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Teufelskreise (German Edition)

Teufelskreise (German Edition)

Titel: Teufelskreise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
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kalt wie meine Gedanken. Aber die Kälte, die ich spürte, ging tiefer. Sie drang bis in mein Mark und mein Inneres vor, das mir plötzlich so tief erschien, als befände es sich in einer anderen Welt, als ginge es über die Grenzen der Physik hinaus.
    »Menessos.« Ich rief seinen Namen nicht. Das war nicht nötig. Er hatte mich bereits durch das geöffnete Fenster seines Autos beobachtet. Die Tür schwang auf, er stieg geschmeidig aus und kam zum Haus geschlendert. Ganz offensichtlich gefiel es ihm gar nicht, dass ich ihn auf so eine Art zu mir bestellte, aber wir wussten beide, warum ich ihm nicht entgegenging. Eben noch hatte ich die Sicherheit meines Hauses verlassen, um Beverley zu retten, weil ich gedacht hatte, die Vampire hätten sie in ihrer Gewalt. Jetzt aber wusste ich, dass ich etwas besaß, das sie von mir wollten. Natürlich folgte Goliath Menessos – mit ausdruckslosem Blick, den ich aber trotzdem lesen konnte. Ich hatte das sichere Gefühl, dass sie gerade erst über mich gesprochen hatten.
    Ich verlagerte mein Gewicht von einem Bein auf das andere. Ich hatte keine Zeit für Plänkeleien, also sah ich Menessos in die Augen und fragte: »Würden Sie und Goliath an dem Ritual teilnehmen und mit uns anderen den magischen Kreis bilden?«
    Eine winzige Veränderung der Neigung seines Kopfes verriet seine Überraschung. In seinen perfekten Gesichtszügen spiegelte sich Verwunderung. Ein ihm fremdes Gefühl. »Sie machen keinen Scherz?«
    »Ich möchte nicht, dass Theo stirbt.«
    »Aber Sie laden mich und Goliath in Ihr Heim ein?«
    »Deswegen bin ich herausgekommen, ja.«
    Erstaunt schwieg er.
    »Laut der Ritualabfolge müssen Sie, Goliath, Theo um Vergebung bitten.«
    Er grinste. »Das heißt also, Sie brauchen mich? Und ich dachte, Sie wollten mich töten.«
    »Theo braucht Sie.« Ich wollte ihm nicht den geringsten Grund für Genugtuung geben. »Wenn ich es nicht von Anfang an verbockt hätte – und wenn Sie nicht so ein arroganter und kaltblütiger Mistkerl wären – , dann wären wir jetzt nicht hier. Wie wäre es also, wenn wir für eine Weile das Kriegsbeil begraben und anschließend alle zufrieden und glücklich wieder unserer Wege gehen?«
    »Ich bezweifle, dass Sie wissen, was mich glücklich macht.«
    »Der Pflock, Vivian und das Buch befinden sich allesamt in meinem Haus. Ich bin mir sicher, dass ich herausfinden kann, was Sie un glücklich macht. Und wenn Sie klug sind, dann sollte Sie schon allein der Umstand glücklich machen, dass ich auf diesen Versuch verzichte.«
    »Nun gut. Aber was springt für uns dabei heraus? Unsere Hilfe gibt es nicht gratis.«
    »Ich sagte bereits, dass Vivian, der Pflock und das Buch Ihnen gehören, wenn das Ritual vorbei ist. Wenn ich Sie allerdings jetzt hereinbitte, dann wissen Sie genauso gut wie ich, dass ich nicht in der Lage sein werde, Sie daran zu hindern, sich einfach zu nehmen, was Sie wollen. Außerdem können Sie sicher sein, dass ich keine Absicht habe, Sie zu hintergehen.«
    »Sie bieten mir nichts Neues an?«
    »Ich hebe die Schutzbanne auf. Das ist der Preis, den ich bereit bin zu zahlen, um Theo zu retten.« Ich wandte mich an Menessos. Es würde seine Entscheidung sein. »Ich bewahre die Dinge, die Sie am meisten fürchten, in meinem Haus auf. Zudem weiß ich, dass Sie mich nur einschüchtern wollten, als Sie meine Schutzbanne lächerlich nannten –«
    »Ich glaube, ich nannte sie ›armselig‹«, korrigierte Menessos mich.
    »Nun gut. Dann eben armselig. Trotzdem ist das, was Sie unbedingt wieder in Ihren Besitz bringen wollen, in diesem Moment nicht für Sie erreichbar, Punkt. Es sei denn, ich würde Ihnen alles nach draußen bringen oder Sie hereinbitten.«
    »Da drinnen befindet sich aber auch irgendwo der Pflock. Und der Gedanke, dass jederzeit jemand aus einem Versteck hervorspringen und uns pfählen könnte, fördert nicht gerade meine Kooperationsbereitschaft.«
    Wenn ich ihn hereinbäte, wäre immerhin die Angst hinfällig, dass seine Betrachterkumpel sich den Pflock irgendwie beschaffen würden. »Dann wird der Pflock den Schutz der Banne eben verlassen. Ich werde ihn ins Kornfeld bringen.«
    Menessos überlegte.
    Bevor er noch etwas sagen konnte, fügte ich hinzu: »Aber im Gegenzug will ich von Ihnen eine Garantie. Sie müssen mir versprechen, dass niemandem in meinem Haus etwas zustößt.« Ich hielt inne. »Das schließt auch Vivian mit ein – wenigstens solange sie sich auf meinem Grundstück aufhält. Anschließend können

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