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Teufelsleib

Titel: Teufelsleib Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Frau und ich getrennte Schlafzimmer haben. Werden Sie auch mit meiner Frau sprechen?«
    Brandt sah Elvira an, die antwortete: »Ich denke, das dürfte nicht nötig sein, wir haben von Ihnen so viele Informationen erhalten und … Sie muss es nicht wissen.«
    »Danke.« Robenstein war die Erleichterung anzusehen.
    »Dr. Robenstein, Ihnen war doch sicher bekannt, dass Frau Maurer des Öfteren in die Kirche gegangen ist. War sie sehr gläubig?«
    »Oh ja. Sie glaubte an Gott und an ein Leben nach dem Tod. Sie war sehr spirituell, doch außer mir hatte sie niemanden, mit dem sie diese Spiritualität teilen konnte. Wir haben uns oft über Themen wie Gott, das Leben nach dem Tod, Telepathie oder andere Grenzwissenschaften unterhalten. Und ich weiß auch, was Sie jetzt denken, aber ihr Beruf und ihre Spiritualität widersprechen sich nur auf den ersten Blick, denn wenn Sie sie gekannt hätten, wüssten Sie, wovon ich spreche …«
    »Aber ihre Schwester, Frau Weber, ist im Kirchenvorstand der Andreas-Gemeinde. Die beiden waren doch mit Sicherheit auf einer Wellenlänge und konnten auch über diese Themen reden«, sagte Brandt.
    »Ja, ja, die heile Welt der Webers.« Robenstein setzte sich wieder. »Soll ich Ihnen sagen, wie diese heile Welt aussieht? Linda hat sie mir geschildert. Nicht nur Linda wurde von ihrem Mann geschlagen, sondern auch bei den Webers gibt es häusliche Gewalt. Ihm rutscht hin und wieder mal die Hand aus, sie hat gesagt, er sei ein Choleriker vor dem Herrn. Aber sonntags ist er die Frömmigkeit in Person. Über ihre Schwester hat sie sich allerdings stets positiv geäußert. Trotzdem hätte sie ihr niemals sagen können, womit sie ihr Geld verdient. So etwas passt nicht in das erzkonservative Weltbild der Webers.«
    »Wir waren gestern Abend bei ihnen«, sagte Brandt. »Frau Weber hat es recht gefasst aufgenommen, als wir ihr von dem Doppelleben ihrer Schwester berichteten.«
    »Und er?«
    »Er war so, wie Sie ihn beschrieben haben, aber dass auch er zu Gewalt neigt …«
    »Herr Brandt, Sie wissen doch so gut wie ich, dass man den wenigsten Menschen ansieht, zu was sie fähig sind. Und Linda hat mich bestimmt nicht angelogen. Aber Herr Weber ist ganz sicher nicht mit Herrn Maurer zu vergleichen …«
    »Wir waren eigentlich bis eben der Überzeugung, dass die Kinder dort gut aufgehoben sind …«
    »Oh, da kann ich Sie beruhigen, sie sind dort gut aufgehoben. Vergessen Sie, was ich über Herrn Weber Negatives gesagt habe, die Kinder hatten es bisher dort immer sehr gut, das hat Linda immer wieder betont. Herr Weber ist kein schlechter Mensch, und zu den Kindern hat er laut Linda ein vorzügliches Verhältnis.«
    »Danke für diese Information«, sagte Brandt.
    »Keine Ursache. Wie haben sie es aufgenommen? Vor allem Lara. Auch wenn ich sie nur vom Sehen kenne, muss sie den Schilderungen nach wie ihre Mutter sein, spirituell und feinfühlig.«
    »Diesen Eindruck hatte ich auch, als sie gestern mit ihrem Bruder zu mir kam, um ihre Mutter vermisst zu melden. Sie hat eine sehr besondere Ausstrahlung«, erwiderte Brandt. »Aber wir haben es den Webers überlassen, ihnen die traurige Nachricht zu übermitteln … Waren Sie jemals in der Andreas-Gemeinde?«
    »Ein einziges Mal. Es war Wochenende, und ich litt unter Entzugserscheinungen, weil ich Linda schon vier Tage nicht gesehen hatte. Ich wollte sie einfach nur sehen, nur für diese eine Stunde. Natürlich taten wir so, als würden wir uns nicht kennen, aber ich saß hinter ihr … Diese eine Stunde hat meinen Tag gerettet, ob Sie es glauben oder nicht. Die Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt, dabei dachte ich immer, die Kirchen litten unter Mitgliederschwund. Aber offensichtlich nicht die Andreas-Gemeinde.«
    »Wann war das?«
    »Am Sonntag vor Weihnachten.«
    »Ist Ihnen dort irgendjemand aufgefallen?«
    »Nein, ich habe auch nicht auf die anderen geachtet, ich hatte nur Augen für Linda.«
    »Und die Webers und die Kinder?«
    »Die waren auch da. Lara ist ein bildhübsches Mädchen, sie kommt in jeder Hinsicht nach ihrer Mutter. Für meine Begriffe bräuchte sie eine ganz besondere Förderung, genau wie ihr Bruder.«
    »Wir haben nun noch ein paar andere Fragen an Sie. Bitte denken Sie gut nach. Kennen Sie eine Anika Zeidler oder eine Bettina Schubert?«
    Robenstein zog die Stirn in Falten, nahm eine Zigarette aus dem Silberetui und zündete sie an. Er inhalierte tief und blies den Rauch zur Seite aus. »Müsste ich diese Damen

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