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Teufelsleib

Titel: Teufelsleib Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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kennen?«
    »Es war nur eine Frage. Ja oder nein?«
    »Nein. Warum?«
    »Weil beide Damen im vergangenen Jahr von demselben Mann umgebracht wurden wie Frau Maurer.«
    Robenstein starrte Brandt an wie ein Wesen von einem anderen Stern und schluckte schwer. »Wie bitte? Heißt das, Linda ist einem Serienmörder zum Opfer gefallen?«
    »Ja.«
    »Das ist schrecklich. Es war also nicht nur ein Kunde, der im Affekt handelte, sondern jemand, der von vornherein vorhatte, sie zu töten. Ist das richtig?«
    »So war es wohl. Sie wissen nicht, mit wem sie am Donnerstagabend verabredet war?«
    »Nein, sie sagte lediglich, sie habe einen Kunden, der nur mit ihr essen gehen wolle. Sie sagte aber auch, es sei einer, der sie zum ersten Mal gebucht habe.«
    »Hat sie noch irgendetwas gesagt? Überlegen Sie gut.«
    »Nein, ich wüsste nicht, was ich Ihnen noch sagen könnte. Die beiden Frauen, von denen Sie eben gesprochen haben, hatten die einen ähnlichen Beruf wie Linda?«
    »Ja. Der Täter hat es auf Frauen aus diesem Gewerbe abgesehen. Sein Jagdrevier ist Offenbach. Alle drei Frauen wurden dort getötet.«
    Robenstein starrte schweigend vor sich hin.
    »Dr. Robenstein, ich denke, wir haben alles Wesentliche besprochen, außer vielleicht, was mit dem Vermögen von Frau Maurer geschehen soll. Haben Sie je mit ihr …«
    »Sie hat vor nicht allzu langer Zeit bei einem Anwalt, der mein vollstes Vertrauen genießt, ein Testament hinterlegt …« Er lachte bitter auf und meinte weiter: »Als hätte sie geahnt, dass ihr Beruf große Gefahren birgt. Ich gebe Ihnen die Adresse.« Robenstein reichte Brandt die Visitenkarte des Anwalts.
    »Danke. Hier ist auch meine Karte. Bitte zögern Sie nicht, mich anzurufen, wenn Ihnen noch etwas einfällt.«
    »Natürlich.«
    »Eine Frage habe ich noch. Wann können wir Einblick in das Schließfach und die Unterlagen von Frau Maurer nehmen? Am liebsten würden wir es jetzt gleich machen, dann hätten wir es hinter uns.«
    »Meinetwegen. Mein Chauffeur wird mich hinbringen, da ich mich aufgrund meines Promillepegels außerstande sehe, selbst zu fahren.«
    »Wir fahren hinter Ihnen her«, sagte Brandt.
    Sie gingen nach draußen und warteten, bis Robenstein auf dem Rücksitz seines Mercedes Platz genommen hatte und der Chauffeur vor ihnen durch das Tor fuhr. Nach fast zwanzig Minuten gelangten sie auf den Parkplatz hinter dem altehrwürdigen Bankgebäude.
    Robenstein öffnete die durch mehrere Sicherheitscodes gesicherte Tür, die sich von allein hinter ihnen schloss. Wortlos gingen sie ins Untergeschoss zu den Schließfächern. Als sie vor dem Fach 1212 standen, sagte Robenstein: »Normalerweise kann das Schließfach nur von zwei Personen geöffnet werden, dem Inhaber und einem Mitarbeiter meiner Bank. Linda hat mir allerdings für den Fall der Fälle die schriftliche Erlaubnis erteilt, eine Öffnung vorzunehmen …«
    »Und Sie waren nicht zufällig schon gestern oder heute Morgen an dem Fach?«
    »Warum hätte ich das tun sollen?«, fragte Robenstein etwas verwirrt.
    »Es war nur eine Frage. Dürfen wir?«, sagte Brandt. Er entnahm die Metallkassette, hob den Deckel an und holte den Inhalt heraus.
    »Was ist dieser Schmuck wert?«, wollte Elvira wissen und legte zwei aufwendig verarbeitete Colliers, vier Ringe und weiteren Schmuck nebeneinander auf den Tisch. »Nur so in etwa.«
    »Etwa zwei Millionen«, antwortete Robenstein trocken. »Ich habe ihr die Sachen geschenkt.«
    »Sachen?«, erwiderte sie mit hochgezogenen Brauen. »Nun gut. Und die Wertpapiere?«
    »Müsste ich nachsehen, durch die Rezession dürften sie an Wert verloren haben. Vielleicht hundert-, vielleicht auch zweihunderttausend.«
    Elvira sah Brandt an, Enttäuschung im Blick. »Schade«, sagte sie nur.
    »Was meinen Sie damit?«, fragte Robenstein.
    »Es ist nicht das, was wir erwartet hatten.«
    »Was haben Sie denn erwartet? Einen Hinweis auf ihren Mörder? Linda hat dieses Schließfach ausschließlich für ihre Wertsachen benutzt. Ich hätte es Ihnen vorher sagen können.«
    »Gut, dann verschließen Sie das mal wieder«, sagte Brandt. Im Hinausgehen fragte er: »Was werden Sie jetzt tun?«
    »Sie meinen, was meine persönliche Zukunft betrifft?« Robenstein zuckte die Schultern und blieb stehen. »Ich weiß es nicht, vielleicht werde ich meine Angelegenheiten regeln und weggehen. Irgendwohin, wo mich keiner kennt und wo ich nicht so schnell zu erreichen bin. Vielleicht nach Neuseeland, dorthin, wo es auch Linda hingezogen

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