Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge

Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge

Titel: Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
Vom Netzwerk:
ihn. Er wusste, dass sie dieses Wortspiel ebenso liebte, wie er es hasste. Verärgert setzte er sich auf einen der Barhocker.
    »Hallo, Marjorie«, sagte er gelangweilt. »Einmal das Übliche, und das ein bisschen zackig, wenn ich bitten darf.«
    »Uuuhuuu…« Sie verdrehte die Augen. »Charmant wie immer. Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?«
    »Laurena«, gab er knapp zur Antwort. Er wandte den Blick von Marjorie ab und beobachtete stattdessen die wenigen Gäste, die anscheinend allesamt schlafend auf den Relaxliegen ruhten. Erst jetzt nahm er die Geräusche war, die zart durch den Raum hallten. Ein heller, lang gezogener Gong wechselte sich mit einem monotonen Trommeln ab, was sich ein ums andere Mal wiederholte. Beelzebub fragte sich gerade, wie das jemand die ganze Zeit über ertragen konnte, als Marjorie ein Glas vor ihm abstellte.
    »Hier, einmal wie immer. Ein doppelter Whiskey.«
    »Danke.« Er nahm einen großen Schluck, fühlte wie die Flüssigkeit angenehm seine Kehle hinab rann und atmete anschließend erleichtert auf. »Wunderbar«, gab er sein Resümee.
    »Du weißt, dass wir hier so etwas eigentlich nicht servieren.« Aus dem Augenwinkel sah er, wie Marjorie sich mit beiden Händen am Thekenrand abstützte. Sie beugte sich zu ihm vor. »Also, willst du mir nicht sagen, was mit dir los ist?«
    Er zuckte mit den Schultern. Wenn er ehrlich zu sich war, konnte er momentan selbst nicht recht verstehen, was in ihm vorging. Das ursprüngliche Ziel, die verlorene Seele einzufangen und an ihren Bestimmungsort zu befördern, schien mittlerweile in weiter Ferne zu liegen. Einzig Marafella spielte noch eine Rolle für ihn. Seit er an ihrer Seite die Erde betreten hatte, war sie praktisch zu einem Teil von ihm geworden. Früher wäre es ihm nie passiert, Laurenas Reize zu ignorieren. Doch nun, nachdem er von Marafellas Süße gekostet hatte, fühlte er sich nicht länger von der Fee angezogen. Tatsächlich überkam ihn sogar das Gefühl, er dürfe seinem Engelchen auf keinen Fall untreu werden.
    »Oh-oh.« Er hörte Marjorie mit der Zunge schnalzen. Nun lehnte sie sich mit dem Oberkörper so an die Theke, dass ihr enormer Busen durch die Kante in die Höhe gepresst wurde. Die Ansätze ihrer Nippel blitzten am Ausschnittrand hervor. Beelzebub störte sich zum ersten Mal an ihrer aufreizenden Kleidung. Es kam ihm plötzlich sehr unpassend vor, wie sie da in einer Art schwarzem Bikini stand. Die roten Haare fielen ihr lang über den Rücken hinab bis knapp über den Po. Sie verdeckten mehr von ihrem Körper, als es der spärliche Stoff tat.
    »Was meinst du mit ›Oh-oh‹?« Beelzebub legte den Kopf schief und betrachtete sie eingehend. Ihr rechtes Augenlid zuckte nervös, während sie sich mit der Zungenspitze über die Oberlippe fuhr. Versuchte sie etwa, ihn anzumachen? Dann öffnete sie den Mund wie zu einem Kuss, schob sich noch näher über die Theke auf ihn zu, was ihn wiederum zurückweichen ließ. Grinsend hielt sie inne.
    »Du bist verändert«, stellte sie fest.
    »Verändert?«, fragte er verständnislos. »Was soll das schon wieder bedeuten?«
    »Du bist so … so …« Sie stellte sich wieder gerade hin und begann mit der rechten Hand in der Luft zu wedeln. Damit wollte sie offenbar zum Ausdruck bringen, wie schwierig es war, das richtige Wort zu finden. »Bleiche Haut, glasige Augen und leicht verwirrt«, sinnierte sie. »Also, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glatt behaupten, du hättest dich verliebt.«
    »Verliebt!« Beelzebub wollte ausspucken. Was sollte das eigentlich alles? Er kannte nicht einmal die Bedeutung des Wortes Liebe. Was es aussagte und welche Auswirkungen es womöglich hatte, wenn man sich dem erstmal hingab. Nein, sagte er sich selbst, er genoss die Zeit mit Marafella vielleicht ein wenig mehr als mit jeder anderen Frau. Das bedeutete aber nicht automatisch, dass er verliebt war.
    »Ja, das könnte es sein«, meinte Marjorie dennoch. Seine abwehrende Haltung beeindruckte sie offenbar nicht. Sie lächelte ihn auf eine eigenartige Weise an.
    Beelzebub winkte ab. »Da liegst du völlig falsch«, sagte er.
    »Ich liege selten falsch.« Selbstgefällig stemmte sie die Fäuste in die Hüften. »Du hast kein Interesse mehr an Laurena. Das ist in Ordnung. Ich halte es ohnehin nicht für gut, dass sie so viel Zeit mit ihren Gedanken an dich verschwendet. Sie arbeitet zu wenig, bringt mir zu wenig Geld ein, wenn du verstehst was ich meine.«
    Ihr herausfordernder

Weitere Kostenlose Bücher