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Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge

Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge

Titel: Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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die verlorene Seele in Sicherheit bringen und die goldene Uhr finden, die Luzifer als Gegenleistung verlangt hatte. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, das war schon immer sein Motto gewesen.
    Sein zuckersüßer Engel verschwendete daran anscheinend keinen Gedanken mehr. Die Sterblichkeit musste ihren Kopf ordentlich durcheinander gebracht haben. Nun stellte sich die Frage, ob er etwas dagegen unternehmen oder es lieber als glückliche Fügung des Schicksals hinnehmen sollte. Er kratzte sich nachdenklich am Kinn und kam schon nach einem kurzen Moment zu dem Ergebnis, dass ihm die Entscheidung gar nicht schwer fallen musste. Schließlich war er die rechte Hand Luzifers und keine Seele der Welt würde von ihm erwarten, gutmütig zu sein.
    »Komm mit mir.« Er legte einen Arm um Marafellas Schultern. »Ich zeige dir etwas, das noch viel besser ist als ein Kuss.« Grinsend schob er sie zwischen der Menschenmenge auf den Ausgang zu. Auf dem Weg streifte er den jungen Mann, in dem sich die verlorene Seele versteckt hielt. Die Berührung versetzte Beelzebub einen unangenehmen Stich in den Brustkorb. Augenblicklich machte sich die Sanduhr, die er an dem Gürtel seiner Hose befestigt hatte, bemerkbar. Sie flehte nach dem Einzigen, das ihre Leere ausfüllen konnte, doch Beelzebub ignorierte sie.
    »Schnell. Da lang«, trieb er Marafella an. Er musste die Sanduhr außer Reichweite der Seele bringen.

    Marafella fühlte sich schwerelos. Vermutlich hatte sie auch tatsächlich den Boden unter ihren Füßen verloren und war aus der Disco heraus geschwebt. Sie wusste es nicht. Aus einem unerfindlichen Grund war ihr die Kontrolle über ihr Tun abhanden gekommen. Sie sehnte sich nur noch danach, an Bens Lippen zu hängen.
    Endlich traten sie hinaus ins Freie. Ben setzte sie in den Ferrari und brauste mit ihr fort in die Nacht. Wie in einem Traum zog alles an ihr vorbei. Die Häuser, die Menschen und die Lichter der Laternen und Ampeln. Letztendlich erreichten sie ein großes Haus mit vielen Fenstern. Ben parkte direkt vor dem Eingang. Ein vornehm angezogener Herr empfing ihn und nahm seinen Autoschlüssel entgegen. Marafella wunderte sich nur kurz darüber, schon war sie mit Ben in dem Haus und hörte dabei zu, wie er ein Zimmer für die Nacht bestellte.
    Ein Fahrstuhl sollte sie mehrere Stockwerke nach oben bringen. Danach, in ihrem Zimmer, wären sie endlich allein und ungestört und könnten sich die ganze Nacht mit Küssen vertreiben, versprach Ben. Marafella konnte es jedoch nicht abwarten. Sobald sich die Türen des Fahrstuhls geschlossen und der sich in Bewegung gesetzt hatte, schlang sie die Arme um Bens Hals und presste ihre Lippen auf seinen Mund. Stürmisch erwiderte er ihren Kuss. Seine Hände legten sich um ihre Taille und er zog sie näher an sich heran. Offenbar konnte auch er sich nicht länger zurück halten.
    Mit einem »Pling!« öffneten sich die Fahrstuhltüren.
    »Jetzt sieh dir das an, Edward!«, schimpfte eine Frau, die auf dem Flur wartete. »Ich habe dir doch gesagt, dieses Hotel ist unter unserem Stand. Das nächste Mal checken wir wieder im Hilton ein, hast du verstanden?«
    »Ja, Veronica«, gab der Mann neben ihr gelangweilt zur Antwort. Marafella konnte sehen, wie er die Augen verdrehte. Sie löste sich von Ben und verließ mit ihm den Fahrstuhl, jedoch nicht ohne sich eine weitere gehässige Bemerkung von der Dame namens Veronica einzufangen.
    Ben lachte. »Beachte sie gar nicht weiter. Luzifer wird sie nächste Woche holen.«
    Marafella sah ihn entsetzt an. »Doch nicht wegen uns …?«, fragte sie unsicher.
    »Nein. Fettleber.« Er winkte ab.
    Bezeichnender Weise blieben sie ausgerechnet vor dem Zimmer mit der Nummer 666 stehen. Unter normalen Umständen wäre Marafella darüber erschrocken gewesen, doch augenblicklich machte sie sich darüber lustig. Ben zückte eine Checkkarte, mithilfe derer er die Tür öffnete.
    »Nach Ihnen, Mylady.« Er verbeugte sich wie ein Diener, und sie folgte seiner Einladung in dieses wunderschön zurecht gemachte Zimmer. So etwas gab es im Himmel nicht: Möbel aus Kastanienholz, weinroten Teppichboden und eine mit großen Blumenmustern verzierte beigefarbene Tapete. Das Ambiente gefiel Marafella ausgesprochen gut. Es sah einfach so anders aus, als die ewigen weiß-blauen Wolkenschichten, die sie vom Himmel her gewohnt war.
    »Ich wusste, dass du es mögen würdest.« Ben schob seine Hände von hinten um ihre Mitte. Er presste sich sanft gegen ihren Rücken, küsste

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