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Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge

Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge

Titel: Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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geraden Bahn über den Fußboden vom Eingang bis zum nächsten Durchgang zog. Überall standen hübsche Frauen, die einheitlich in goldene Shorts und schwarze Westen gekleidet waren. Auf ihren Köpfen trugen sie kleine goldene Hüte. Wie Dreiecke ragten sie in die Höhe.
    Marafella erlebte das alles wie in Trance. Ehe sie sich versah, stand sie mit Ben in dem angrenzenden Raum. Es erinnerte sie ein wenig an die Disco, jedoch gab es hier wesentliche Unterschiede. Die Musik klang angenehmer und war nicht so laut aufgedreht. Keiner der Gäste tanzte. Sie hatten sich jeweils zu kleinen Gruppen zusammengeschlossen und hielten sich an der Bar oder an einem der Stehtische auf. In einer Ecke gab es einen Bereich mit braunen Ledersesseln. Dort saßen vornehm angezogene Männer, die an irgendwelchen braunen Stangen sogen und Qualm in die Luft bliesen. Marafella nahm den penetranten Geruch wahr und beschloss im gleichen Moment, dass sie ihn nicht ausstehen konnte. Was hatte sie hier nur verloren?

    Beelzebub fühlte sich schlecht. Er wusste, dass er Marafella belogen hatte, in mehr als einer Weise. Aber was hätte er anderes tun sollen? Er konnte ihr nicht verraten, dass er noch immer im Besitz ihres goldenen Taschenspiegels war, denn er brauchte ihn dringend für seine eigenen Pläne. Ebenso wenig konnte er gewisse andere Dinge offenbaren, wobei das Geheimnis seiner wahren Identität am schwersten auf ihm lastete. Hätte er doch bloß nicht damit angefangen, ehrlich zu ihr zu sein! Nun plagte ihn sein Gewissen, weil er ihr lediglich einige wenige Brocken vorgeworfen und den großen Rest doch für sich allein behalten hatte.
    Verdammt!
    Er schob Marafella energischer als notwendig durch die Menge. Sie stolperte immer wieder in ihren neuen Schuhen. Unmöglich hohe Pumps, war Beelzebub der Meinung. Falls er Marjorie noch einmal begegnete, würde er ihr diese Gemeinheit heimzahlen.
    Die Sanduhr in seiner Jackettasche machte sich plötzlich durch ein sanftes Pulsieren bemerkbar. Das bedeutete, die Seele musste sich in ihrer unmittelbaren Nähe aufhalten. Beelzebub brachte Marafella zum Anhalten, indem er sie in die Arme zog und an seinen Brustkorb presste. Er spürte ihre schnelle Atmung. Entweder war sie aufgeregt oder erregt. Vielleicht sogar beides.
    Er schüttelte den Kopf und schimpfte sich einen Idioten dafür, dass er sich so leicht ablenken ließ. Die Sanduhr hatte aufgehört zu pulsieren.
    »Die Seele ist ganz in der Nähe«, flüsterte er Marafella ins Ohr. Zumindest hoffte er das. Die plötzliche Regungslosigkeit der Uhr war kein gutes Zeichen.
    Marafella hauchte einen Kuss auf seine Wange. »Zeig mir, wo sie ist«, forderte sie. »Ich kann sie nirgends spüren.«
    Er bedachte sie mit einem fragenden Blick. »Das heißt, du könntest sie immer noch spüren? Auch nachdem so viel Zeit vergangen ist?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Ich vermute es nur. Ausprobiert hat das noch kein Engel vor mir.«
    »Na gut, versuchen wir es«, schlug er vor und löste seinen Griff um ihre Schultern. »Geh du vorweg.«
    Marafella trödelte nicht. Sie fasste ihn bei der Hand und zog ihn hinter sich her, schlängelte sich an den Stehtischen vorbei und kam vor der Ecke mit den Ledersesseln zum Halten. Beelzebub stellte sich dicht hinter sie, so dass sich sein Brustkorb gegen ihren Rücken drückte und er die Nase fast in ihren goldenen Locken vergrub. Sie drehte den Kopf halb zu ihm herum und raunte ihm etwas zu, das er jedoch nicht verstehen konnte. Das Pulsieren der Sanduhr hatte im gleichen Moment wieder eingesetzt und dröhnte wie Donnergrollen in seinem Kopf.
    Voller Erstaunen beobachtete er, wie sich die Gestalt eines der Männer, die Zigarre rauchend in den Ledersesseln saßen, veränderte. Zuerst wuchs er in die Breite, nur um sich gleich darauf wieder zusammen zu ziehen und in die Höhe zu schießen. Sein Körper wirkte dadurch lang gezogen und lächerlich. Mit eingefallenen Wangen und einer winzigen Öffnung als Mund paffte er Qualmringe. Die überdimensionalen Ohren taten ihr Übriges. Er sah aus wie eine Witzfigur, entsprungen aus einem Comic-Strip.
    Hätte es sich nicht um die Seele gehandelt, die das mit dem Mann anstellte, hätte Beelzebub sich darüber totgelacht. Aber die Situation war ernst. Die Seele wollte offensichtlich aus dem Körper fliehen.
    Die Lippen des Mannes verzogen sich zu einem breiten Grinsen. Nase und Augen wuchsen ebenfalls und verliehen seinem ansonsten recht kleinen Kopf einen irrsinnigen

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