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Teufelsjagd

Teufelsjagd

Titel: Teufelsjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul C. Doherty
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Euch.«
    »Nein«, erwiderte Corbett, »aber du wirst die Kellertür bewachen. Falls mir irgend jemand folgt, gehe ihm nach. Nein, nein!« Corbett schüttelte den Kopf. » Maltote ist nicht umsonst gestorben, Ranulf.« Er sah sich in seiner Kammer um. »Ein alter Priester hat mir einmal gesagt, daß einen die Toten zumindest eine Zeitlang begleiten.« Er lächelte. »Ich habe meine Erkenntnisse immer auf Intuition oder Logik zurückgeführt, aber das hier, das habe ich Maltote zu verdanken. Zähle bis hundert!« befahl er. »Dann komm mir nach!«
    Corbett stieg die Treppe hinunter. Im Erdgeschoß ging er zu Norreys’ Schreibstube. Norreys schrieb in einem Hauptbuch, und Corbett wurde klar, daß, falls überhaupt jemand, er nicht im Obergeschoß hatte gewesen sein können.
    »Sir Hugh, kann ich Euch helfen?« Norreys erhob sich und wischte sich seine von Tinte fleckigen Hände ab.
    »Ja, ich würde gerne die Keller durchsuchen, Master Norreys.«
    Der Mann verzog das Gesicht. »Was hofft Ihr da unten zu finden? Den Bellman?«
    »Vielleicht«, antwortete Corbett
    »Dort unten ist nichts, nur Fässer und Vorräte, aber...« Norreys nahm eine gedrungene Talgkerze aus einer Kiste, klirrte mit seinen Schlüsseln und führte Corbett den Gang entlang. Er blieb stehen, um die Kerze zu entzünden, und schloß dann die Kellertür auf.
    »Ich gehe allein«, sagte Corbett.
    Er stieg die Stufen hinab. Der Keller war dunkel, muffig und kalt.
    »In den Wandhalterungen hängen Fackeln«, rief Norreys hinter ihm her.
    Am Fußende der Treppe entzündete Corbett eine Fackel, und Norreys warf die Tür hinter ihm zu. Corbett ging langsam in die Dunkelheit. Immer wieder entzündete er eine der Wandfackeln und schaute sich um. Zu seiner Linken war eine massive Ziegelmauer, aber zu seiner Rechten waren kleine Gewölbe oder Kammern. Einige waren leer, in den anderen lag Gerümpel, zerbrochene Tische und Bänke. Er kam um eine Ecke, und die abgestandene Luft ließ ihn husten. Corbett entzündete noch mehr Fackeln und staunte über diese weitläufige Unterwelt.
    »Diese Keller sind sicher so lang wie die gesamte Gasse«, murmelte er.
    Ab und zu blieb er stehen und ging in eine der Kammern oder kniete sich hin und schaute in eines der niedrigen Gewölbe. Er war froh, daß er die Fackeln entzündet hatte. Mit ihrer Hilfe würde er den Ausgang finden. Er war sicher eine Weile dort unten gewesen, ehe er sich wieder auf den Rückweg machte. Er folgte den Fackeln. Plötzlich sah er einen weiteren engen Gang. Er begab sich hinein, aber sein Ausgang war blockiert. Corbett erinnerte sich an die Bettler. Er wußte, daß sie hier unten gestorben waren. Er spürte die unheimliche Stille, das Böse. Er hörte ein Geräusch weiter hinten im Gang und kniete sich hin. Sorgfältig untersuchte er das Ziegelmauerwerk und den Boden. Außer einigen kleinen Pfützen fand er nichts. Corbett tauchte seine Finger vorsichtig in eine der Pfützen und zerrieb die kleinen Steinchen zwischen den Fingern. Dann hob er die Kerze hoch und schaute auf die gewölbte Decke. Er konnte jedoch nicht ausmachen, wo das Wasser durchgesickert sein sollte. Corbett schloß die Augen und lächelte. Er hatte den Mörder gefunden.
    Er ging zurück in den Gang, in dem die Fackeln immer noch brannten und merkwürdige Schatten warfen. Corbett wollte endlich wieder ins Freie. Er hatte das Gefühl, als würden die Wände sich immer mehr nähern. Sein Herz schlug schneller, und sein Mund wurde trocken. Er kam um eine Biegung und blieb stehen. Der Gang lag im Dunkeln. Jemand hatte die Fackeln gelöscht. Corbett hörte es Klicken und trat sofort einen Schritt zurück. Ein Armbrustbolzen pfiff durch die Luft und prallte auf einen Ziegel neben ihm. Corbett drehte sich um und rannte.
    Er mied den engen Gang, die Sackgasse. Einmal blieb er stehen, zog seinen Dolch und kniete nieder, um wieder zu Atem zu kommen. Er schaute zurück und sah eine Gestalt, die sich gegen das Licht abzeichnete. Er fuhr sich mit der Zungenspitze über seine trockenen Lippen. Sein Angreifer konnte vermutlich nicht viel sehen, und ein zweiter Bolzen schwirrte ohne Ziel durch die Dunkelheit. Corbett stand auf und rannte so schnell er konnte, ehe sein Gegner noch in der Lage war, den nächsten Bolzen einzulegen und die Armbrust wieder zu spannen. Der Mann sah Corbett kommen. In dem flackernden Licht bemerkte Corbett, wie der andere die Sehne spannte, aber da war er auch schon über ihm, und beide Männer wälzten sich tretend und

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