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Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge

Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge

Titel: Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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mein Lieber?«
    »Ja, Darling, das sind dann wohl wir.« Er rollte mit den Augen und gähnte einmal herzhaft, als würde ihn die ganze Situation unheimlich langweilen.
    Laurena fragte sich, was sie davon halten sollte. Handelte es sich bei den beiden wirklich um Justitia und Aequitas?
    »Natürlich sind wir die Richtigen!«, erboste sich Justitia. Dabei hatte Laurena ihre Überlegungen gar nicht laut ausgesprochen.
    Die Dame der Gerichtsobrigkeit erhob sich zu ihrer vollen, beeindruckenden Gestalt. Sie war unheimlich groß für eine Frau, eine Riesin, und Aequitas, der sich nun brummelnd ebenfalls aufstellte, überragte sie noch um eine volle Kopflänge.
    »Wir werden dieses Vergehen ahnden, mit aller uns zur Verfügung stehenden Macht«, leierte Aequitas lahm herunter. »Darling, das bedeutet dann wohl, dass wir der Erde einen Besuch abstatten werden. Mach dich in Ruhe ausgehfertig. Ich warte hier solange auf dich.«
    »Du bist so süß«, flötete Justitia. Sie zog einen kleinen Stab aus ihrem linken Ärmel, den sie fröhlich pfeifend in der Luft zu schwingen begann. Goldene Funken sprühten aus dem einen Ende. Als nächstes wirbelte sie den Stab um sich selbst und erzeugte damit einen Wolkennebel, der sie komplett einhüllte. Es gab einen kurzen Knall und Justitia erstrahlte in einem Traum von einem pinkfarbenen Lackkleid.
    »Och nö«, beschwerte sich Aequitas. »Du weißt, dass ich diese Farbe nicht ausstehen kann. Auf der Erde werden mir wieder alle Männer hinterher laufen. Ich hasse das.«
    Laurena wollte gerade fragen, warum er der Meinung war, dass
ihm
wegen dem Outfit seiner Frau alle Männer hinterher laufen sollten. Da vollführte Justitia einen weiteren Schwung mit ihrem Stab und verpasste Aqeuitas einen pinkfarbenen, viel zu eng anliegenden, Lackanzug. Laurena musste sich die Hand vor den Mund halten, um nicht laut loszulachen.

20.
    Marafella und Ben saßen auf einer Bank gegenüber der Einstiegszone in die Gondeln des London Eye. Das riesige Rad bewegte sich unendlich langsam. Sie mussten sich gedulden, bis die Kabine mit der Seele an Bord wieder den Boden erreichte. Ben sprang sofort auf. Er rannte auf die Absperrung zu und machte Anstalten, die Sanduhr heraus zu holen, um den Magnetismus zu aktivieren. Doch Marafella hielt ihn rechtzeitig zurück.
    »Warte«, sagte sie. »Du erschreckst die Seele womöglich. Und dann verschwindet sie wieder, ohne dass wir eine Chance haben.«
    »Ja«, stimmte er zu, »du hast vermutlich recht.«
    Sie blieben stehen und beobachteten, wie ein Insasse nach dem anderen die Gondel verließ. Eine Person blieb zurück. Ein Mädchen von ungefähr zehn Jahren. Sie dachte offensichtlich nicht ans Aussteigen. Der Einweiser, der sie zuerst gebeten hatte, heraus zu kommen, lächelte nur noch freundlich und half neuen Fahrgästen hinein.
    »Das gibt’s doch nicht!«, fluchte Ben. Er sprang über die Absperrung und drängte sich an den Wartenden vorbei. Schneller, als Marafella reagieren konnte, war er in der Gondel. Die Türen schlossen sich und die Fahrt, einmal im Kreis, begann von Neuem.
    »Puuuh…«, stöhnte Marafella und lief auf eine Frau zu, die eben unter den Aussteigenden gewesen war. »Warten Sie.« Sie fasste die Frau bei der Schulter. »Können Sie mir vielleicht sagen, wie lange eine Runde dauert?«
    »So 30 bis 40 Minuten müssen Sie schon rechnen«, sagte die Frau. Sie strahlte über das ganze Gesicht und hielt ihre Hand hoch, an der ein Diamantring prangte. »Genug Zeit für einen Heiratsantrag.«
    »Ah, sehr schön. Toller Ring.« Aber in Wahrheit hätte Marafella über diese Worte verzweifeln können. Es gab keine Möglichkeit, Ben zu folgen. Sie musste sich wohl oder übel zurück auf die Bank setzen und abwarten.

    Bereit für die Reise stand Laurena an der Seite von Justitia und Aequitas im Palast der Zwischenwelt. Sie war der Meinung gewesen, der einzige Weg zurück auf die Erde führte über das Portal. Aber Justitia bedachte sie auf diesen Vorschlag hin nur mit einem »Na na, Kindchen« und schüttelte den Kopf.
    Aequitas holte einen Kompass hervor. Er kniff ein Auge zu. Mit dem offenen betrachtete er die Nadel, die wie wild in dem Gehäuse kreiste. »London«, sagte er dann, und Laurena war völlig schleierhaft, wie er das hatte sehen können.
    »Ach, wie schön«, ereiferte sich Justitia, während sie ihren Stab zu schwenken begann, »ich finde London ganz entzückend. Auf dem Rückweg müssen wir unbedingt im Dungeon vorbei. Ich liebe die

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