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Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge

Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge

Titel: Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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Freundlichkeit ausdrückte. »Laut besagtem Paragraph ist es Engeln und Teufeln absolut verboten, eine Beziehung miteinander einzugehen. Das gehört verhindert und bestraft. Also mach dich bereit für den Zorn der Gerichtsobrigkeit.«
    Marafella hatte Schwierigkeiten, ihre Gedanken zu ordnen. Wenn sie es richtig verstanden hatte, handelte es sich bei dem pink gekleideten Paar um die Gerichtsobrigkeit. Merkwürdig, sagte sie sich, die hatte sie sich immer ganz anders vorgestellt. Den anderen Teil der Behauptung konnte sie erst recht nicht begreifen. Hatte der Mann ihr tatsächlich vorgeworfen, sie würde eine Beziehung mit einem Teufel haben?
    »Normalerweise bin ich kein Engel, der sich ständig wiederholt. Aber ich habe wirklich keine Ahnung, wovon Sie reden.«
    Die große Frau stemmte ihre Fäuste in die Seiten und stampfte auf. »Aequitas, regel das, aber ein bisschen plötzlich. Auf diese Weise komme ich ja nie vor dem Morgengrauen ins Dungeon. Und du weißt, was geschieht, wenn ich meinen Willen nicht bekomme.«
    »Ja, Darling.« Aequitas zog den Kopf ein. Er vermittelte nicht gerade den Eindruck, als hätte er den Mut, sich seiner Dame entgegen zu stellen. Nun ging er auf Marafella zu und setzte sich auf die Bank. Sie blieb jedoch mit verschränkten Armen davor stehen. Erwartungsvoll starrte sie ihn an.
    »Liebster Engel«, begann er, »du bist nicht allein hier. Das weißt du und das wissen wir. Dein Begleiter ist dort oben in der Gondel. Zusammen mit einer Seele. Das ist übrigens auch eine Sache, die Justitia dringend aufgeklärt haben möchte. Aber zuerst das Eine.« Er atmete einmal tief durch. »Du bist dir doch im Klaren darüber, dass es sich bei deinem Begleiter um Beelzebub, den Teufel, handelt?«
    Marafella war wie vor den Kopf gestoßen. Wie konnte jemand in seiner Lage, als Gerichtsobrigkeit, sich dazu erdreisten, eine solche Behauptung aufzustellen? Ben war nicht Beelzebub und auch kein Teufel, sondern ein einfacher Wanderer, dem sie zufällig in der Hölle begegnet war. Ja, redete sie sich ein, diese Leute hatten vollkommen falsche Informationen. Und wer trug die Schuld daran? Laurena natürlich. Diese hinterhältige Mistkuh war offenbar so krank vor Eifersucht, dass sie vor keinem Mittel zurück schreckte. In Marafella braute sich etwas mit einer Gewalt zusammen, die sie nicht länger unterdrücken konnte. Sie schrie auf wie eine dieser sagenumwobenen Furien. Dann sprang sie vor und stürzte sich auf Laurena, die unter ihr einknickte wie ein Streichholz.

21.
    Das war kein guter Plan, stellte Beelzebub schon wenige Minuten nachdem sich die Gondel geschlossen hatte, fest. Das kleine Mädchen, in dessen Körper die Seele ruhte, lehnte sich gegen eine der runden Glasausbuchtungen und streckte ihm die Zunge heraus. Sie hatte schwarzes Haar, das zu zwei Zöpfen rechts und links geflochten war, und sie trug eine blaue Latzhose mit einem Hello Kitty Aufnäher vorne auf der Brust.
    Es vergingen nur wenigen Minuten, bis die erste Frau unter den Fahrgästen auf das Mädchen aufmerksam wurde. »Ach, du liebe Güte«, sagte sie, »bist du etwa ganz allein unterwegs? Wo sind denn deine Eltern?«
    Beelzebub zählte die anwesenden Menschen durch. 25, plus ihn und das Mädchen. Das waren eindeutig zu viele Zeugen. Er hatte nicht die Kraft, die Seele einzufangen und gleichzeitig eine gute Show abzuliefern, um niemanden merken zu lassen, was da vor sich gehen würde.
    Die Frau hatte sich unterdessen auf Höhe des Mädchens nieder gekniet und tätschelte ihr die Wange. »Keine Angst, ich tue dir schon nichts. Was ist denn passiert? Bist du etwa ausgebüxt?«
    »Ich habe meine Eltern verloren!«, heulte das Kind plötzlich auf. »Sie sind weg. Sie haben gesagt, sie kommen zurück und holen mich hier ab. Aber sie sind einfach nicht gekommen.« Das Mädchen stieß einen markerschütternd hohen Schrei aus. Der Frau war das sichtlich unangenehm. Sie blickte sich hilfesuchend nach den anderen Gästen um, aber die schüttelten nur mit den Köpfen. Da kam Beelzebub eine Idee. Er setzte sein charmantestes Lächeln auf und stellte sich hinter die Frau.
    »Sie müssen Elizabeth entschuldigen. Die Kleine kann ein wahrer Sturkopf sein.«
    Die Frau blickte von dem Mädchen zu ihm herauf und wieder zurück.
    »Ich bin der Vater.« Er reichte ihr die Hand, die sie mit erstauntem Gesichtsausdruck entgegen nahm. Sie richtete sich wieder auf und strich ihre Kleidung glatt. Das Mädchen hörte nicht auf zu weinen. Sie trampelte mit

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