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Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge

Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge

Titel: Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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Apparaturen daran dienten. Die Funktion eines Spiegels kannte sie hingegen sehr wohl. Als sie sich erst einmal angezogen hatte, betrachtete sie sich ausgiebig darin. Die Kleidung fühlte sich überraschend weich an. Sie schmiegte sich regelrecht an ihren Körper und betonte ihre Figur auf fast schon unanständige Weise. Wenn ihr Seelenaufseher sie so sehen würde – er würde sie bis in alle Ewigkeit des Himmels verweisen.
    Marafella musste lachen, als sie an den griesgrämigen Rufus, wie er da hinter seinem gewaltigen Wolkenschreibtisch saß, dachte. Sie drehte sich ein weiteres Mal vor dem Spiegel und verrenkte sich den Kopf um zu sehen, wie ihr Po in der engen Hose zur Geltung kam. Es war verrückt, aber sie gefiel sich selbst sehr gut. Diebisch grinsend verließ sie das Badezimmer.

    »Sterblich zu sein, tut dir anscheinend sehr gut«, sagte Ben, als Marafella wieder zu ihm und Lady Elaine stieß.
    Mit einem Nicken stimmte sie seinen Worten zu. Tatsächlich waren es fantastische Empfindungen, von denen sie auf einmal überflutet wurde. Sie hatte gar nicht mehr das Gefühl, ein Engel zu sein, sondern irgendetwas anderes. Etwas Besseres, Kräftigeres, weitaus Leibhaftigeres als sie es jemals zuvor gewesen war.
    »Das ist das Leben, Kindchen«, unterbrach Lady Elaine ihre wirren Gedanken. »Du solltest dir das nicht zu Kopf steigen lassen.«
    Marafella zog die Stirn kraus. »Und wenn doch? Was könnte denn schon mit mir passieren?«
    Die Alte schwieg. Sie wandte den Blick ab und begann damit, die übrigen Kleidungsstücke erst auf ihre Arme und dann zurück in den Schrank zu hieven.
    Ratlos sah Marafella zu Ben. Aber der zuckte nur mit den Schultern. Wie gerne hätte sie ihm geglaubt, dass er ebenfalls nicht wusste, was Lady Elaine mit ihrer Warnung meinte. Seine dunklen Augen erzählten jedoch etwas anderes.

9.
    Nach einer Weile führte Lady Elaine Marafella und Ben in einen kleinen Raum, dessen Wände über und über mit bunten Decken und Tüchern verhangen waren. Ein Fenster gab es nicht, ebenso wenig eine vernünftige Lichtquelle. Einzig ein dreiarmiger Kerzenleuchter stand in der Mitte auf einem Tisch, der nicht größer war als ein Hocker. Die Flammen züngelten nur noch schwach an den hinunter gebrannten Wachsstümpfen.
    Marafella stolperte hinter Ben her. Ihre Sinne hätten schärfer sein müssen. Für gewöhnlich konnte sie die Dunkelheit mühelos durchdringen. Aber diese Fähigkeit schien ihr verloren gegangen zu sein.
    »Stopp. Seid ruhig«, flüsterte Lady Elaine beschwörend, und die beiden kamen augenblicklich an ihrer Seite zum Stehen.
    »Hier ist sie. Mein Liebling.« Die Alte beugte sich hinab und zauberte unter dem kleinen Tisch eine Glaskugel hervor. Marafella hatte so etwas schon einmal gesehen, bei einer Frau, deren Seele sie vor vielen Jahren in den Himmel begleitet hatte. Was mit diesem Ding anzustellen war, wusste sie jedoch nicht. Als Lady Elaine begann, über die Kugel zu reiben und Sekunden später ein Bild in dem Glas tanzte, blieb ihr der Mund vor Staunen offen stehen.
    »Das gibt`s doch nicht«, hauchte sie.
    »Das ist Magie«, sagte die Alte. »Damit finden wir eure Seele.« Jetzt hielt sie die Kugel mit beiden Händen vor ihr Gesicht und starrte wie hypnotisiert hinein.
    Marafella erkannte diverse Lichtpunkte, die sich scheinbar zu Gestalten zusammensetzten. Genaueres hätte sie daraus nicht schließen können. Ben erklärte ihr, dass es nur wenige Menschen gab, denen die Gabe zuteil wurde, etwas zu sehen, was auch immer er damit ausdrücken wollte. Zumindest war er von den Fähigkeiten Lady Elaines überzeugt, und tatsächlich äußerte die sich umgehend mit einem »Aha«, woraus sich ein Ergebnis schließen ließ. Marafella legte den Kopf schief und wartete neugierig auf die folgenden Worte.
    »Sie amüsiert sich«, sagte Lady Elaine. Sie legte die Glaskugel zurück an ihren Platz unter dem Tisch und tat, als wäre damit alles geklärt.
    »Nicht so schnell.« Ben fasste sie am rechten Arm. Offenbar war er dabei nicht gerade vorsichtig, denn die Alte krächzte widerwillig und versuchte sich von ihm loszureißen.
    »Das reicht mir nicht«, sagte er. »Ich brauche genauere Informationen. Und wenn du mir die nicht freiwillig gibst, dann werde ich dich eben zwingen.«
    »Schon gut.« Endlich konnte Lady Elaine ihren Arm wieder befreien. Sie rieb sich über die Stelle, an der Ben sie festgehalten hatte.
    »Sie ist ein Er.«
    Marafella hob verwirrt eine Augenbraue. »Was soll das denn

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