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Teufelsjagd

Teufelsjagd

Titel: Teufelsjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul C. Doherty
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zog sein Schwert. »Das ist mir egal!« sagte er. »Ich habe Hunger. Da drüben gibt es Wein, und einige von den Ladies sind sehr einnehmend.«
    Bullock rannte vor, und seine Männer folgten ihm. Sie standen auf der Lichtung, noch ehe die Tänzer innehalten konnten.
    Corbett hatte Ranulf und Maltote ein Zeichen gegeben, zurückzubleiben. Jetzt erkannte er, daß Bullock seine Widersacher unterschätzt hatte. Die Tänzer waren möglicherweise betrunken und außerdem überrascht, aber sie waren ebenfalls schwer bewaffnet. Schwerter und Dolche wurden gezogen und Knüppel geschwungen, und die Lichtung verwandelte sich in ein Schlachtfeld. Selbst die Frauen beteiligten sich. Corbett sah eine kräftige Lady zwei von Bullocks Männern mit einem Knüppel niederschlagen.
    »Ich denke, wir sollten ihnen helfen«, flüsterte Ranulf. Corbett stimmte zögernd zu. Als sie jedoch die Lichtung erreichten, lag die maskierte Gestalt bereits am Boden, und man hatte ihr die primitive Satyr-Maske vom Gesicht genommen. David ap Thomas schaute zu Corbett auf.
    »Eine verdammte herumschnüffelnde Krähe, das seid Ihr!«
    Er versuchte vergeblich, die beiden Bogenschützen zu treten, die ihm seine Hände auf dem Rücken fesselten. Der Kampfeslärm um sie herum verstummte allmählich. Vierzehn Studenten und zwei Huren zählten sie, die anderen, einschließlich des Zuhälters Vardel, hatten wohl entschieden, daß Diskretion klüger war als Tapferkeit, und waren tief in den Wald geflohen. Einige von Bullocks Leuten klagten über Verletzungen und Prellungen. Trotzdem fielen sie über den Braten und über den Wein her. Damit fertig, führten sie ihre Gefangenen in einer Reihe den Pfad durch den Wald entlang ab.
    Bullock war ein grausamer Wächter. Die meisten der Gefangenen hatten irgendwelche Kleider anziehen dürfen, aber Stiefel und Schuhe waren einfach in einen Sack geworfen worden, und die Flüche und das obszöne Geschimpfe der Ladies aus der Stadt hallten in der Nacht wider. Die Soldaten schubsten und verhöhnten sie außerdem. Ap Thomas protestierte lautstark.
    »Dagegen gibt es kein Gesetz!« rief er.
    »Was habt Ihr da eigentlich genau gemacht?« fragte Corbett.
    »Oh, leckt mich doch!« fauchte ihn ap Thomas an.
    Sie betraten Oxford wieder durch das Seitentor und machten sich auf den Weg hinauf zum Castle. Bullock kam sich sehr wichtig vor. Er war begierig darauf, dem Senat der Universität von seinem Fund zu berichten, und erklärte, sie seien alle seine Gefangenen und müßten einige Zeit in den Verliesen des Castles verbringen. Die Studenten, angeführt von ap Thomas, protestierten lautstark. Die Huren waren pragmatischer und begannen ihren Wächtern zuzulächeln und zuzublinzeln. Bullock führte den Trupp Gefangene weg. Corbett und seine Gefährten sahen sie gehen und lauschten ihren schwächer werdenden Rufen in der Nacht, ehe sie sich zurück zur Sparrow Hall begaben.
    Der Pförtner ließ sie ins Wohnheim und beschwerte sich über die späte Stunde. Corbett beachtete ihn nicht weiter. Er vermutete, daß der Mann von ap Thomas dafür bestochen worden war, aufzubleiben, damit die Studenten wieder reinkamen, und ließ ihn deshalb im unklaren darüber, was vorgefallen war.
    Zurück in Corbetts Zimmer, wusch und verband Ranulf seine Wunde an der rechten Hand. Maltote saß auf dem Fußboden und massierte sein Schienbein. Er murrte, daß der Nachtmarsch sein Leiden nur verschlimmert habe. »Das war Zeitverschwendung«, erklärte Corbett und legte seinen Umhang und seinen Schwertgürtel ab. »Unserem guten Freund ap Thomas ist vermutlich nichts Schlimmeres vorzuwerfen als irgendwelche lächerlichen heidnischen Riten, die, denke ich, eine ebenso legitime Entschuldigung für Ausschweifungen sind wie alles andere.«
    »Auf der Lichtung war nichts Besonderes«, bemerkte Ranulf. »Brot, Wein, etwas Braten und ein vergilbter Schädel von jemandem, der wahrscheinlich schon lange im Grab gelegen hatte, als mein Großvater geboren wurde.« Er schüttelte den Kopf. »Und ich hatte schon gedacht, daß sich ap Thomas richtiger Verbrechen schuldig gemacht hätte.«
    »Ich frage mich aber doch«, Corbett setzte sich auf sein Bett, »ob der Bellman weiß, was heute nacht vorgefallen ist. Wenn ja, dann wird er vermutlich zuschlagen. Er kann sich ausrechnen, daß wir nach unserem sinnlosen nächtlichen Ausflug müde sind. Unser guter Sheriff hingegen wird die Nacht genüßlich damit verbringen, ap Thomas und die anderen Studenten zu verhören, die ihn

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