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Teufelskreise (German Edition)

Teufelskreise (German Edition)

Titel: Teufelskreise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
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Ich meine Steaks.«
    »Versuchen kann man es ja mal, oder?«
    »Na klar.« Ich musste zugeben, dass mir sein Interesse schmeichelte – und seine Stimme klang am Telefon sexier als in natura. Trotzdem lautete mein Grundsatz: Flirte nicht mit Wærwölfen aus deinem Zwinger. So wie sich andere Menschen verbaten, mit Arbeitskollegen auszugehen. Die Regel hatte ich mir übrigens erst zugelegt, nachdem Johnny angefangen hatte, mit mir zu flirten. Aber ich konnte nicht mit ihm ausgehen. Außerdem hatte er diese Tattoos, die ich irgendwie … bedrohlich fand.
    »Also … «, sagte er gedehnt, »behalte ich diesen Aktenkoffer oder was auch immer bis zum Mondaufgang, oder soll ich zu dir und deiner Großmutter rauskommen?«
    Mit verstellter, kindlicher Stimme sagte ich: »Was hast du nur für große Ideen?«
    »Ich habe etwas, das noch viel größer ist als meine Ideen, meine Kleine«, knurrte er leise zurück.
    Meine Wangen wurden so rot, dass sie zu dem neuen Spitznamen passten, den Johnny mir gegeben hatte. Er war einzigartig. Die anderen Wære waren in ihrer menschlichen Gestalt einfach nur Menschen, aber Johnny besaß auch dann noch eine unheimliche Präsenz!
    Ich hatte immer gedacht, dass er mir einfach nur Angst einjagte, aber jetzt, als ich mit ihm am Telefon sprach – und zwar länger als je zuvor – , kamen mir Zweifel. Er war lustig. Er war geistreich. Oder fand ich das nur, weil ich etwas von ihm wollte? War ich wirklich so oberflächlich?
    Nein, es lag sicher auch daran, dass ich heute zum ersten Mal mit ihm telefonierte, dass ich ihn nur hörte und nicht sah.
    Ich begriff, dass der Grund für meine Angst sein Erscheinungsbild gewesen war, und fühlte mich schlecht. Ich beurteilte Personen nicht nach ihrem Äußeren. Normalerweise jedenfalls nicht. Zwar hatte ich Johnny nicht für einen schlechten Menschen gehalten, ihn aber aufgrund seines Aussehens als potentiellen Freund schnell aussortiert.
    »Bring alles zu mir nach Hause. Ich werde dort sein.« Ich musste meine Theorie einem Praxistest unterziehen und sehen, ob er mich von Angesicht zu Angesicht noch immer einschüchterte.
    Er zögerte. »Ich will mich ja nicht beschweren, Red, ich hol das Stöckchen schon für dich, aber warum tust du es nicht selbst, wenn du sowieso zu Hause bist?«
    »Das erklär ich dir, wenn du da bist. Okay?«
    »Okay«, sagte er gut gelaunt. »Es wird sicher fünf oder halb sechs werden, bis ich bei dem Stadtverkehr bei dir bin. Ich bringe etwas zu essen mit. Bis dann.« Er legte auf, bevor ich noch protestieren konnte.

6
    Nachdem ich noch ein paar Münzen in meiner Tasche gefunden hatte, konsultierte ich erneut die Nummern in meinem Planer und rief einen weiteren Wær an. »Guten Tag«, sagte eine warme Altstimme in formellem Geschäftston. »Sie sind verbunden mit ›Revelations‹. Mein Name ist Theodora, wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Theo, hier ist Persephone.«
    Stille. »Ich weiß schon von Lorrie«, sagte sie dann.
    »Ich habe es auch gehört.« Ich wollte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Ein solches Verhalten wäre gefühllos gewesen. »Hat Celia dich angerufen?«
    »Ich glaube, sie hat jeden Wær im County angerufen.«
    »Gibt es einen Grund, warum man annehmen muss, dass noch mehr Wære Opfer werden können?« Laut Vivian war das nicht der Fall, aber mich interessierte, was die Wære selbst dachten.
    »Es sieht aus, als wäre es ein Hassverbrechen gewesen, also, ja, vielleicht. Andererseits … «
    »Andererseits was?«
    »Ich kenne viele Leute, Seph. Wære kümmern sich um die Ihren, und trotzdem enden alle Nachforschungen schon jetzt in einer Sackgasse. Ich glaube, sie werden nicht viel mehr tun können, und das macht mich wütend. Lorrie war … meine Freundin.« Sie klang, als würde sie gleich weinen, was einiges hieß, denn Theo war eine starke Frau. »Danke, dass du angerufen hast, Seph.«
    Sie wollte schon auflegen und sich vermutlich die Augen trocknen, aber mein Anruf hatte einen Grund, den sie noch nicht kannte. »Theo, ich wollte dich sprechen, um dich zu engagieren.« Sie war Geschäftsführerin einer Firma, die Hintergrundchecks von Personen durchführte.
    »Oh? Was kann ich für dich tun?« Sie schlug einen deutlich entspannteren Ton an.
    »Ich möchte, dass du einen gewissen Goliath Kline für mich überprüfst. Alles, was du finden kannst. Adresse, Lebenslauf, Clubmitgliedschaften, egal.«
    Ich hörte sie im Hintergrund auf einer Tastatur tippen. »Schreibt er sich mit K oder C?«
    »Ich bin

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