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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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konnte. Die Kugel verfehlte ihn dennoch nur knapp. Zu einem zweiten Schuß kam Walter Fredom allerdings nicht mehr: Don stieß geistesgegenwärtig mit dem Schwert zu. Das rettete ihm das Leben. Walter Fredom hingegen starb.
    Don hatte wirklich keine andere Wahl mehr gehabt, als ihn zu töten. Und während Walter Fredom sein Leben aushauchte, schwand zusehends auch die Macht Kalis.
    Der Schavall ließ uns frei. Er raste zu Kali hinüber, die sich erschrocken aufzulösen begann. Die Priester liefen aufgeregt durcheinander. Ein letztes Mal bäumte sich die blutige Göttin auf und konzentrierte wütend all ihre gewaltigen Energien gegen den Schavall. Aber genau das wurde ihr endgültig zum Verhängnis. Ihre ganze Macht konnte ihm nämlich nichts anhaben. Sie wurde von ihm einfach reflektiert und gegen die Felswände gestrahlt.
    Das löste die Katastrophe aus. Schon rannten Don und ich um unser Leben. Wir rannten in den Gang hinein, über den wir zuerst diese unterirdische Halle entdeckt hatten. Von hier aus fanden wir sicher den Weg zurück, während ein mächtiges Beben alles ringsum erfaßte und das ganze Labyrinth einzustürzen begann.
    Kaum erreichten wir die Tempelruine an der Oberfläche, als das Beben seinen Höhepunkt erreichte. Buchstäblich in letzter Sekunde schafften wir die Flucht. Von Todesangst gejagt, hetzten wir in den Dschungel, während sich hinter uns die Erde zu öffnen begann, um alles zu verschlingen, was von dem Kali-Tempel noch übriggeblieben war.
    Als der Abstand endlich groß genug erschien, ließen wir uns total erschöpft zu Boden sinken.
    „Du - du hast den Schavall zurückgelassen!“ erinnerte mich Don Cooper keuchend.
    Das wußte ich auch selber. Aber was hätte ich denn tun können? Auf ihn vielleicht warten? Dann wäre ich jetzt tot und begraben in den Trümmern des Labyrinths...
     
     
     
     
    15. Kapitel
     
    Drei Tage später: Das Erdbeben hatte seine Ausläufer bis tief in die Stadt Nagarpur geschickt, ohne jedoch dort noch ernstlich Schaden anzurichten. Gottlob. Das unterirdische Labyrinth hingegen existierte nicht mehr. Genauso wenig offenbar wie der Kali-Kult! Nachdem die Kali-Jünger all ihrer magischen Macht beraubt waren, kehrten sie anscheinend gleich wieder zu ihrem Menschsein zurück. Und die unbeeinflußten Kali-Anhänger sahen wohl auch keinen Grund mehr, den grausamen Vorgaben zu folgen. Es schien, als sei ein Alptraum zuende, ja sogar, als hätte es diesen blutigen Kali-Kult eigentlich niemals gegeben. Nur die vielen vermißten Opfer waren noch ein Beweis dafür. Und das war auch der Grund, daß in Nagarpur umfangreiche Untersuchungen angestrengt wurden. Das gewährleistete einigermaßen, daß die Rädelsführer des Kultes, sofern sie nicht während der Katastrophe im Labyrinth umgekommen waren, ihrer gerechten Strafe kaum entgehen konnten.
    Uns beruhigte das, obwohl wir uns vollkommen aus allem weiteren heraushielten. Ganz im Gegenteil: Niemand sollte jemals erfahren, in welchem Maße wir am Untergang des neuen Kali-Kultes überhaupt beteiligt gewesen waren. Die ganzen Lorbeeren überließen wir allein dem ehemaligen Freund Signirs, jenem alten Inder, der vor dem verunglückten Millair mit uns Kontakt aufgenommen hatte.
    Obwohl wir über den Ausgang der Dinge eigentlich hätten erleichtert sein müssen, übte ich mich in Depressivität. Kein Wunder: Mein Schavall war schließlich in diesem Labyrinth mit begraben worden. Wie sollte ich das Amulett unter diesen Erdmassen jemals wiederfinden? Nein, das war von vornherein zum Scheitern verurteilt. Deshalb hatten wir längst wieder unsere Abreise beschlossen.
    Don Cooper weckte mich aus meinen trübsinnigen Gedanken: „Was ist, hast du endlich fertig gepackt? Wir müssen zu unserem Schiff.“
    „Vielleicht sollten wir nicht doch lieber ein Flugzeug nehmen?“
    „Wozu auch? Du hattest schon vollkommen recht mit deiner Entscheidung, Mark: Wir haben genügend Zeit, und die Erholung unterwegs wird uns sicher guttun, nach allem, was wir hier erleben mußten.“ Er ging an mir vorbei. „Na, ich schau lieber noch einmal nach, ob du auch nichts vergessen hast.“ Sprachs und öffnete die Schränke und Schubladen. Am Schluß auch die Schublade meiner Nachtkonsole.
    Don schrie auf. Ich eilte zu ihm hin. Was hatte er denn entdeckt? Und dann sah ich es selber: Der Schavall lag darin - ganz unschuldig, wie ein harmloses Schmuckstück. Er hatte gesiegt und auf seine Weise den Weg zu mir zurück gefunden! Und für mich war jetzt

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