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Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge

Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge

Titel: Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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Blick gefiel ihm nicht.
    »Du hast eine hübsche Begleiterin gefunden, wie ich gesehen habe«, fuhr sie fort.
    Beelzebub stürzte den restlichen Whiskey hinunter und hoffte, dadurch etwas lockerer zu werden. Aber der Alkohol bewirkte rein gar nichts. Er räusperte sich einmal, bevor er endlich antwortete: »Ja, das ist sie. Aber sie ist nur eine Geschäftspartnerin. Wir haben hier auf der Erde eine Aufgabe zu erledigen, für die uns nicht mehr viel Zeit bleibt.«
    Marjorie hob eine Augenbraue. »Und da kommst du ausgerechnet in mein Spa, um dir diese wenige Zeit zu vertreiben?«
    »Nein, natürlich nicht.« Er schüttelte energisch den Kopf.
    »Ah«, entgegnete sie wenig verständnisvoll. Sie verlagerte ihr Gewicht auf das rechte Bein und streckte ihren Po dabei übertrieben weit zur Seite weg. Anscheinend wollte sie lässig wirken, was ihr gründlich misslang. Beelzebub konnte nicht anders, er musste sie ungeniert angrinsen.
    »Eigentlich sind wir nur hierher gekommen, weil wir Kleidung benötigen. Ich wusste nicht, an wen ich mich sonst hätte wenden können, und du weißt, dass ich dich für deine Hilfe gut bezahlen werde.«
    »In der Tat.« Sie nickte. »Aber was ist denn mit eurer vorherigen Kleidung passiert? Ihr rennt doch sicher nicht schon die ganze Zeit über halbnackt durch die Gegend.«
    »Wir mussten unverhofft flüchten.«
    »Nachdem ihr euch ausgezogen und was genau getan habt?«
    »Das geht dich gar nichts an!«
    »Schon klar.« Sie zwinkerte ihm zu. Dann machte sie eine Vierteldrehung und schritt hinter der Theke hervor auf seine Seite. »Komm schon. Natürlich gebe ich dir, was du brauchst. Allerdings wird dich das teuer zustehen kommen. Ich verliere nur sehr ungern einen so guten Kunden wie dich. Das wirst du doch verstehen.«

    Als Marafella erwachte, fand sie sich auf dem Rücken liegend wieder, eingewickelt in eine kuschelige weiße Decke. Sie blinzelte mehrfach, ehe sie ihre Umgebung erkannte und feststellte, dass sie sich noch immer in diesem kleinen Raum mit den grünen Wänden aufhielt. Ein Rauschen wie von einem Wasserfall umströmte sie. Vogelzwitschern und ein weicher Singsang mischten sich darunter. Der gut aussehende Mann war verschwunden. Ingesamt wirkte die Situation ein wenig beunruhigend, auch wenn es vermutlich genau das gegenteilige Gefühl erzeugen sollte. Marafella störte sich daran, dass sie verlassen in einem Raum lag, an einem Ort, den sie nicht kannte. Noch dazu hatte sie keine Ahnung, ob es Tag oder Nacht war, geschweige denn, wie lange sie geschlafen hatte.
    Mit einem Ruck setzte sie sich auf. Sie starrte hinüber zu der Tür und wünschte sich, Ben würde in diesem Augenblick herein kommen, sie in die Arme nehmen und in ihr Ohr flüstern, dass alles in Ordnung war. Aber das passierte natürlich nur in ihrer Fantasie. In der Wirklichkeit stellte sie sich auf die Füße, wickelte die Decke etwas fester um ihren ansonsten nackten Körper und schlich sich schließlich aus dem Raum hinaus.
    Sie gelangte in den rosa-roten Flur, an den sie sich noch gut erinnern konnte. Über ihr glänzten und blitzten die gewaltigen Kronleuchter. Marafella hatte das Gefühl, sie müsse sich unter ihnen hindurch drücken. Schnell ging sie los und verfiel in einen immer rasanter werdenden Schritt, bis sie eine Art Empfangshalle erreichte. Sie sah sich um.
    Hier gab es große Grünpflanzen, die an den Wänden standen und echte Vögel, in allen Farben, die frei in dem Raum umher flatterten.
    Marafella keuchte ein wenig, als sie zum Stehen kam. Auf der gegenüberliegenden Seite befanden sich neben einem riesigen blauen Sofa mehrere Stehtische. An einem davon lehnte eine leicht bekleidete Frau. Sie schien in irgendetwas sehr vertieft zu sein, denn erst als Marafella direkt vor sie getreten war, hob sie den Kopf und betrachtete den Störenfried mit gelangweilter Miene.
    »Was wollen Sie?«, fragte die Frau unfreundlich. »Ich habe gerade Pause, also halten Sie mich nicht so lange auf.«
    Marafella starrte sie an. Nicht etwa, weil sie nicht wusste, was sie sagen sollte. Vielmehr war sie erstaunt, was sie bei der Frau zu sehen bekam. Sie trug ein tief ausgeschnittenes cremefarbenes Oberteil. Über ihre Haut zogen sich schwarze, verschlungenen Muster, von ihren Brüsten bis zu ihren Schultern hinauf und an ihren Armen wieder hinunter. Es war ungewöhnlich, jedoch keineswegs hässlich. Es verlieh der Frau einen exotischen Touch, der Marafella in gewisser Weise faszinierte. Gerne hätte sie die Haut der

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