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Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge

Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge

Titel: Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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Ruck am Sitz fest, so dass sie nicht nach vorne, gegen die Frontscheibe, klatschen konnte. Grummelnd ergab sie sich.
    Ben legte eine Hand auf ihrem Knie ab. »Tut mir leid«, sagte er und schaute sie mit einem reuevollen Blick an.
    »Schon in Ordnung.« Sie lehnte den Hinterkopf gegen den Sitz, drehte Ben den Kopf zu und sah ihm direkt in die Augen. »Wohin fahren wir?«
    »Ich weiß nicht.«
    Es hupte abermals. Dieses Mal war die Straße vor ihm jedoch frei und die anderen Fahrer wollten ihm offenbar bedeuten, dass er endlich wieder Gas geben sollte. Ben brauste weiter.
    »Ich habe keine Ahnung, wie wir es schaffen sollen, die Seele einzufangen. Auf die Sanduhr springt sie nicht an. Dabei hätte sie das tun müssen. Dieses Ding funktioniert normalerweise wie ein Magnet.«
    »Dann müssen wir es eben noch mal versuchen.« Für Marafella gab es da gar keine Diskussion. Wenn die Sanduhr eine Art Magnet für die Seele war, dann musste es früher oder später klappen. Vielleicht hatten sie einfach nur im falschen Winkel gestanden.
    »Was ist, wenn wir versagen?«, fragte Ben überflüssigerweise. Er wusste das doch ganz genau! Sie würde als gefallener Engel in der Zwischenwelt landen.
    »Darüber mache ich mir später Gedanken«, sagte sie. »Zeig mir die Sanduhr, damit ich sehen kann, wohin die Seele verschwunden ist.«
    Ohne einen weiteren Protest, kam Ben ihrem Wunsch nach. Sie schüttelte das Ding in ihren Händen, dass die grauen Körner nur so im Glas hin und her flogen. Dann hielt sie inne und wartete auf das Erscheinen des roten Pfeils. Er zeigte zuerst nach rechts, eine Weile später nach links, geradeaus und wieder nach rechts. Ben steuerte den Ferrari quer durch London. Marafella war schon bald der Meinung, die Seele mache sich einen Spaß daraus, sie in die Irre zu führen. Aber schließlich erreichten sie einen Platz in der Nähe des Themseufers und der Pfeil begann zu blinken. Hier hatte sich die Seele anscheinend einen neuen Aufenthaltsort gesucht. Ben parkte den Wagen.
    Als Marafella aus der Beifahrertür stieg und hinauf blickte, entdeckte sie ein gewaltiges Rad vor sich. Viele Kästen, in denen sich Menschen aufhielten, hingen daran. Langsam drehte es sich. Ihr wurde mulmig zumute. Sie hatte das untrügliche Gefühl, hier schon einmal gewesen zu sein.
    »London Eye«, sagte Ben. »Welch Ironie.«

18.
    Die Beine gehorchten Laurena nicht sofort, als sie wieder auf ihren Füßen stand. Schwankend stützte sie sich mit einer Hand an der Wand ab. Mit der anderen ordnete sie ihren Rock, den Nino ihr beinahe bis zum Hals hinauf geschoben hatte.
Wie unanständig!
Lächelnd drückte sie ihm einen Kuss auf die Wange.
    »Du warst toll«, sagte sie trocken. »Wie immer. Du weißt schon. Blabla. Aber ich muss jetzt wirklich los. Wichtige Angelegenheit. Du verstehst?«
    Nino lehnte sich mit herunter gelassener Hose und erschlafftem Penis gegen den Rahmen. So wie er da gestanden hatte, als sie das Gebäude vor wenigen Augenblicken betreten hatte. Nur etwas nackter und ohne Sonnenbrille auf der Nase. Sie hatte keine Ahnung, wohin die während ihres Liebesspiels verschwunden war.
    Nino verschränkte die Arme vor der Brust. Seine langen Haare fielen ihm ins Gesicht und verliehen ihm einen verwegenen Ausdruck. Nein, vielmehr noch, stellte Laurena verblüfft fest, seine Augen hatten sich zu schmalen Schlitzen verzogen. Er wirkte geradezu gefährlich.
    »Sorry, dass ich so unromantisch bin.« Sie vermutete auf blauen Dunst, dass dies der Grund war, warum er so beleidigt tat. »Ich kann wirklich nicht bleiben. Nächstes Mal wieder, ja?« Ihre Kleidung saß und auch ihre Beine machten endlich wieder das, was sie wollte. Also machte sie noch einmal einen Schritt auf Nino zu, nahm sein Gesicht in beide Hände und wollte ihm einen Abschiedszungenkuss verpassen. Allerdings presste er die Lippen fest aufeinander und machte keinerlei Anstalten, sich von ihr erweichen zu lassen.
    »Dann eben nicht«, fauchte sie. »See you later, dummer Alligator.«
    Er packte sie am Arm. »Tu es nicht«, sagte er und murrte dabei wie ein tollwütiger Hund. Laurena schockierte sein Verhalten. Was war nur los mit ihm? Und warum drückte er seine Finger so fest in ihr Fleisch, dass es weh tat? Sie quiemte, und er ließ endlich von ihr ab. Er zog sich die Hose über den Po und verschwand ohne ein weiteres Wort.
    »Arschloch!«, rief sie ihm hinterher. Verächtlich schnaufend drehte sie sich um und rannte die Treppe hinauf in den zweiten Stock. Oben

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