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Teufelsjagd

Teufelsjagd

Titel: Teufelsjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul C. Doherty
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meinem Weg hierher ein weiterer Mordanschlag auf mich verübt. Ein Stein aus einer Schleuder verfehlte nur knapp meinen Kopf.«
    »Wir waren alle hier, Sir Hugh«, wies ihn Tripham zurecht. »Den ganzen Vormittag hat niemand das College verlassen. Wir saßen bei einer Ratssitzung im Aufenthaltsraum und besprachen, wie wir mit ap Thomas und seinen Kumpanen verfahren sollen.«
    Corbett verbarg seine Überraschung. »Seid Ihr Euch da ganz sicher, Master Tripham?«
    »Das würden wir alle beschwören«, meinte Lady Mathilda ungeduldig. »Ihr könntet auch die Diener verhören, die uns Wein und Konfekt gebracht haben. Seit wir heute morgen aufgestanden sind und in unserer Kapelle die Messe besucht haben, hat niemand Sparrow Hall verlassen. Und außerdem, Sir Hugh, wüßte ich nicht, daß jemand gestern abend das College verlassen hätte, als Euer Diener ermordet wurde.«
    »Ich will nicht, daß Maltotes Leiche hier hergerichtet wird«, sagte Corbett, ihren Ausbruch nicht weiter beachtend. »Sie soll zur Osney Abbey zum Einbalsamieren gebracht werden.«
    »Norreys wird sich darum kümmern«, erwiderte Tripham. »Aber, Sir Hugh, wie lange wollt Ihr noch hierbleiben? Wie lange soll das alles noch dauern?«
    »Bis ich die Wahrheit herausgefunden habe«, antwortete Corbett, dem die Arroganz der anderen auf die Nerven ging. »Was ist mit Euch, Master Barnett, und mit Euren Geheimnissen?«
    Das höhnische Lächeln verschwand aus Barnetts fettem und selbstgefälligem Gesicht.
    »Was für Geheimnisse?« stotterte er.
    »Ihr seid ein Mann von Welt«, fuhr Corbett fort und wünschte, er hätte seine Zunge im Zaum gehalten. »Ihr speist die Bettler, und Bruder Angelo vom St. Osyth’s Hospital kennt Euch gut. Warum sollte sich ein Mann wie Ihr mit den Habenichtsen dieser Welt abgeben?«
    Barnett starrte auf die Tischplatte.
    »Was Barnett den Armen gibt«, murmelte Tripham, »geht doch wohl nur ihn etwas an?«
    »Ich habe das satt«, erwiderte Barnett. Er blickte sich in der Bibliothek um. »Ich habe das alles satt. Ich habe den Bellman satt. Ich habe es satt, Beerdigungen von Männern wie Ascham und Passerel beizuwohnen und Vorlesungen vor Studenten zu halten, die das, was ich sage, nicht verstehen oder nicht billigen.« Er schaute Corbett an. »Ich bin froh, daß ap Thomas festgenommen worden ist«, fuhr er fort und beachtete das Entsetzen seiner Kollegen nicht weiter. »Er ist ein arroganter Nichtsnutz. Ich habe es nicht nötig, auf Eure Frage zu antworten, Bevollmächtigter, aber ich will es trotzdem tun.« Er erhob sich und stieß Churchley weg, der ihn zurückhalten wollte. Er öffnete die Knöpfe seines langen Talars und dann die Verschlüsse seines Hemds darunter. »Ich habe mein Leben mit eifrigen Studien verbracht. Ich liebe den Wein, die dunkle Leidenschaft in einem Kelch Bordeaux und junge Mädchen mit großen Brüsten und schmaler Taille.« Er war immer noch damit beschäftigt, sein Hemd zu öffnen. »Ich bin ein reicher Mann, Corbett, der einzige Sohn eines Vaters, der mich vergöttert. Habt Ihr je den Satz aus der Bibel gehört: >Gebrauche das Geld, es möge so unrein sein, wie es will, um den Armen zu helfen, damit du, wenn du stirbst, in der Ewigkeit willkommen bist    Barnett öffnete sein Hemd ganz und zeigte Corbett das härene Hemd, das er darunter trug. Er setzte sich auf einen Hocker und hielt sein arrogantes Gesicht nach unten gerichtet.
    »Wenn ich sterbe«, murmelte er, »dann will ich nicht in die Hölle kommen, ich habe mein ganzes Leben in der Hölle verbracht, Corbett. Ich möchte in den Himmel kommen, also... gebe ich den Armen Geld, ich helfe den Bettlern und trage ein härenes Hemd, um für meine vielen Sünden zu büßen.«
    Corbett beugte sich vor und drückte ihm die Hand.
    »Es tut mir leid«, murmelte er. »Master Tripham, ich habe Euch gesagt, was ich weiß. Soldaten vom Castle werden sämtliche Eingänge von Sparrow Hall bewachen, bis diese Angelegenheit zu einem Abschluß gekommen ist.« Er erhob sich. »Jetzt möchte ich meinem Freund die letzte Ehre erweisen.«
    Tripham führte ihn aus der Bibliothek und zu dem Zimmer, in dem Tote aufgebahrt wurden.
    »Wir haben getan, was wir konnten«, sagte er leise, als er die Tür öffnete. »Wir haben die Leiche auch gewaschen.«
    Corbett stand am Fußende des Bettes, Ranulf hinter ihm. »Als würde er schlafen«, flüsterte Ranulf und schaute auf das jungenhafte elfenbeinweiße Gesicht.
    »Wir haben auch die Wunde verbunden.« Tripham stand hinter

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