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Teufelskreise (German Edition)

Teufelskreise (German Edition)

Titel: Teufelskreise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
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wieder gefangen hatte.
    »Sprich es aus.«
    »Auch ich wurde von meiner Mutter verlassen. Nein, nein, meine Mutter wurde nicht ermordet. Sie ist gegangen. Buchstäblich gegangen. Aber manchmal wünschte ich, sie wäre gestorben. Es wäre einfacher für mich zu ertragen gewesen, wenn ich nicht gewusst hätte, dass es ihre eigene Entscheidung gewesen war, mich alleinzulassen.« Die Bitterkeit in meinem Ton erschreckte mich. Ich schwieg, bis ich mich wieder unter Kontrolle hatte. Ich hatte geglaubt, über den Verlust hinweg zu sein. Es machte mich wütend zu merken, dass es nicht so war. »Ich kann nicht anders, als sie zu hassen. Wenigstens kannst du dich immer daran erinnern, dass du deine Mom geliebt hast.«
    Amenemhab schwieg eine Weile, bevor er fragte: »Was sagt dir das?«
    »Es sagt mir, dass ich mich zu Beverleys Schmerz und ihrer Verlorenheit hingezogen fühle, weil ich dasselbe erlebt habe. Ich glaube, dass ich ihr durch diese schwere Zeit helfen kann, die jetzt folgt. Ich möchte es ihr anbieten.«
    »Und?«
    Ich wusste, dass er mich nicht vom Haken lassen würde, bevor ich es zugegeben hatte, deswegen ergab ich mich und platzte heraus: »Und ich bin nicht darüber hinweg, dass meine Mutter mich verlassen hat.« Verdammt.
    »Gut«, sagte der Schakal. »Jetzt, da wir wissen, was dein Herz belastet, erzähl mir, was auf deinem Gewissen liegt.«
    Der Fluss schimmerte sanft; die Sonne ging in meiner Meditation unter, weil ich gehen wollte, um diese Unterhaltung nicht zu Ende führen zu müssen. Mir war flau im Magen vor Schuldgefühlen und unliebsamen Erkenntnissen. Erkenntnissen, denen ich mich dennoch stellen musste. »Ich habe Vivians Geld angenommen und versprochen, für die Gerechtigkeit zu sorgen, für die andere Menschen nicht eintreten wollen.«
    Stille. Dann: »Deine Hände zittern.«
    »Ich glaube, mein Opfer ist ein Ratsmitglied. Ein Hoher Ältester oder vielleicht jemand, der unter seinem Schutz steht.«
    Amenemhab legte den Kopf zur Seite. »Opfer? Nicht eher Zielperson?«
    Wollte er mich etwa über die Weisung belehren? »Wie auch immer. Ich habe vermutlich meinem eigenen Todesurteil zugestimmt.«
    Ich erhob mich, trocknete die feuchten Handflächen an meinen Jeans und schlang die Arme um meinen Oberkörper. »Nana sagt immer: ›Ein Mal ist ein Fehler, aber zwei Mal sind eine Gewohnheit.‹ Ich habe ihre Sprichworte nie ernst genommen, aber dieses … dieses tut jetzt weh.«
    »Warum?«
    Ich starrte über die Wiese. Ich wollte ihn nicht ansehen, als ich sagte: »Ich versuche meinen Entschluss vor mir zu rechtfertigen, aber ich weiß auch, dass es falsch ist, die Weisung auf diese Art zu umgehen.«
    »Persephone.«
    Sein Ton ließ mich ihn anblicken.
    »Du denkst zu viel. Wenn es stimmt, was du mir erzählt hast, dann hat die Zielperson getötet. Dann ist sie es, die bereits gegen die Weisung verstoßen hat.«
    »Aber wenn ich als Vergeltungsmaßnahme genau den gleichen Fehler mache, dann ist das auch nicht richtig.«
    »Und wenn du gar nicht aus Rache handelst, wie das Wort ›Vergeltung‹ vermuten lässt, sondern als Arm der Gerechtigkeit?«
    Meine Augen verengten sich. »Ein Paradigmenwechsel ändert nichts an der Tatsache.«
    »Nein?«, fragte er.
    »Egal wie sehr ich mich zu rechtfertigen versuche oder wie sehr dieser Mann es verdient hat, ich habe mich zu einer Auftragsmörderin machen lassen. Auch wenn die Tat noch nicht begangen ist, brandmarkt mich schon allein die Absicht.« Ich machte eine Pause. Meine Hände fielen schlaff und leer an meiner Seite hinunter. »Ich wollte nie so sein.«
    Der Schakal setzte sich auf. »Die Blume sprießt aus dem Boden, wenn die Sonne und der Regen ihren Samen zum Wachsen bringen. In der richtigen Umgebung wird der Stiel stark und bringt eine Knospe hervor, die erblüht, wenn die Zeit gekommen ist. Eine Rose ist eine Rose, Persephone, und eine Lilie ist eine Lilie. Sie suchen sich ihre Farbe nicht aus oder welche Form ihre Blüten haben; sie sind das, was ihre Wurzeln aus ihnen gemacht haben. Und sie können nie etwas anderes sein.«
    Ein Schauer lief mir über den Rücken.
    Der Schakal drehte sich um und lief davon.

5
    Als ich nach Hause kam, stand Nanas alter Buick nicht im Wendebereich, sondern vor dem Garagentor und hinderte mich daran, mein Auto in der Garage zu parken. Wahrscheinlich hatte sie Zigaretten geholt und dann den Wagen, ohne groß nachzudenken, einfach abgestellt. Hätte ich ihr eine Fernbedienung gegeben, hätte sie ihn vermutlich in

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