab es hier wieder einen scharfen Knick nach rechts. Wir verschwanden dahinter. Rechtzeitig, bevor eine Gruppe von drei Männern den mittleren Gang verließ. Wir konnten sie aus der Deckung heraus beobachten. Sie unterhielten sich im hiesigen, für uns völlig unverständlichen Dialekt.
    Wir gingen sicherheitshalber weiter, ehe wir doch noch von ihnen entdeckt wurden. So erreichten wir die nächste Biegung - und blieben wie angewurzelt stehen: Von vorn hörten wir Stimmengemurmel. Zurück konnten wir nicht mehr, um den drei anderen Kali- Jüngern nicht

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