Teufelspfad
sich zu ihr um, seine Lippen waren zu einer dünnen Linie zusammengepresst. „Ja.“
„Ein bisschen weniger Zustimmung von deiner Seite wäre sehr hilfreich, weißt du.“
Er schnaubte und schenkte ihr ein schiefes Lächeln. „Dann hör auf, die ganze Zeit über recht zu haben.“
Dieses kleine Geplänkel half ihr, sich etwas zu entspannen. Sie war jahrelang genau für solche Situationen ausgebildet worden. Und trotz der persönlichen Natur dieser Verbrechen, trotz der Tatsache, dass sie direkt auf sie gerichtet waren, war sie sicher, dass sie gewinnen könnten. Denn das war ihr Job. Das Gute triumphierte über das Böse, selbst wenn es auf dem Weg dahin ab und zu überrannt wurde.
Vor dem Polizeirevier ertönten Rufe. Taylor und Baldwin schauten einander an. Es hatte keinen Sinn, ein Risiko einzugehen. Baldwin zog seine Waffe, Taylor tat es ihm gleich.
„Halt dich bereit“, flüsterte er.
Einen Augenblick später kamen die Rufe näher. Eine starke, tiefe Stimme mit einem leichten Südstaatenakzent rief nach ihnen.
„Dr. Baldwin? Lieutenant Jackson? Ich bin SBI Supervisory Agent Roddie Hall. Ich weiß, dass Sie im Moment auf der Hut sind. Garrett Woods hat mir gesagt, ich solle Ihnen sagen, dass er eine Flasche White Label in der untersten linken Schublade seines Schreibtisches aufbewahrt. Ich werfe Ihnen meine Marke zu, damit Sie sie in Ruhe anschauen können, okay?“
Taylor spürte, dass Baldwin sich ein wenig entspannte.
„Ja, okay“, sagte er.
Die Marke landete mit einem dumpfen Geräusch neben Taylors rechtem Fuß. Baldwin nickte. Taylor beugte sich vor, hob die Lederhülle auf und reichte sie ihm. Baldwin warf einen Blick darauf und bedeutete ihr dann, dass alles in Ordnung war. Gemeinsam traten sie um die Ecke herum zur Tür, Taylor unten, Baldwin oben, die Waffen auf den Mann gerichtet, der mit erhobenen Händen im Empfangsbereich stand. Sein Schulterholster war leer.
„Ihr Boss ist ein wenig sauer auf mich“, sagte Hall. „Ich glaube nicht, dass er seinen Whiskey in nächster Zeit mit mir teilen wird.“
„Das glaube ich auch nicht“, erwiderte Baldwin.
„Kann ich meine Hände jetzt herunternehmen?“
„Ja, aber langsam, bitte.“
Hall wirkte erleichtert, als er seine Arme sinken ließ. Er war ein großer Mann mit frühzeitig ergrauten Haaren und einem zerknitterten braunen Anzug, der ihm eine Nummer zu groß war. Sein weißes Hemd hatte rote Flecken. Nach einem kurzen Blick auf Taylors Hände traf er den weisen Entschluss, sie nicht zu schütteln.
Vorübergehend beruhigt, steckten Taylor und Baldwin ihre Waffen weg.
„Was ist passiert?“, wollte Baldwin wissen. „Wie haben die es geschafft, Ihre Agents zu überwältigen?“
„Das wissen wir noch nicht. Allen dreien ist zweimal in den Hinterkopf geschossen worden. Eine wahre Hinrichtung. Dann wurden sie am Strand vergraben. Ein Mann, der mit seinem Hund spazieren ging, hat sie gefunden. Der Hund ist durchgedreht und hat angefangen zu buddeln. Geht es Ihnen beiden gut?“
„Ja, aber wir haben hier vier tote Officer. Drei aus Nags Head und einer ihrer Jungs.“
Hall schloss kurz seine Augen. Taylor verstand seinen Schmerz nur zu gut. Es fühlte sich an, als wäre auf der ganzen Welt Krieg ausgebrochen, als stünde jeder einzelne Bereich ihres Lebens unter Beschuss.
Aber in einem hatte der Pretender sich verrechnet. Indem er sieben Polizisten getötet hatte, hatte er die gesamte Staatsmacht gegen sich aufgebracht. Nun waren nicht mehr nur Taylor und Baldwin auf der Suche nach ihm; jede einzelne Agency im Land würde ihn an die Spitze ihrer Liste setzen. Die Jagd auf ihn war jetzt offiziell eröffnet.
Taylors Gedanken schweiften ab. Was zum Teufel wollte er? Wieso nahm er so viele Probleme auf sich, nur um seine Kräfte mit ihren zu messen? Provozierte er sie nur zum Spaß? Sie war so müde. Sie wünschte, sie könnte sich hinsetzen, ihren Kopf auf die Arme legen und alles in Ruhe durchdenken. Sie schob die Müdigkeit beiseite und konzentrierte sich wieder auf die Gegenwart.
„Agent Hall, was wissen Sie noch?“, fragte sie.
Hall strich sich mit der Hand über die Stirn. „Offensichtlich nicht genug. Aber hier unsere Fakten. Ihr Sergeant Pete Fitzgerald ist gestern Morgen aufgegriffen worden, als er allein am Straßenrand entlangging. Nach allem, was ich weiß, wurde er seit über einer Woche vermisst. Unsere Agents aus dem westlichen Distrikt haben sein Auge gefunden und uns alle alarmiert. Wir haben im gesamten
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