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Teufelskreise (German Edition)

Teufelskreise (German Edition)

Titel: Teufelskreise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
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waschen.Sofort.
    Während ich den Morgenmantel im Badezimmer auszog, bemerkte ich, dass die Halskette aus Mondsteinen verschwunden war. Hoffentlich hatte ich sie nicht verloren oder zerrissen. Aber darum würde ich mich später kümmern. Jetzt war das Wichtigste erst einmal, mich zu säubern.
    Das warme Wasser tat so gut, als hätte ich noch nie zuvor geduscht. Allerdings war ich nicht in der Lage, das Blut von mir abzuwaschen, denn ich konnte es einfach nicht berühren. Also stand ich in dem Wasserstrahl und überließ es ihm, das Blut aufzuweichen und von meinem Körper zu spülen. Erst als ich anschließend zu Seife und Bürste griff, fühlte ich mich wieder wie ich selbst.
    Dieses verdammte Arschloch! Ich hätte es besser wissen müssen, als einem Vampir blindlings zu vertrauen. Ich habe den Eid, den ich geleistet habe, eingehalten, Persephone Alcmedi . Ja, alles klar. Mich schauderte, als ich an seine Worte, seine Stimme und das Gefühl seines Atems auf meiner Haut dachte. Wütend drückte ich die Seife so fest in meine Haut, dass sie Abdrücke darauf hinterließ. Wie konnte er es nur wagen, mich so zu benutzen, mich für so dumm zu verkaufen? Reichte es denn nicht, dass mich Vivian hereingelegt hatte?
    Ich überlegte, was er ihr wohl mittlerweile angetan haben könnte, beschloss dann aber, lieber nichts davon wissen zu wollen.
    Wenigstens Theo ging es jetzt wieder besser.
    In ein Handtuch gewickelt ging ich auf Zehenspitzen in mein Zimmer, um Beverley nicht aufzuwecken. Ich hörte ihr leises Schnarchen aus dem Gästezimmer. Ob Dr. Lincoln wohl geblieben war? Ich hatte ihn noch nicht gesehen, vermutete aber, dass er es gewesen war, der mich aus dem Keller und durch die Garage wieder ins Haus getragen hatte.
    Niedergeschlagen betrachtete ich das Chaos in meinem Zimmer. Die Kleider, die die Wölfe getragen hatten, lagen zerrissen auf dem Boden, mein Bett war eine komplette Katastrophe.
    Ich drehte der Verwüstung den Rücken zu und ging zum Schrank, der noch immer im Flur stand, um den marineblauen, bequemen Jogginganzug mit den Streifen an Hosenbeinen und Ärmeln herauszunehmen. Unter die Jacke zog ich ein weißes Tanktop. Die Kapuze des Oberteils lag angenehm schwer auf meinem Rücken. Fertig. Ich griff nach einem zweiten Anzug für Theo und nahm ihn mit auf den Dachboden, um dort für Erik und Celia in ihren Koffern etwas zum Anziehen zu suchen. Wieder im ersten Stock legte ich alles beiseite und öffnete Johnnys Koffer. Sein Geruch traf mich mit voller Wucht. Ich presste mein Gesicht in sein Hemd und atmete den Duft von Zedernholz, Salbei und Waschmittel ein. Dann legte ich das Hemd auf den Haufen, wühlte nach Unterwäsche, fand keine, nahm aber immerhin eine Jeans mit. Besaß Johnny etwa keine Unterhosen? Bei dem Gedanken errötete ich.
    Ich durchquerte das Wohnzimmer, wo Nana noch immer schnarchte, und ging in die Küche, um eine Kanne Kaffee aufzusetzen. Auf einen Teller legte ich alle Kekse und Donuts, die ich in meinen Schränken finden konnte – nicht viele. Mit vier sich wandelnden Wærwölfen hatte ich nicht gerechnet. Das würde kein angenehmes Frühstück werden.
    Mit all den Sachen und einem Schlüsselbund beladen ging ich nach draußen und steuerte die Kellertür an. Nachdem ich meine Last unter einen Arm genommen hatte, öffnete ich sie und schlich leise nach unten. Das Licht ließ ich ausgeschaltet; die Wærwölfe sollten so lange wie möglich schlafen, aber beim Aufwachen alles Nötige vorfinden.
    Dann deponierte ich die Kleider und das Essen auf dem Boden und schloss den ersten Käfig auf. Sein Inneres konnte ich auch im Dämmerlicht gut erkennen. Celia und Erik lagen nackt auf dem Heu, Rücken an Bauch. Ich deponierte ihre Kleidung in den Käfig und eine Tüte mit Donuts und Cantuccini obenauf. Erik liebte das italienische Gebäck.
    Bevor ich Theos Käfig aufschloss, starrte ich sie eine Weile an. Sie lag zusammengerollt auf der Seite, und ihre Schulter hob und senkte sich im Rhythmus ihrer gleichmäßigen Atemzüge. Sie war am Leben, und ich dankte der Göttin dafür.
    Ich ließ den Jogginganzug und eine Tüte mit Keksen für sie da. Da sie auch Nüsse mochte, stellte ich noch eine halb volle Dose mit gesalzenen Erdnüssen dazu. Sie gehörte Nana, aber ich würde ihr eine neue kaufen.
    Als ich mich Johnnys Käfig zuwandte, hielt ich reflexartig sein Hemd vor mein Gesicht, um seinen Duft einzuatmen.
    »Ich wusste gar nicht, dass du singen kannst, Red.«
    Ich zuckte zusammen und ließ die

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