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Teufelsleib

Titel: Teufelsleib Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Hamburg, Berlin, München, Wien, Zürich, New York, Los Angeles, Tokio und Singapur. Und als Inhaber und Geschäftsführer unseres fast vierhundert Jahre alten Bankhauses, das ich in der zwölften Generation führe, muss ich hin und wieder auch unsere Filialen besuchen. Ein paarmal hat sie mich begleitet, aber ich konnte sie natürlich nicht zu allen Diners oder Empfängen mitnehmen. Manchmal traf ich ja Geschäftspartner und Kunden, die meine Frau kannten … Ich hatte aber immer die Hoffnung, dass sie sich doch für mich entscheidet. Ich hätte sofort alles aufgegeben und wäre mit ihr weit weggezogen. Ihr Traum war Neuseeland. Warum nicht? Warum nicht Neuseeland? Dort hätte ich vielleicht auch endlich meine Ruhe und meinen Frieden gefunden. In zwei oder drei Jahren wäre es so weit gewesen. So lange wollte sie noch in dem Geschäft bleiben, weil sie nicht von mir allein abhängig sein wollte. Sie wollte auf eigenen Beinen stehen, was ich ihr sehr hoch anrechne. Ich habe ihr zwar Geschenke gemacht, aber sie hat nie etwas von mir verlangt …« Er wischte sich mit einer Hand übers Gesicht, wandte den Kopf wieder ab, um gleich darauf fortzufahren: »Entschuldigen Sie, aber ihr Tod hat mich sehr mitgenommen. Sie oder wir hatten sehr viel vor, aber irgendjemand hatte etwas dagegen, dass sie endlich ein glückliches und zufriedenes Leben führen konnte. Zweiunddreißig Jahre alt ist sie geworden, nur zweiunddreißig Jahre … Was für ein Mensch ist das, der ein Leben einfach so auslöscht? Ich habe die ganze Nacht wach gelegen und gegrübelt, und ich habe nur eine Antwort gefunden – es sollte nicht sein, dass wir zusammenkommen. Vielleicht durfte es auch nicht sein. Aber wer tut so etwas?«
    »Diese Frage stellen wir uns auch. Da Sie so gut über Frau Maurer informiert sind, können Sie uns bestimmt auch sagen, wie groß ihr Vermögen ist.«
    »Sie hat 1,3 Millionen auf dem Konto, die Sachwerte wie Schmuck, Auto, Penthouse und diverse andere Dinge sind in etwa noch einmal so viel wert. Sie hat in den fast drei Jahren beinahe alle Einnahmen nach Steuern auf die hohe Kante gelegt.«
    Brandt war nach vorn geschossen und sah Robenstein ungläubig an. »Bitte? 1,3 Millionen? Warum hat sie dann noch immer in dem verrotteten Hochhaus in Offenbach gewohnt? Sie hätte doch längst ihre Zelte abbrechen können. Ihrem Mann ein paar tausend Euro geben, damit der sich endgültig die Birne wegsaufen kann, die Kinder nehmen und mit Ihnen weggehen. Hat sie Ihnen gesagt, warum sie es nicht getan hat?«
    »Sie wollte noch maximal drei Jahre in dem Geschäft bleiben, wobei ich mich und auch sie in letzter Zeit immer öfter gefragt habe, warum, sie hätte es doch gar nicht mehr nötig. Sie meinte, sie wolle eine endgültige Absicherung haben, und es wäre auch wegen der Kinder und ihrer Schwester. Was glauben Sie, warum sie vorgab, als Putzfrau zu arbeiten?« Robenstein lachte unfroh auf, erhob sich und ging erneut auf und ab. »Ich werde es Ihnen sagen. Hätte sie ihrer ach so gläubigen Schwester erzählt, was sie wirklich tut, man hätte sie mit Schimpf und Schande davongejagt und versucht, ihr die Kinder wegzunehmen. Es wäre der Supergau für Linda gewesen. Die Kinder waren ihr Leben, nur ihretwegen hat sie Dinge getan, die sie eine Menge Überwindung kosteten. Sie wollte zweieinhalb Millionen auf der hohen Kante haben, das war für sie die magische Grenze für die totale Freiheit und Unabhängigkeit. Sobald sie so viel Geld zusammengehabt hätte, so hat sie es mir gesagt, wäre sie mit den Kindern gegangen. Lara und Tobias wären in drei Jahren fünfzehn und dreizehn und somit frei in ihrer Entscheidung, bei wem sie wohnen möchten … Mit fünfunddreißig wollte sie alle Zelte hinter sich abbrechen und nie wieder etwas mit Offenbach zu tun haben, denn sie verband mit Offenbach nur schlechte Erinnerungen. Es ging ihr nur und ausschließlich um die Kinder.«
    »Sie wollte tatsächlich alle Zelte abbrechen? Schloss das Sie mit ein?«, fragte Elvira Klein.
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. In letzter Zeit hat sie mir Hoffnungen gemacht, sie hat gesagt, sie könne sich immer mehr an den Gedanken gewöhnen, mit mir wegzugehen. Und das war nicht nur so dahingesagt, sie wollte mich nicht nur in Sicherheit wiegen, nein, dazu kannte ich Linda zu gut. Sie war immer offen und ehrlich, das habe ich unter vielem anderen an ihr geschätzt. Bis vor einem halben Jahr hatte sie sich noch sehr zugeknöpft gegeben, wenn ich sie auf eine

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