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Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge

Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge

Titel: Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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schon wieder bedeuten?«
    Lady Elaine knirschte mit den Zähnen. Offenbar legte sie es geradezu darauf an, dass ihr jedes einzelne Wort aus der Nase gezogen wurde. »Die Seele ist im Körper eines Mannes«, gab sie schließlich preis, »und sie tut das, was Männer nun einmal gerne tun. Sie amüsiert sich.«
    »Wo?«, wollte Ben wissen.
    »Weiß ich nicht.«
    »Du weißt genau wo!«
    Die Alte stemmte die Hände in die Hüften. Sie tat, als müsse sie erst überlegen. »Na schön«, sagte sie gedehnt. »Der Mann heißt Vincent. Er ist eigentlich Student, aber die Seele hat sich in seinem Körper eingenistet und die Oberhand gewonnen. Ihr werdet ihn in einer Disco finden. Aber wenn du mich fragst, solltet ihr da nicht hingehen.«
    Ben bedachte sie mit einem kritischen Blick.
    »Ich weiß schon, du fragst mich natürlich nicht.«
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Aber sag mir, warum wir nicht dorthin gehen sollten.«
    »Nun ja. Es könnten unvorhersehbare Dinge eintreten. Mehr kann ich dazu nicht sagen.« Damit wandte sie sich ab und verließ den Raum.
    Marafella starrte ihr hinterher. Ihr kam das alles sehr eigenartig vor. »Was sollen wir tun?«, fragte sie Ben. »Und was ist überhaupt eine Disco?«
    »Es wird dir nicht gefallen«, seufzte Ben. »Oder erinnerst du dich nicht mehr an das Gebäude, durch das wir aus der Hölle auf die Erde gekommen sind?«
    »Doch, natürlich.« Marafella nickte.
    »In einer Disco wird ebenso laute Musik gespielt. Wenn nicht sogar noch lauter. Ich bin mir nicht sicher, ob du das ertragen kannst.«
    Sein Gesichtsausdruck machte sie traurig, und plötzlich fühlte sie einen Schmerz in der in der Brust, den sie nicht zuordnen konnte. Womöglich eine Auswirkung ihrer Sterblichkeit. Sie ignorierte das alles, schnappte nach Luft und stellte sich Ben entgegen: »Ich kann alles ertragen. Ich bin ein Engel. Schon vergessen? Also lass uns gehen.«
    »Gut«, sagte Ben, klang aber wenig überzeugt. Dann folgte er ihr hinaus.
    Ohne einen Abschiedsgruß an Lady Elaine stürmte sie aus dem Haus. Aus dem Augenwinkel erkannte sie, dass Ben der Alten kurz zunickte, ehe er die Tür hinter sich ins Schloss fallen ließ.
    Marafella stand mitten auf einer verlassenen Straße. Sie musste meilenweit von dem Ort mit den bunten Lichtern entfernt sein. Denn hier sah sie nichts weiter als eine Straßenzeile von Häusern, deren Fenster in erschreckender Stille auf sie hinab zu sehen schienen. Der Gedanke daran brachte sie zum Frösteln.
    »Wir nehmen den Ferrari«, hörte sie Ben hinter sich.
    »Den Ferrari?« Sie hatte nie von dergleichen gehört, aber als sie sich umdrehte, stand da ein windschnittiges rotes Auto. Menschen benutzten so etwas als Gefährt, das wusste sie. Allerdings fragte sie sich, woher dieses Exemplar auf einmal gekommen war.
    »Zerbrich dir nicht den Kopf«, beantwortete Ben ihre unausgesprochene Frage. »Steig ein.«
    Unsicher ging Marafella auf die Beifahrerseite. Sie öffnete die Tür, zögerte aber. »Und du bist dir sicher, dass du damit umgehen kannst?«
    »Meine leichteste Übung.«
    Er ließ den Motor aufheulen und Marafella machte vor Schreck einen Satz zurück.
    »Hey, das ist wirklich kein Problem für mich. In meinem früheren Leben war ich Rennfahrer.«
    »Rennfahrer«, wiederholte sie. Immer noch zögernd näherte sie sich dem roten Geschoss wieder und nahm endlich auf dem Sitz neben Ben Platz. Die Tür schloss sich von selbst und auch der Gurt fuhr über ihren Oberkörper und schnappte ohne ihr Zutun ein. Ben brauste in einem Affenzahn los. Der plötzliche Druck presste Marafella in den Sitz. Die Luft schien ihr mit einem Mal unheimlich dünn zu werden und bewegen konnte sie sich in ihrer Schockstarre erst recht nicht. Also fiel ihr nichts Besseres ein als zu beten, dass diese Fahrt möglichst schnell ein Ende finden würde.

    Ben hielt vor einem Gebäude, von dessen Dach Lichtblitze in den dunklen Himmel schossen. Ein seltsames Phänomen, wie Marafella fand. Ben erklärte ihr, dass es sich bei dem Gebäude um die Disco handelte, in der so unheimlich laute Musik gespielt wurde. Hier bevorzugte man Techno. Marafellla hatte nicht die geringste Vorstellung, was das bedeuten sollte, trotzdem nickte sie brav. Sie tat, als würde sie das alles verstehen – und was spielte es schon für eine Rolle? Sie musste nur hinein gehen und die Seele einfangen. Innerhalb der nächsten Minuten wäre die Sache erledigt und sie wieder auf dem Weg in den Himmel.
    Vor der Tür standen zwei

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