Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
Vom Netzwerk:
geradewegs in die Arme zu laufen. Wir spähten um die Ecke.
    Dort vorn befanden sich mindestens zwanzig Kali-Jünger, allesamt kahlgeschoren und in scharlachrote Gewänder gehüllt. Sie kamen direkt auf uns zu. Und auch die drei, die wir beobachtet hatten, betraten jetzt den Gang, in dem wir uns befanden. Sie näherten sich uns von hinten. So saßen wir endgültig in der Falle. Es blieb nur noch eine Frage von Sekunden, bis man uns entdeckte...
     
     
     
     
    13. Kapitel
     
    Die Prozession aus zwanzig in scharlachrote Gewänder gehüllten Kali-Jüngern hielt die Köpfe gesenkt. Deshalb hatten sie uns noch nicht entdeckt. Und ich sah zwischen ihnen und uns eine Nische an der Seite. Dorthin sprang ich, rechtzeitig gefolgt von Don. Die Nische war groß genug, um uns Deckung zu geben. Die zwanzig Jünger erreichten uns und... gingen vorbei, ohne uns wahrzunehmen.
    Dann kamen die anderen drei. Sie unterhielten sich nicht mehr und hielten in andächtiger Demut die Köpfe gesenkt. Ein Glück für uns! Dadurch sahen auch sie uns nicht.
    Wir warteten eine Zeitlang, bis wir nichts mehr hörten. Erst dann wagten wir es, weiterzugehen. Dieses eigenartige Glühen, das direkt aus den Wänden zu kommen schien, hörte hinter der nächsten Biegung schlagartig auf. Hier war es stockdunkel. Wir tasteten uns in diese Dunkelheit hinein, bis es vor uns wieder etwas heller wurde. Das Licht hatte seinen Ursprung hinter einer weiteren Biegung. Vorsichtig schauten wir darum herum. Der Gang erweiterte sich zu einer riesigen Höhle. Hier befand sich eine weitere Kultstätte. Die anwesenden Kali-Anhänger schienen den höheren Rängen anzugehören. Solche reichverzierten Gewänder hatte ich nicht einmal bei der Kulthandlung oben gesehen. Am Kopfende der Halle stand eine weitere Kali-Darstellung. Dort reichte die Decke der Höhle bis in schwindelnde Höhe. Der Götze war mindestens doppelt so groß wie oben im verfallenen Tempel. Alles erschien alt und ursprünglich, als hätte kein Fuß eines Ungläubigen dieses Höhlensystem jemals betreten. War es denn wirklich wahrscheinlich, daß die Kolonialherren von einst das System einfach übersehen hatten? Ich mochte es kaum glauben. Oder war es von den Kali-Jüngern von heute sogar neu geschaffen worden? Auch das erschien mir wenig wahrscheinlich. Was sonst?
    Ich beobachtete, was hier geschah. Es sah ganz danach aus, als würden die Kali-Jünger ein weiteres Ritual vorbereiten - eins, das nicht für die Augen ihrer rangniedrigeren Anhänger bestimmt war. Welcher Art würde also dieses Ritual sein? Und wer würden die Opfer sein? Ich mußte unwillkürlich an Stephen Millair denken.
    „Es wäre besser, wir würden uns wieder zurückziehen!“ schlug Don mit leiser Stimme vor. „Ehe noch mehr von den Kerlen hier auftauchen und uns von hinten überraschen.“

Er hatte recht. Wir gingen den ganzen Weg zurück, bis wir wieder zu den drei Abzweigungen kamen. Niemand war uns unterwegs mehr begegnet. Diesmal wandten wir uns in den mittleren Gang.
    Nach ein paar Biegungen teilte sich dieser Gang in zwei weitere. Der eine erwies sich schon nach dreißig Schritten als Sackgasse. Wir gingen zurück und versuchten unser Glück im zweiten Gang. Doch dieser spaltete sich unterwegs immer wieder in mehrere Abzweigungen.
    Inzwischen war ich zu der Ansicht gelangt, daß dieses Labyrinth durchaus Sinn machte. Wollte man Eindringlinge, die es geschafft hatten, die magischen Barrieren draußen zu überwinden, damit in die Irre führen?
    Wir waren bald nicht mehr in der Lage, zu bestimmen, wie wir jemals wieder diesem Labyrinth entkommen konnten! Da hörten wir aus einem Seitenteil seltsame Laute dringen. Es klang irgendwie wie - Wimmern. Uns stellten sich schier die Haare zu Berg. Welche Schrecken erwarteten uns in diesem Labyrinth hier unten?
    „Verdammt, wir haben uns total verlaufen!“ sagte Don Cooper leise an meiner Seite. Damit hatte er ausgesprochen, was ich längst selber wußte. Wir beschlossen, dem seltsamen Geräuschen nachzugehen. Irgendwann erreichten wir auf diesem Weg eine kleine, seitliche Öffnung. Auch hier leuchteten die Wände wieder aus sich heraus und ließen uns alles gut genug erkennen. Ich hatte keine Ahnung, wie dieser Effekt entstand, und schrieb ihn insgeheim den magischen Kräften zu, die hier unten herrschten und gegen die uns der Schavall die ganze Zeit schon erfolgreich abschirmte.
    Die Gangwand war recht dünn. Kein Wunder, daß diese Öffnung entstanden war. Durch sie hindurch sahen

Weitere Kostenlose Bücher