Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge
gerade gesagt?
»Ich meine es ernst, du sollst das lassen!«
Für einen Moment legte sie die Stirn in Falten und fragte sich, ob er da ein Spielchen mit ihr trieb. Schließlich hatte er bislang niemals dagegen protestiert, wenn sie sich vor ihm auszog. Daher ignorierte sie seine Worte einfach, rollte das Hemd weiter hinauf und zog es sich über den Kopf. Sie warf es beiseite und stand schließlich nackt vor ihm.
»Du willst doch nicht etwa behaupten, dass ich dir nicht mehr gefalle.« Sie machte einen Schritt auf den Einstieg des Whirlpools zu. Sofort setzte sich Beelzebub auf. Das Wasser geriet durch seine hektischen Bewegungen in Wallung und schwappte über den Rand.
»Lass es sein!« Er schrie beinahe. Wie wild ruderte er mit den Armen. Laurena starrte ihn entsetzt an. Was sollte sie denn davon nun wieder halten?
»Entspann dich mal«, sagte sie. Etwas Besseres wollte ihr nicht einfallen. Sie machte sich nichts aus seinen Bemühungen, sie fernzuhalten. Demonstrativ setzte sie einen Fuß über den Rand der Wanne. Viel flinker, als er sie hätte aufhalten können, war sie bereits im Wasser und schob sich auf ihn zu. Das Grinsen verging ihr allerdings, als er mit einem Satz aus der Wanne sprang, sich das nächstbeste Handtuch schnappte und es um seine Hüften wickelte. Er floh regelrecht vor ihr.
Laurena richtete sich im Whirlpool zu ihrer vollen Größe auf. Das Wasser perlte über ihre großen Brüste. Ein verführerischer Anblick, da war sie sich sicher, für jeden Mann, abgesehen von Beelzebub in diesem Moment.
Sie stemmte die Fäuste in die Hüften und starrte ihn wütend an.
»Was ist denn auf einmal los mit dir, verdammt noch mal?!« Ihr Ton war schärfer als beabsichtigt. Zudem fluchte sie für gewöhnlich nicht. Dies war eine absolute Ausnahme.
»Ist das denn so schwer zu begreifen?«, fragte Beelzebub in ebenso angriffslustiger Weise zurück. »Ich habe keine Lust auf dich. Ich möchte mich einfach nur entspannen. Genau das hast du mir doch angeboten, oder etwa nicht?«
»Keine Lust auf mich?« Ihr war, als würde ihr das Herz stehen bleiben. Nie zuvor hatte es ein Mann gewagt, ihr eine solche Frechheit an den Kopf zu werfen. Sie fühlte, wie ihr Brustkorb sich verengte und das Atmen schwerer wurde.
»So was …« Mehr konnte sie nicht darauf sagen. Sie ließ sich zurück in das Wasser gleiten und blieb dort wie benommen hocken. Die stetig sprudelnden Blasen und die Geräusche, die sie verursachten, gingen ihr in diesem Moment ungeheuer auf die Nerven.
Beelzebub lehnte sich über den Wannenrand und streckte ihr eine Hand entgegen. »Sei nicht traurig, kleine Fee. Es liegt nicht an dir.«
Gerade wollte sie seine Hand ergreifen, da trafen sich ihre Blicke und sie erkannte etwas in seinen Augen, das sie zutiefst erschrak.
»Nein«, sie stöhnte, »das kann nicht sein.« Ihr schwindelte.
»Was meinst du?«
»Du hast dich doch tatsächlich in dieses Engelflittchen verliebt.« Sie konnte es nicht fassen. Ein Engel und ein Teufel. Ein Liebespaar. Na, wenn das nicht für Ärger sorgen würde.
14.
Beelzebub hatte Laurena ohne ein Wort sitzen lassen. Er war aus dem Wellnessbereich geflüchtet, mit dem Handtuch um die Hüfte gewickelt und immer noch nass von seinem Bad im Whirlpool. Hinter ihm zog sich eine Spur von Wassertropfen über den flauschigen Teppichboden des Flures. Es war ihm gleichgültig, und auch Laurena schien es wenig zu kümmern. Sie folgte ihm nicht. Das war auch besser für sie, grummelte er in sich hinein. Er ging in die Wellnessbar im Erdgeschoss, wo normalerweise ausschließlich gesundheitsförderliche Cocktails serviert wurden und jeder Gast sich so ruhig wie irgend möglich zu verhalten hatte.
Hier gab es keine gewöhnlichen Tische und Stühle, sondern Relaxliegen mit einem kleinen Beistelltisch, auf dem gerade einmal genug Platz für ein Getränk blieb. In der Mitte des rund angelegten Raumes stand ein Brunnen, aus dem eine Feenfigur in die Höhe ragte. Aus ihrem Mund sprudelte stetig Wasser hervor, lief an ihrem Körper hinab und in das Becken.
Beelzebub verhielt sich alles andere als leise und setzte sich damit über die Vorschriften der Bar hinweg. Er stampfte schnaufend in den Raum hinein und steuerte die Theke an. Hinter dem Tresen stand eine Frau, die er bereits seit vielen Jahren kannte und die ihn mit einem freudigen Lächeln empfing. Falls sie sich an seinem Auftritt störte, ließ sie sich dies zumindest nicht anmerken.
»Beelzi, du böser Bub«, begrüßte sie
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